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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zwiebus.
    Dalaimoc Rorvic stemmte sich schnaufend aus seinem Sessel hoch, blickte mich höhnisch an und meinte: »Wie kann man nur so starrköpfig und spitzfindig sein, Captain Hainu! Wenn ich der Großadministrator wäre, ich hatte Ihnen was gehustet.«
    »Glücklicherweise sind Sie nicht der Großadministrator, Sir«, entgegnete ich. »Wenigstens das ist der Menschheit bisher erspart geblieben.«
    Der Tibeter verschränkte die Arme vor der Brust. »Hört euch diesen Schlauberger an!« höhnte er. »Ich glaube fast, er möchte bei der nächsten Wahl für das Amt des Großadministrators kandidieren.«
    »Wenn Sie kandidieren, lasse ich mich als Gegenkandidat registrieren, Commander Rorvic!« erklärte ich. »Falls die Menschheit sich noch einen Sinn für Ästhetik bewahrt hat, wird ihr die Entscheidung zwischen uns nicht schwerfallen.«
    Dalaimoc strahlte. »Richtig, richtig, Tatcher. Für die Menschen werde ich das Symbol des Überflusses darstellen, während die Leute bei Ihrem Anblick sofort an ein Jahrhundert der Dürre, des Hungers und der negativen Mutationen denken werden.«
    Diese Verunglimpfung brachte mich so sehr auf, daß ich vorsprang und dem fetten Albino die Faust mit aller Wucht in den Bauch setzte. Aber Dalaimoc Rorvic schien es nicht einmal zu spüren. Er legte mir seine Pranke in den Nacken und drückte mich an sich. Mein Gesicht wurde gegen seinen Leib gepreßt, und ich erstickte fast.
    »Aber mein lieber Captain, wir wollen uns doch nicht streiten«, ertönte seine tiefe Stimme. »Angesichts der vor uns stehenden schweren Aufgabe will ich Ihr impertinentes Benehmen vergessen und hoffe, daß Sie mir meine Großmut durch ein ausnahmsweise loyales Betragen vergelten.«
    Er hob mich am Kragen hoch, bis unsere Gesichter sich auf gleicher Höhe befanden. Ich hatte allerdings nicht viel davon, sondern sah Rorvics Gesicht infolge Sauerstoffmangels nur als roten Farbklecks. Keuchend pumpte ich meine Lungen voll Luft.
    »Auf gute Zusammenarbeit«, sagte Rorvic und ließ mich los.
    Ich hörte etwas krachen und fand mich nach einiger Zeit auf dem Fußboden wieder.
    »Wie sehen Sie denn aus?« rief Kukuruzkus Stimme vom Eingang des Konferenzraumes her. »Hat Commander Rorvic wieder etwas mit Ihnen angestellt?«
    Ich stand auf, wobei mir klar wurde, daß Stehen in den nächsten Tagen für mich angenehmer sein würde als Sitzen.
    »Es war nur das Übliche«, flüsterte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen. »Eigentlich hatte ich erwartet, Sie würden mir beistehen. Aber echte Freundschaft gibt es wohl nicht mehr im Universum.«
    Der Mago legte mir eine Hand auf die Schulter. »Das dürfen Sie nicht sagen, Tatcher. Ich konnte Ihnen nicht beistehen, weil ich nach dem Ende der Konferenz mit Gucky in die MARCO POLO teleportieren mußte, um etwas zu holen.«
    Gucky ließ seinen Nagezahn sehen und hielt einen Beutel hoch. »Karottensamen, Tatcher! Ich werde ihn auf einem Planeten des Schwarms ausstreuen, damit die Karotte ihren Siegeszug über alle Planeten dieser Kleingalaxis antreten kann.«
    »Wozu soll das gut sein?« fragte ich.
    »Da sich Verhandlungen mit den Schwärmern anbahnen«, lispelte der Mausbiber verschmitzt, »kommt sicher der Tag, an dem wir miteinander unseren Frieden machen. Und irgendwann in der Zukunft werde ich dann als friedlicher Tourist an die Tore des Schwarms klopfen – na, und dann wäre es natürlich fein, wenn ich auf möglichst vielen Planeten frische Karotten kaufen könnte.«
    Ich schluckte und blickte Kukuruzku an. Dann zeigte ich auf den Ilt und fragte: »Ist ihm ein Brontosaurier auf den Schwanz getreten?«
    »Nein, er meint es völlig ernst«, antwortete Kukuruzku. »Gucky hat sogar verwilderungsstabilisierten Samen genommen, damit die Sorte sich auch auf unbewohnten Planeten erhält.«
    »Da staunst du, was!« meinte der Mausbiber. »Die künftigen Beherrscher des Schwarms werden Karotten der Sorte Venusriesen sein.«
    »Genial«, erwiderte ich matt. »Essen die Götzen eigentlich auch Karotten?«

24.
    Pünktlich am 15. März 3443 Erdzeit, neun Uhr Standardzeit, wurde die EX-4355 mit dem klangvollen Beinamen KONG-KONG von einem fünfdimensionalen Startfeld in den wolkenverhangenen Himmel über der ehemaligen Wüste Gobi gehoben.
    Bevor wir das Explorerschiff betreten hatten, war von einigen ungebildeten Technikern über den Beinamen gewitzelt worden. Daraufhin hatte Kommandant Mart Hung-Chuin höflich lächelnd und mit sanfter Stimme darauf hingewiesen, daß KONG-KONG

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