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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den anderen Planeten. Amateurfunker stellten beim Abhören der Flottenfrequenz fest, daß sogar auf den Raumschiffen der Solaren Flotte nicht selten Unsicherheit herrschte. Niemand, nicht einmal die führenden Persönlichkeiten in Imperium-Alpha, schien genau zu wissen, wie man die neuerlich auf das Solsystem zukommende Gefahr abwenden konnte.
    Der Paratronschirm jedenfalls schien keinen ausreichenden Schutz zu bieten. Im Gegenteil, viele der Terraner kamen sogar zu der Ansicht, daß sie in ihm wie in einer Falle gefangen waren. Der Schrei der Erdbevölkerung nach Schutzvorkehrungen und Aktionen zur Beseitigung der Gefahr wurde immer lauter, immer hysterischer.
    Auf Lester Andersons Wunsch wurde Vaila in einem Spezialshift der Zivilschutztruppe zum Flughafen von Lima hinausgefahren.
    Während der Fahrt lauschte sie den Radionachrichten. Der Sprecher meldete, daß drei Fähren, die mit insgesamt sechstausend Menschen an Bord Callao verlassen hatten, in einer haushohen Flutwelle gekentert waren. Die meisten der Passagiere konnten aus der Luft geborgen werden, aber man rechnete mit fünfzig Toten. Große Teile der Hafenstadt Callao waren überschwemmt worden. Der Sprecher machte die beängstigend ansteigende Sonnenaktivität für die Flutwelle verantwortlich.
    Als der Spezialshift auf seinen Prallfeldern den Flughafen erreichte, kam es zu einer Stockung. Sämtliche Straßen waren von Luftkissenfahrzeugen blockiert. Manche Fahrer hatten ihre Fahrzeuge einfach stehengelassen und waren zu Fuß zum Flughafen weitermarschiert.
    Der Pilot des Spezialshifts mußte die restlichen drei Kilometer mittels der Antigravfelder zurücklegen. Als er jedoch die Abfertigungsgebäude überfliegen wollte, wurde er über Funk aufgefordert, auf einem der Dächer zu landen. Bewaffnete Sicherheitsbeamte forderten die Männer zum Aussteigen auf. Erst als sie sich davon überzeugt hatten, daß sie es mit Mitgliedern des Zivilschutzes zu tun hatten, gaben sie ihnen die Erlaubnis für den Weiterflug. Aber sie durften nicht in den Luftraum des Flughafens einfliegen.
    Vaila wurde von den Sicherheitsbeamten bis zur Gangway ihrer Kursmaschine gebracht. Trotzdem wurde der Weg zum Flugzeug für sie zu einem Spießrutenlaufen, als sie auf eine Gruppe von zwanzig Männern trafen, die die Absperrungen umgangen hatten und nun ihr Glück als blinde Passagiere versuchen wollten. Es kam zu einem Handgemenge, bei dem die Sicherheitsbeamten dank ihrer Paralysatoren die Oberhand behielten.
    »Das ist ja furchtbar«, stellte Vaila stöhnend fest.
    »Seien Sie froh, daß wir nicht den Weg über die Haupthalle gewählt haben«, sagte einer der Sicherheitsbeamten. »Die Menge hätte Sie wegen Ihres Tickets glatt in Stücke gerissen.«
    In dem Flugzeug herrschte Weltuntergangsstimmung. Statt auf die Beruhigungsversuche des Piloten und der Stewardessen einzugehen, blickten die Passagiere gebannt auf die Bildschirme, die auf der Hinterseite der Rückenlehnen eingelassen waren. Die Katastrophenmeldungen aus allen Teilen der Erde und von den Planeten rissen nicht ab.
    Auf Merkur stieg die Oberflächentemperatur beängstigend an; die Magnetstürme der Sonne hatten den innersten Planeten erreicht und gefährdeten die Existenz der verschiedenen Stationen.
    Auf der Erde – und ebenso auf dem Mars – hatten die Meteorologen die Kontrolle über das Wetter verloren. Durch die Hyperschockwelle waren nicht nur viele der für das Wetter verantwortlichen Satelliten und andere Einrichtungen beschädigt worden, sondern auch die Umweltbedingungen selbst waren stark verändert worden. Zu den Nachwirkungen der Hyperschockwelle kamen nun noch die Magnetstürme, kosmische Strahlungsschauer und die stark ansteigende thermische Strahlung der aufgeheizten Sonne hinzu.
    In Europa wurde Sturmwarnung gegeben. Für Nordamerika wurden heftige Schneefälle prophezeit. Japan wurde von Wirbelstürmen heimgesucht. Die Geophysiker erwarteten auf der ganzen Erde verstärkte vulkanische Tätigkeit.
    In Ecuador hatten die Gebiete um den 5.886 Meter hohen Cotopaxi evakuiert werden müssen, als die Eruptionen des Vulkans immer heftiger wurden und sich der größte Ausbruch seit zweitausend Jahren ankündigte. Auch der längst erloschene Chimborasso wurde durch die Hyperschockwelle zu neuer Tätigkeit angeregt.
    Als der Pilot über die Rundrufanlage bekanntgab, daß sie das Gebiet des Cotopaxi überflogen, blickte Vaila aus dem Bullauge. Sie sah eine riesige schwarze Wolke aus Asche, Feuer und Rauch, die

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