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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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besser sehen zu können. Das Cappin-Fragment war wie erstarrt. Es strahlte keine Energie aus und leuchtete nicht. Wie ein toter Klumpen Protoplasma klebte es in Saedelaeres Gesicht. Alaska überlegte, ob die Nähe eines unvorstellbaren Wesens das Cappin-Fragment zur völligen Passivität verurteilt hatte. Doch das war jetzt nicht sein eigentliches Problem. Er mußte herausfinden, wer oder was dieser Imaginäre war und wie er aussah.
    Der Transmittergeschädigte trat an den Rand des Podests und fragte sich, wie Imago I nach unten gelangt war. Weder eine Treppe noch eine damit vergleichbare Einrichtung waren zu erkennen. Es gab nur das Podest.
    Alaska ließ sich auf den Bauch nieder und blickte unter das Podest. Jetzt erkannte er, daß es frei im Raum schwebte.
    Von der Mumie war nicht viel zu sehen. In der milchigen Substanz sah Alaska lediglich ein schwaches Glühen, das ständig seine Form veränderte. Er war auch nicht sicher, ob das der Imaginäre war. Auch von Schmitt war nichts zu sehen. Die milchige Substanz hatte ihn geschluckt.
    Der Transmittergeschädigte setzte die Maske wieder auf. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als auf Schmitts Rückkehr zu warten. Er hockte sich auf das Podest. Die ganze Zeit über war er sich der Anwesenheit eines übermächtigen und völlig fremdartigen Wesens bewußt.
    Plötzlich tauchte Schmitt am Rand des Podests auf. Er hielt den Paradimschlüssel umklammert.
    »Die Götzen beginnen irrational zu handeln«, sagte er grimmig. »Wie ich soeben erfuhr, bereiten sie eine große unterirdische Sprengung vor. Das müssen wir unter allen Umständen vereiteln.«
    Saedelaere sah ihn gespannt an. »Sie hatten also Kontakt mit der … Mumie?«
    »Nein«, versetzte Schmitt. Die Enttäuschung war ihm anzumerken. Immer öfter zeichneten sich jetzt seine Gefühle auf der menschlichen Maske ab. Alaska fragte sich, was das zu bedeuten hatte.
    Entweder akzeptierte Imago I immer mehr den menschlichen Körper, oder er verlor allmählich die Kontrolle über sich.
    »Was bedeutet das für uns?« fragte Alaska weiter.
    »Es ist schlimm«, gestand der Cyno. »Solange wir keinen Kontakt mit den Imaginären bekommen, muß ich alle wichtigen Entscheidungen allein treffen. Ich bin nicht sicher, ob ich richtig handeln werde, aber ich will es versuchen.« Er hob den Paradimschlüssel. »Ihre Freunde sind in Gefahr. Die Karduuhls haben einen Großangriff auf die Energiegruft gestartet.«
    Alaska sah sich verblüfft um. »Aber wir spüren nichts davon!«
    »Natürlich nicht!« Etwas von der alten Selbstsicherheit schwang in Schmitts Stimme mit. »Diese Station ist unzerstörbar.«
    Dann wurde er ungeduldig.
    »Wir müssen zurück und die drei anderen holen. Dann begeben wir uns wieder in die Hauptschaltzentrale und organisieren von dort einen Angriff gegen jene Götzengruppe, die die Sprengung vorbereitet. Danach kümmern wir uns um einige wichtige Schaltungen. Es wird Zeit, daß der entscheidende Schritt getan wird.«
    »Was meinen Sie damit?« fragte Saedelaere.
    Der Cyno sah ihn überhaupt nicht an, sondern streckte ihm nur den Paradimschlüssel entgegen. Als Alaska den Zylinder umklammerte, sagte Schmitt: »Ich meine, daß es Zeit wird, daß wir Stato II dorthin bringen, wohin die Welt auch gehört: in den Schwarm!«
    Sie transistierten – direkt in das Chaos über dem Tal.
    Saedelaere stöhnte auf, als er seine drei Freunde auf dem Felsplateau sah. Ras und Irmina lagen auf dem Boden. Corello war bewußtlos oder sogar tot. Sofort ließ der Maskenträger den Schlüssel los und rannte zu Ras Tschubai.
    Das Gesicht des Teleporters war verzerrt. Schreckliche Dinge mußten sich ereignet haben, während Alaska sich zusammen mit Schmitt in der Energiegruft des Imaginären aufgehalten hatte.
    »Sie haben diese Halbkugel angegriffen!« Tschubai schluckte, er preßte beide Daumenkuppen ein paarmal gegen die Ohren. »Einen solchen Angriff habe ich noch nicht erlebt.«
    »Warum schreien Sie?« fragte Alaska. »Wir verstehen Sie gut.«
    »Es war ein doppelter Angriff!« Tschubai dämpfte die Stimme nicht. »Verstehen Sie? Alle im Tal befindlichen Götzen – ich schätze, daß es jetzt tausend sind – haben ihre Psi-Kräfte eingesetzt und gleichzeitig aus allen verfügbaren Waffen das Feuer eröffnet.« Er hob einen Arm und deutete auf die andere Seite des Tales. »Der Berg drüben ist verschwunden. Es ist ein Wunder, daß wir nicht tot sind.«
    Schmitt, der sich um Corello und Irmina gekümmert hatte, sagte:

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