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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Paratronschirm!« Abrupt wurde er ernst. »Wie ist so etwas möglich?«
    In den Wänden der Zentrale sprangen zahlreiche grelle Flammen auf. Es zischte und brodelte.
    »Dieser Kranto und sein Yoghurt wollten uns paralysieren«, sagte Dalaimoc Rorvic grimmig. »Ich habe ihnen die Ohren langgezogen.«
    Er kicherte und rieb sich die Hände. »Kranto ist wütend, weil ich seine Absichten vereitelt habe. In seiner Wut hat er sogar ein paar Gedanken verloren. Ich bin also nur deshalb hierhergekommen, weil der Götze den Paratronschirm um das Solsystem mit Paratronraketen beschoß.«
    Er runzelte die Stirn. »Aber dann müßte ich vorher im Paratronschirm gewesen sein!«
    »Wahrscheinlich existierten Sie die letzten Tage über als integrierte energetische Einheit innerhalb des Paratronschirmes, Commander«, mutmaßte Perry Rhodan. »Später werde ich berichten, wie ich zu dieser Annahme kam. Jetzt ist nur der Kampf gegen den Götzen und seinen Parapsibionten wichtig.«
    Der Tibeter kratzte sich den kahlen Schädel, gähnte herzhaft und sagte: »Ich werde darüber nachdenken, wie wir den hinterhältigen Unterhändler zur Hölle schicken, Sir.«
    Er ging zu einem Kontursessel, verstellte ihn und ließ sich hineinfallen. Dann zog er die Beine nach, rückte sich zurecht und verfiel schließlich mit halbgeschlossenen Augen in eine Art Trance. Er sagte ›Meditieren‹ dazu, während ich sicher war, daß es sich um getarntes ›Dösen‹ handelte.
    Ich seufzte resignierend. In Rhodans Anwesenheit konnte ich nichts gegen Rorvics Faulheit unternehmen. Wäre ich allein mit dem fetten Albino gewesen, hätte ich mit einem harten Gegenstand auf Dalaimocs Schädel geschlagen. Diese ›Spezialbehandlung‹ wirkte manchmal Wunder – und ein Wunder war genau das, was wir brauchten.
    Nach einiger Zeit wunderte ich mich darüber, daß Ü'Krantomür noch nichts gegen Dalaimoc Rorvic oder uns unternommen hatte. Statt dessen hatte er den Raketenbeschuß des Paratronschirmes eingestellt. Was bedeutete das?
    Als sich die Umgebung abermals ins Groteske verzerrte, ahnte ich, daß der Kampf psionischer Gewalten bereits begonnen hatte und sich seinem Höhepunkt näherte. Je nachdem, wie er ausging, würden Rhodan und ich leben oder sterben – und ich wollte lieber mit Dalaimoc Rorvic leben als mit ihm sterben.
    Ich bezweifelte nur, daß es nach meinem Willen gehen würde …
    Ich sank in graue Wogen, tauchte darin unter und rang verzweifelt um Luft, was mich fatal an die dampfgesättigte Atmosphäre im Sudatorium der MARCO POLO erinnerte. Plötzlich waren fremde Gedanken klar in meinem Geist. Die Angst verflog, denn ich kannte den, der die Gedanken produzierte.
    »Er schafft es nicht«, sagte Perry Rhodan. Ich wußte nicht, ob er es sagte oder dachte, aber mir kam es vor, als spräche er die Worte aus.
    »Wer schafft es nicht?« fragte ich zurück – und ich war sicher, die Worte ebenfalls auszusprechen.
    »Rorvic. Er kann uns gegen die psionische Flut des Götzen abschirmen, verbraucht aber seine Energiereserven dabei, so daß er nichts gegen Ü'Krantomür zu unternehmen vermag.«
    »Dann müssen wir nach dem ursprünglichen Plan handeln, Sir.«
    »Ich denke auch«, stimmte Rhodan zu. »Hoffentlich macht uns Yorgho keinen Strich durch die Rechnung.«
    »Hoffentlich nicht. Wenn ich daran denke, daß ich den Parapsibionten auch noch gefüttert habe, dann könnte ich mich selbst am …«
    »Gefüttert? Was haben Sie ihm denn gegeben, Captain a Hainu?«
    »Würfelzucker. Wissen Sie nicht mehr, Sir? Ich hatte doch durch Ihre Fürsprache ein Pfund Würfelzucker bekommen.«
    Perry Rhodan lachte lautlos. »Und Caruh a Vacat als Zugabe, wie?« Er wurde wieder ernst. »Würfelzucker haben Sie ihm gegeben. Wissen Sie, ob er ihn gefressen hat, Captain?«
    »Natürlich. Das ganze Pfund auf einmal hat er gefressen. Und dann ist er so undankbar und hilft Ü'Krantomür.«
    »Yorgho kann nichts dafür. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes unschuldig, Tatcher«, entgegnete Rhodan eindringlich. »Sie haben sich nicht darum gekümmert, was die Untersuchungen des Götzen und seines Begleiters ergaben?«
    »Nein, wozu auch, Sir?«
    »Jemand sollte mal Ihren Charakter zurechtstutzen, Tatcher!« mahnte Rhodan – und ich merkte, daß es ihm ernst damit war. »Ich bringe es nicht fertig, da Ihre Handlungsweise vielleicht unser aller Rettung ist.«
    In meinem Schädel blitzte es schmerzhaft auf, dann drang ein Gedanke Rorvics gleich einem Lichtstrahl in mein

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