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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bestandsliste. Sekundenbruchteile später hielt ich das Faksimile in der Hand.
    Mein Finger glitt die Liste entlang – und endlich fand ich, was ich gesucht hatte. Ein Kilo für die Wiederaufbereitung vorgesehener altersweicher Romadur! Ich forderte die Hälfte davon an. Schließlich wollte ich es nicht übertreiben.
    Als der Romadur in einer Plastikkapsel eintraf, schraubte ich den Deckel ab. Ein betäubender Geruch schlug mir entgegen, vergleichbar etwa dem Geruch eines halbverwesten Kadavers.
    Ich nahm den halbflüssigen Klumpen mit einer Hand in seiner Folie heraus – mit der anderen Hand hielt ich mir die Nase zu. Zuerst wollte ich alles dem Tibeter ins Gesicht werfen, doch dann überlegte ich es mir anders.
    Ich nahm zwei Drittel der Masse mit einem auf dem Tisch liegenden Plastiklöffel und beförderte sie zu gleichen Teilen unter die Einlegesohlen von Rorvics Raumstiefeln.
    Den kleineren Rest schleuderte ich schwungvoll in Rorvics Gesicht, so daß Mund und Nase vollständig verkleistert wurden, wodurch der fette Albino am Atmen gehindert wurde.
    Rasch warf ich die Verpackung und den Löffel in den Abfallvernichter, dann zog ich mich zum Schott zurück und wartete.
    Rorvics Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Der Tibeter erzitterte, dann blähte sich die zähe Romadurmasse vor Mund und Nase ballonartig auf und barst mit schwachem Knall. Dalaimoc Rorvic blies die angestaute verbrauchte Luft zischend ab, dann kippte er um.
    Ich zog mich schnell in den Flur zurück und wartete eine halbe Minute, danach drückte ich den Türmelder. Das Schott öffnete sich fast augenblicklich. Dalaimoc Rorvic lag auf dem Rücken und schnaufte.
    »Sir«, sagte ich, »der Großadministrator hat angeordnet, wir sollen uns sofort in der Hauptzentrale der MARCO POLO melden.«
    Rorvic stützte sich auf die Ellenbogen und blickte mich an. Seine untere Gesichtshälfte war immer noch von der schleimigen Käsemasse überzogen.
    »Sind wir denn schon wieder in der MARCO POLO, Captain Hainu?« fragte er.
    Ein dumpfer Schlag und eine leichte Vibration des Boden verrieten mir, daß die LOTOSBLÜTE in den Hangarfeldern der MARCO POLO verankert worden war.
    »Soeben sind wir eingetroffen, Sir«, antwortete ich.
    Der CYD-Commander kratzte mit den Fingern etwas Romadur aus seinem Gesicht und leckte die Masse ab.
    »Hm!« machte er. »Das schmeckt ja köstlich.« Er runzelte die Stirn. »Wenn ich nur wüßte, wie dieser entzückende Romadur in mein Gesicht gekommen ist.«
    »Wahrscheinlich zu Fuß, Sir«, sagte ich.
    »Zu Fuß? Wie meinen Sie das?«
    »Das liegt doch auf der Hand, Sir. Das Zeug läuft.«
    Er warf mir einen undefinierbaren Blick zu, dann widmete er sich hingebungsvoll der Gesichtsreinigung, die in seinem Fall identisch war mit einer Zwischenmahlzeit. Anschließend rieb er sich die untere Gesichtshälfte mit einem Papierhandtuch ab, dann mußte ich ihm in die Stiefel helfen.
    Als wir in den Flur hinaustraten, um zum Ausstieg zu gehen, schnupperte der Tibeter und sagte: »Komisch, die gesamte LOTOSBLÜTE duftet nach altem Romadur.«
    Ich sagte nichts darauf und vermied es auch, Rorvics Stiefel anzusehen. Dennoch konnte ich nicht vermeiden, daß der Commander mir einen argwöhnischen Blick zuwarf, als wir in den Hangar der MARCO POLO traten und dort ebenfalls den durchdringenden Geruch wahrnahmen.
    Merceile und Patulli, die draußen auf uns gewartet hatten, rümpften zwar die Nasen, enthielten sich aber jeglicher Bemerkung.
    Dalaimoc Rorvic strahlte die Takererin an und sagte: »Die Sonne geht auf!«
    »Und der Mond stinkt nach Käse«, flüsterte ich.
    Rorvic wandte sich um und fragte: »Hatten Sie etwas geäußert, Captain Hainu?«
    Ich blickte ihn unschuldig an. »Nicht daß ich wüßte, Sir.«
    Der fette Albino kniff die Augen zusammen und musterte mein Gesicht. Endlich seufzte er resignierend. »Was rege ich mich über einen armseligen Sandläufer auf! Der Großadministrator wartet. Gehen Sie hinter uns, Tatcher, damit Miß Merceile nicht ständig den Duft Ihres Sandwichbelages in der Nase hat!«
    Perry Rhodan sah uns der Reihe nach an, dann sagte er: »Ich gestehe offen, daß wir einen Fehlschlag erlitten haben. Es ist uns trotz massierten Feuers aus Narkose- und Paralysatorgeschützen nicht gelungen, die auf Stato II gelandeten Rebellen zum Aufgeben zu zwingen.«
    »Was sind das eigentlich für Leute?« fragte Rorvic.
    Der Großadministrator schnupperte unauffällig und sah den Albino nachdenklich an. Dann gab er sich

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