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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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konnten.
    »Klopfzeichen abgenommen«, sagte der Mausbiber. »Perry, ich habe eine Entdeckung gemacht. Yorgho ist gefährlicher, als wir bisher annahmen. Er ist ein Parapsibiont. Ich fand heraus, daß er dem Götzen Ü'Krantomür als psionisches Verstärkerelement und als Orientierungspunkt für dessen Moleküle dient.«
    Ich runzelte die Stirn. Was Gucky sagte, wollte mir nicht einleuchten. Wie konnte Yorgho dem Götzen als Verstärkerelement und Orientierungspunkt dienen, wenn die beiden Wesen durch den Paratronschirm des Wachsatelliten voneinander abgeschnitten waren?
    Als hätte der Ilt meine Zweifel gespürt, erklärte er: »Yorgho und Ü'Krantomür sind auf die gleiche Art und Weise miteinander verbunden wie wir, nämlich über die Hyperkomantennen des Satelliten, die durch Strukturlücken aus dem Paratronschirm ragen. Yorgho hat inzwischen gemerkt, daß er durchschaut ist. Er versteckt sich irgendwo in der Station M-I-C, aber ich denke, daß ich ihn innerhalb der nächsten Minuten aufspüren werde. Ich werde das Tier paralysieren, und ich hoffe, daß Ü'Krantomür dadurch die Fähigkeit verliert, seine Körpermoleküle zu zerstreuen und blitzschnell wieder exakt zusammenzufügen.«
    Perry Rhodan wiederholte seine Klopfzeichen. Wie er mir vor dem Start zum Wachsatelliten erklärt hatte, verwandte er dabei das uralte terranische Morsealphabet.
    »Hören Sie auf, Klopfzeichen zu geben!« schrie die Stimme des Götzen plötzlich aus der Rundrufanlage. »Ich habe alles mit angehört, was Ihr Freund Gucky durchgegeben hat.«
    »Soso, Ü'Krantomür!« versetzte Rhodan, ohne das Klopfen einzustellen. »Dann wissen Sie auch, daß Sie in kurzer Zeit nur noch halb soviel wert sind wie jetzt. Ich schlage vor, Sie überlegen, ob sich nicht doch ehrliche Verhandlungen lohnen.«
    Der Götze antwortete nicht. Dafür erlosch plötzlich eine elektronische Anzeige auf dem Kommandopult.
    »Er hat den Paratronschirm desaktiviert!« rief ich.
    Im nächsten Augenblick war es, als würde mein Gehirn teilweise ›abgeschaltet‹. Ich konnte nur noch wie durch einen flimmernden Nebel sehen und hören – und ich konnte noch denken. Damit waren aber bereits alle mir verbliebenen Fähigkeiten beschrieben.
    Ohne mich bewegen zu können, sah ich, wie sich auf dem Boden der Satellitenzentrale eine Art graue Wolke verdichtete und zu einem bekannten Körper formte. Yorgho!
    Irgendwie hatte Ü'Krantomür es fertiggebracht, seinen Parapsibionten durch einen Pararaum an Bord des Satelliten zu holen. Im nächsten Moment leuchtete die Anzeige für den Paratronschirm wieder auf. Damit war Yorgho dem Zugriff des Mausbibers entzogen, wie es schien. Yorgho formte sich vollends zu seiner alten Gestalt.
    Nach und nach normalisierte sich die Arbeit meines Gehirns wieder. Der trübende und lähmende Nebel verschwand, und ich konnte mich wieder bewegen.
    Gleichzeitig mit Perry Rhodan stürzte ich mich auf das Tier. Doch ich kam nicht bis zu ihm. Irgendwo unterwegs stieß mein Schädel gegen ein unnachgiebiges Hindernis. Ich sah die Sterne einer halben Galaxis aufflammen – und wieder erlöschen.
    Als ich das Bewußtsein zurückerlangte, richtete ich mich auf. Mein Schädel brummte, und der Schmerz pulsierte wellenförmig durch mein Gehirn.
    Neben mir kam Rhodan langsam hoch. Sein Gesicht sah genauso aus, wie ich mir meines vorstellte. Wenn ich daran dachte, daß er bestimmt nur nach Yorgho gesprungen war, um den Götzen glauben zu machen, er sähe in der Ausschaltung Yorghos unsere einzige Chance, konnte ich nicht umhin, diesen Terraner zu bewundern.
    Rhodan kam schneller wieder auf die Beine als ich. Er half mir hoch.
    Ich sah mich suchend um.
    Yorgho war verschwunden.
    Als ich mit ausgestreckten Händen nach der Energiewand tastete, an der ich mir beinahe den Schädel eingerannt hatte, stieß ich auf kein Hindernis mehr. Ü'Krantomür hatte die Energiewand desaktiviert. Folglich würde Yorgho nicht in die Hauptzentrale zurückkehren.
    In den Lautsprechern der Rundrufanlage knackte es, dann meldete sich der Götze erneut. »Hoffentlich haben Sie jetzt erkannt, daß Sie nichts gegen mich ausrichten können«, sagte Ü'Krantomür. »Wollen Sie nicht bedingungslos mit mir zusammenarbeiten, Rhodan?«
    »Ich arbeite nicht mit einem Mörder zusammen«, antwortete Rhodan kalt. »Im Krieg sind Tricks erlaubt, aber Sie haben ohne Not Menschen getötet. Dafür gibt es keine Entschuldigung.«
    »Ich mußte töten, um die Eiweißketten zu gewinnen, die ich zur

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