Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
blauen Riesen auftauchten.«
    Zehntausend Pilzraumschiffe! durchzuckte es Bull.
    Er wußte, was das zu bedeuten hatte: Die Schwarminstallateure sollten das Solsystem im Auftrag der Götzen zur Transition bringen.

9.
    Vaila Ranangur stand immer noch unter dem Eindruck des grauenvollen Anblicks, den die vier ineinander verschmolzenen Transmittergeschädigten geboten hatten. Sie wäre gern in Geves Nähe geblieben, denn bei ihm fühlte sie sich geborgen. Aber sie hatte eingesehen, daß sie ihn nicht nach Imperium-Alpha begleiten konnte.
    Sie wollte keine Sekunde länger als nötig in Lima bleiben. In der Andenstadt herrschte eine Panikstimmung, die schnell um sich griff und immer ärgere Formen annahm. Jeder befürchtete, daß es wieder zu Erdbeben kommen könnte. Über Rundfunk und Fernsehen wurde zwar durchgegeben, daß eine neuerliche Schockwelle auf hyperdimensionaler Basis nicht zu befürchten sei. Doch glaubten die Menschen den Beteuerungen der Nachrichtensprecher nicht ganz. Ihre Angst war stärker.
    Nachdem Geve mit Orchez vom Transmitter des Ezialistischen Instituts nach Imperium-Alpha abgestrahlt worden war, erließen die Behörden ein allgemeines Transmitterverbot. Anscheinend wollte man nicht riskieren, daß es zu weiteren Transmitterunfällen kam. Diese Vorsichtsmaßnahme schürte die Angst unter den Andenbewohnern.
    »Wenn man keine weitere Hyperschockwelle mehr befürchtet, warum verbietet man dann den Transmitterverkehr?« argumentierten sie.
    »Sollen wir hier warten, bis uns der Boden unter den Füßen wegrutscht?« fragten andere Leute.
    Die Antwort darauf war einstimmig: »Nein! Wir ziehen uns in ungefährlichere Gebiete zurück, bis wir wissen, woran wir sind.«
    Und sie packten ihre Habe zusammen und stürmten die Flughäfen.
    Dort spielten sich unglaubliche Szenen ab. Innerhalb einer einzigen Stunde waren sämtliche Flüge für die nächsten vierundzwanzig Stunden ausgebucht. Die Fluggesellschaften witterten das Geschäft ihres Lebens und setzten zusätzlich alle verfügbaren Chartermaschinen an der Westküste des südamerikanischen Kontinents ein. Die Statistiker stellten fest, daß jede Sekunde fünf Maschinen das Andengebiet verließen – die Privatgleiter und die Hubschrauber aller Größenklassen nicht eingerechnet.
    Vor der Transmitterstation in Lima hatten sich Tausende von Männern, Frauen und Kindern eingefunden. Die Polizei, die mit Paralysatoren und Schlafgaswerfern ausgerüstet worden war, konnte dem Ansturm der entfesselten Massen nicht mehr standhalten und mußte sich hinter Energiebarrieren flüchten.
    Erst als die Panik ihren Höhepunkt erreichte, gab ein Sprecher von Imperium-Alpha über Terra-Television Einzelheiten über die Ursache der Hyperschockwelle bekannt. Aber die Aufklärungskampagne verfehlte in diesem Stadium der fortgeschrittenen allgemeinen Hysterie ihre Wirkung.
    Die Erwähnung der blauen Riesensonne, die in nur vier Lichttagen Entfernung von Sol so plötzlich aufgetaucht war, vergrößerte die Furcht bei den technisch weniger gebildeten Menschen nur noch. Aber selbst jene, die mit der Materie besser vertraut waren, sagten sich, daß es ohne weiteres zu einer zweiten Hyperschockwelle kommen konnte. Dann nämlich, wenn die Schwarmbeherrscher den blauen Riesen durch eine zweite Transition näher an den Paratronschirm heranbrachten.
    Vaila Ranangur verdankte es einer Portion Glück und der Protektion Lester Andersons, daß sie noch einen Platz in einer der außerplanmäßigen Chartermaschinen bekam. Doch war es selbst dem Leiter des Ezialistischen Instituts von Lima nicht möglich gewesen, ihr eine Direktverbindung nach Indien zu verschaffen. Sie mußte in Bangkok umsteigen, um von dort in den Golf von Bengalen weiterzufliegen.
    Lester Anderson hatte sofort nach dem Ausbruch des Chaos eine Zivilschutztruppe ins Leben gerufen, die sich aus Studenten und Lehrern des Ezialistischen Instituts zusammensetzte. Sie sollten versuchen, die Ruhe und Ordnung unter der Bevölkerung wenigstens halbwegs aufrechtzuerhalten. Doch das war ein schwieriges und manchmal auch lebensgefährliches Unterfangen.
    Die Terraner, die noch vor vier Wochen vorbildlich bei Perry Rhodans Kriegsspiel zur Täuschung der Götzen mitgemacht hatten, zeigten sich dieser neuen Katastrophe seelisch nicht mehr gewachsen. Den wenigen, die einen klaren Kopf behielten, stand ein Heer Verängstigter und von Panik Ergriffener gegenüber.
    Das war nicht nur in den Anden so, sondern fast überall auf der Erde und

Weitere Kostenlose Bücher