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Silberband 061 - Terra im Brennpunkt

Titel: Silberband 061 - Terra im Brennpunkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fort. »Lebewesen habe ich während meines kurzen Aufenthalts an der Oberfläche nicht gesehen.«
    Trotz dieser Auskunft war ich überzeugt davon, daß wir beobachtet wurden. Die Götzen waren sicher interessiert zu erfahren, wie wir uns in dieser Situation verhalten würden.
    Zwei Stunden nach Tschubai kamen auch die sechs Siganesen an Bord zurück. Atlan setzte Harl Dephin auf seine Handfläche.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte der Thunderbolt. »Wir haben einen großen Hohlraum geschaffen und mehrere Tunnel unter der Rakete angelegt, die alle in das Höhlensystem führen.«
    »Wie sehen Sie unsere Chancen, General?«
    »Wir müssen, wenn wir es überhaupt riskieren wollen, schnell wegkommen, denn die Höhlenwände werden durch den Druck der Strahlen in sich zusammenfallen. Das kann dazu führen, daß die AYCROM umkippt.«
    »So ist es!« meinte Tolsom aufgeregt. »Genau das befürchte ich auch.«
    Ich erwartete, daß es zu einem neuen Streitgespräch zwischen Kasom und dem Springer kommen würde, aber der Ertruser schwieg zu der Bemerkung des Patriarchen.
    »Ich bin dafür, daß die Besatzung durch den von Tolot geschaffenen Tunnel das Schiff verläßt«, schlug Saedelaere vor.
    Atlan dachte einen Augenblick nach und nickte dann zustimmend.
    »Jeder nimmt seine Ausrüstung und verläßt die AYCROM«, ordnete er an. »Nur Toronar Kasom, Bracke, Tolsom und ich bleiben an Bord und versuchen, die AYCROM freizubekommen. Vier Männer genügen für dieses Manöver.«
    Die Ausschleusung der Besatzung und ihrer Ausrüstung begann. Atlan achtete darauf, daß nur Waffen und Geräte mitgenommen wurden, die dem vorgetäuschten technischen Stand der Mannschaft entsprachen. Alle anderen Ausrüstungsgegenstände blieben in den Verstecken zurück.
    Es dauerte nur zwanzig Minuten, dann hielten sich nur noch vier Männer an Bord auf.
    »Wir warten, bis sich die Besatzung weit genug vom Schiff entfernt hat«, sagte Atlan. »Wenn wir sofort starten, kann es sein, daß die gesamte Wüstenoberfläche in sich zusammenfällt und die Mannschaft der AYCROM unter sich begräbt.«
    Noch einmal teleportierte Tschubai in das Schiff, um uns mitzuteilen, daß alle Besatzungsmitglieder das Buschwäldchen am Rande der Wüste erreicht hatten. Der Teleporter berichtete uns, daß im Freien alles ruhig blieb. Dann sprang er zu den anderen zurück.
    »Fangen wir also an«, sagte der Lordadmiral. »Jeder nimmt seinen Platz ein und schnallt sich fest. Wenn wir umkippen, soll niemand verletzt werden.«
    Tolsom und ich sahen uns an. Wir wußten, daß die Gefahr von Verletzungen gering war, aber wir befürchteten, daß es zu einer Explosion kommen könnte. Keiner von uns würde sie überleben.
    »Ich bin bereit«, sagte Kasom. »Richten Sie sich darauf ein, daß ich mit voller Schubleistung starte. Es ist die einzige Chance, hier herauszukommen.«
    Ich blickte auf die Bildschirme, auf denen im Augenblick nichts zu sehen war. So gut es ging, konzentrierte ich mich auf die einzelnen Phasen des Manövers. Es hatte keinen Sinn, an die Gefahren zu denken.
    »Jetzt!« rief Kasom.
    Das Schiff schien sich aufzubäumen wie ein lebendiges Wesen. Der einhundertachtzig Meter lange Stahlkörper erzitterte. Das Dröhnen der Triebwerke übertönte jedes andere Geräusch. Ich bewegte den Kopf zur Seite und sah in Kasoms Richtung. Der Ertruser umklammerte die Steuerung so fest, daß die Knöchel seiner Hände hervortraten. Seine Lippen waren nur noch ein Strich. Auf seiner Stirn bildeten sich Schweißtropfen. Die AYCROM zitterte immer stärker, hob aber nicht ab. Dann neigte sie sich sehr langsam zur Seite.
    »Wir kippen!« stellte Atlan lakonisch fest.
    »Nehmen Sie den Schub weg, Sie Idiot!« brüllte Tolsom laut, völlig außer sich.
    Doch Kasom veränderte die Einstellung der Kontrollen nicht. Als sich das Schiff immer weiter seitwärts bewegte, schob es sich plötzlich nach oben. In einem Winkel von fast zwanzig Grad stieß seine stumpfe Schnauze aus dem Sand.
    Die Bildschirme erhellten sich, wegen des aufgewirbelten Sandes konnte ich die Umgebung nicht erkennen.
    Die AYCROM raste schräg über die Wüste. Unter ihr bildete sich ein riesiger Krater. Dann sah ich auf den Bildschirmen eine dunkle Wand vor uns auftauchen.
    Beinahe gleichzeitig rief Atlan: »Die Berge!«
    Unsere Flugbahn war so flach, daß wir genau auf die Bergspitzen zurasten. Ich schloß die Augen, denn ich rechnete jede Sekunde mit dem Aufprall. Doch Kasom reagierte geistesgegenwärtig und brachte

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