Silberband 062 - Götzendämmerung
Es schmeckt ihm.«
»Dem schmeckt alles.«
»Bitte, versuche es noch einmal. Wenn deine Leute sehen, daß du ißt, dann werden sie auch etwas zu sich nehmen. Du willst dein Volk doch retten – oder nicht?«
»Ich, Boda Bodamore, Sohn des großen Akym von …«
»Guten Appetit!« rief Tonka Valuz und reichte dem Weisen eine kleine Schale mit einer wäßrig aussehenden Suppe. Dabei blickte er Welchenau kopfschüttelnd an. Während Bodamore vorsichtig probierte, sagte er zum Ersten Offizier: »Um ehrlich zu sein, Sir, diese Suppe würde ich auch nicht essen. Riechen Sie mal.«
»Sie stinkt nach Alkohol, sogar sehr intensiv. Ihr Mankai hat sie restlos verdorben.«
»Wundervoll«, rief Bodamore verzückt aus. »Tonka, diese Suppe ist unvergleichlich. Vorher war sie entsetzlich, aber seitdem dein Mankai sie gewürzt hat, schmeckt sie wirklich herrlich.«
Die anderen Tubbods hörten Bodamore. Sie erhoben sich und kamen zögernd näher.
»Bitte sehr«, sagte Tonka Valuz. »Das Problem ist gelöst.«
Boda Bodamore gab Arialeinen einen kräftigen Tritt, als dieser sich wieder auf seine Schultern schwingen wollte. Der Diener stürzte in den Staub. Der Weise griff sich den Mankai und hängte ihn sich wie einen Mantel über. Mankai-kuon legte ihm die Schnauze auf den Kopf und knurrte zufrieden.
»Das ist vermutlich auch eine gute Lösung«, bemerkte der Sergeant.
»Mir ist der Bursche ohnehin ein wenig zu schwer geworden.«
Zwei Stunden später schliefen sämtliche Tubbods. Sie sprachen in verblüffender Weise auf die geringen Alkoholmengen an, die sich in der Suppe befunden hatten. Kanterdrahn Argo war mit dieser Reaktion sehr zufrieden. Er schickte einhundert Roboter hinaus und ließ die Eingeborenen zusammen mit ihrer bescheidenen Ausrüstung ins Schiff tragen. Weitere zwei Stunden später startete die AMARILLO und flog nach Süden. Dort wurde sie von den beiden anderen Space-Jets des Vorkommandos erwartet.
Auf einer großen Insel setzte der Schwere Kreuzer auf. Die Tubbods wurden entladen. Da hier kein Wabenschiff gelandet war, befand sich auch kein einziger Kartie auf der Insel. Die Eingeborenen hatten hier eine echte Überlebenschance.
Die Tubbods schliefen noch immer, als die AMARILLO danach abermals startete und in den Raum hinausraste. Lediglich Mankai-kuon war wach. Er jaulte kläglich, als er das Schiff entschwinden sah. Vielleicht ahnte er, daß er Tonka Valuz niemals wieder begegnen würde.
»Ein Jammer ist das«, sagte Sergeant Valuz, als Born Wild auf den Bildschirmen kleiner wurde. »Wo sonst noch findet man einen wirklich guten Schnaps, der 68 Prozent hat? Kann mir das einer sagen?«
Die AMARILLO verließ das Sonnensystem, in dem die Flucht der Gelben Eroberer ihr Ende gefunden hatte, ohne mit den angreifenden Raumschiffen der Schwarminstallateure zusammenzutreffen. Sie wurden zwar geortet und wenig später auch verfolgt, konnten sich den Pilzraumschiffen jedoch ohne einen einzigen Schuß entziehen.
Der Schwere Kreuzer kehrte in das heimatliche Sonnensystem zurück, als das Bordchronometer den 12. Januar 3443 anzeigte.
Roi Danton hatte sich Zeit gelassen. Als die Ortungszentrale Schiffsmassierungen auf dem Kurs der AMARILLO ausmachte, beorderte er den Schweren Kreuzer auf Warteposition, bis sie gefahrlos zur Erde zurückfliegen konnten.
Die Erkenntnisse, die sie von dieser Expedition mitbrachten, waren äußerst wichtig. Eine Frage aber blieb offen: Warum wollten die Götzen unter allen Umständen verhindern, daß sich die Karties innerhalb des Schwarms teilten?
Die Götzen hatten mit den Tubbods experimentiert. Die Vermutung lag nahe, daß sie nach einer Lösung für ein noch unbekanntes Problem suchten. Mit den gewonnenen Erfahrungen aus den Experimenten wollten die Götzen später auch die Karties in ihrem Sinne beeinflussen.
Auch Staatsmarschall Reginald Bull und Galbraith Deighton konnten sich das Verhalten der Götzen nicht erklären. Zusammen mit Roi Danton sprachen sie mehrfach alle Fragen durch, die sich auf Born Wild ergeben hatten. Alle dort gewonnenen Informationen waren an das Riesenrechengehirn NATHAN übergeben worden. Man wartete auf die Auswertung und hoffte, neue Aufschlüsse zu erhalten.
Reginald Bull schloß die Besprechung mit den Worten: »Fest steht, daß wir offenbar auf ein entscheidendes Geheimnis und damit auch auf eine für uns sehr wichtige Schwäche der Götzen gestoßen sind. Ich bin gespannt, was Perry zu dieser Frage sagen wird.«
»Ein Kurierschiff ist
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