Silberband 062 - Götzendämmerung
in sein gefülltes Bassin. Dort wartete er auf Nachrichten.
31.
Unmittelbar neben Alaska Saedelaere zerbarst ein Felsen unter mehreren Energiestrahlen. Der Maskenträger warf sich zur Seite. Er wußte, daß ihm die Felsen keine Deckungsmöglichkeit boten, denn sie konnten von den Verfolgern leicht zerstrahlt werden.
Vor ihm turnte Schmitt mit unglaublicher Behendigkeit die Felsen empor. Ab und zu hielt er inne und blickte zu den Lacoons und Robotern zurück.
Er war in eine flimmernde Energiewolke gehüllt, die auch Alaska noch schützte, obwohl er ein paar Meter von dem Cyno entfernt war.
In diesem Augenblick erschien Tschubai zwischen ihnen. »Hierher!« rief der Teleporter.
Alaska beeilte sich, in die Nähe des Mutanten zu gelangen. Schmitt war vor ihm dort.
Um sie herum wurden die Felsen pulverisiert. Alaska spürte, wie der Boden unter seinen Füßen nachgab. Hastig griff er nach Tschubais ausgestreckter Hand, dann fühlte er schon den leichten Entzerrungsschmerz, der bei jeder Teleportation auftrat.
Zwischen den Schalen, in denen die Jacknomans saßen, kamen sie wieder heraus. Alaska blickte sich bestürzt um, dann stieß er eine Verwünschung aus.
»Sind Sie denn verrückt, Ras? Warum bringen Sie uns ausgerechnet hierher?«
Corello kam zwischen den Schalen hervor. »Finden Sie nicht, daß Tschubai richtig gehandelt hat?«
»Ja!« rief Irmina. »Wohin hätte er uns bringen sollen?«
Alaska blickte die anderen irritiert an. Er sah ein, daß er voreilig geurteilt hatte. Sicher rechneten die Verfolger nicht damit, daß die Fremden ins Innere der Station fliehen würden. Also waren sie hier sicher – wenigstens für einige Zeit.
»Schmitts Rematerialisation hat sie auf die richtige Spur gebracht«, sagte Tschubai. »Sonst hätten sie uns oben auf dem Dach wahrscheinlich niemals entdeckt.«
»Das stimmt nur zum Teil«, sagte der Cyno. »Als ich zu Ihnen zurückkam, war der zuständige Götze bereits über unsere Anwesenheit informiert. Das habe ich während meiner Abwesenheit erfahren.«
Alaska schob seine Maske zurecht. »Und wie ist Ihnen das gelungen?«
»Manchmal«, erklärte Schmitt, »sehe ich nicht nur mit meinen Augen. Ich hatte einen guten Kontakt zu Y'Kantomyros.«
Sie sahen den flaschenförmigen Robotwagen am Ende des Ganges auftauchen und zogen sich zwischen die Schalen zurück.
»Jetzt, da man uns entdeckt hat, müssen wir fliehen«, entschied Alaska. »Deshalb soll Ras versuchen, uns nacheinander zum Raumhafen zu bringen. Irgendein Schiff werden wir erwischen.«
Die anderen waren einverstanden. Da Tschubai durch die letzten Gewaltsprünge nicht mehr im Vollbesitz seiner Psi-Kräfte war, sollte er nacheinander Irmina, Corello, Alaska und Schmitt in Sicherheit bringen.
»Das kann ich schaffen!« behauptete der Teleporter zuversichtlich. »Ich glaube nicht, daß das Landefeld weit von der Station entfernt ist.«
»Trauen Sie sich einen Sprung aufs Geratewohl zu?«
Der Mutant nickte nur, dann ergriff er Irmina an der Hand und entmaterialisierte mit ihr.
Alaska spähte zwischen den Schalen zu dem Robotwagen hinüber. Die Besatzung des Fahrzeugs war gerade dabei, einen toten Jacknoman durch ein lebendes Wesen zu ersetzen. Trotz des Fehlschlags, den die Götzen erlitten hatten, wollten sie die Forschungsarbeiten auf Orbinoyc also fortsetzen. Saedelaere wunderte sich nicht darüber. Mehr denn je brauchten die Götzen ein Abwehrgerät.
Wenige Minuten später kam Tschubai zurück. Zur Überraschung Alaskas brachte er die Mutantin mit.
»Was ist geschehen?« fragte Saedelaere erstaunt.
»Alle Schiffe sind weg!« berichtete Tschubai niedergeschlagen. »Ich kam mit Irmina am Rande des Landefeldes heraus. Wir sahen sofort, daß kein Schiff da war.«
»Sie hätten warten sollen!« warf ihm Alaska vor. »Früher oder später wäre sicher ein Schiff gelandet. Auf jeden Fall hätten Sie die Frau zurücklassen sollen.«
Tschubai sah ihn nur an. Der Ausdruck in den Augen des Mutanten ließ Alaska die Wahrheit erkennen.
»Der Götze hat alle Schiffe starten lassen!« rief er aus.
Tschubai lächelte matt. »Es sieht so aus, als hätten wir unseren Gegner unterschätzt.«
»Dieser Fluchtweg ist also versperrt!« stellte Schmitt sachlich fest. »Jetzt bleibt uns nur noch der Transmitter, vorausgesetzt, daß wir ihn aktivieren können.«
Der Götze war in einen leichten Schlaf gefallen, als er von einem Roboter geweckt wurde. Sofort kehrten die Gedanken des Karduuhls in die Wirklichkeit
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