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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gedanken, Mikrobomben zu werfen, aber da war ich schon so weit vom Fuß der Treppe entfernt, daß die Explosion meinen individuellen Paratronschirm nicht aufreißen konnte.
    Das untere Drittel der Wendeltreppe verging in der Glut entfesselter Kernenergien.
    Kurz darauf erhielt ich Unterstützung durch Rorvic und Ras Tschubai, die mit Hilfe ihrer Flugaggregate von unten heraufgeschossen kamen und die Cynos bis zur Halle der Mumien zurückwarfen.
    »Merceile hat Nostradamus angepeilt und wird ihn übernehmen«, flüsterte Rorvic mir in einer kurzen Kampfpause zu.
    »Dann muß sie sich aber beeilen«, rief ich zurück.
    Ich sagte es, weil die Kontra-Cynos sich systematisch zurückzogen, ohne daß es einen zwingenden Grund dafür gegeben hätte. Die Kampflage war festgefahren gewesen.
    Der Rückzug der Kontras konnte eigentlich nur eines bedeuten, nämlich, daß sie Robottruppen herangezogen hatten und darauf verzichten würden, sich selbst zu gefährden.
    Wir sahen uns an. Natürlich dachten Rorvic und Tschubai genauso wie ich. Rorvics Erfahrung war nicht geringer als meine, und was den Teleporter anging, so umfaßte sie fast anderthalb Jahrtausende.
    Wir wußten, daß wir verloren waren, wenn wir uns nicht schleunigst zurückzogen. Wir wußten aber auch, daß wir uns nicht zurückziehen durften, weil dann vielleicht der Kampf um Stato II endgültig zugunsten der Kontra-Cynos entschieden würde und in diesem Fall das Solsystem auf ewig im Schwarm gefangen sein mußte.
    Vielleicht lebten und kämpften wir noch lange genug, um Nostradamus Gelegenheit zu geben, den Kampf für die Pro-Cynos und die Menschheit zu entscheiden.
    Mit metallischem Stampfen näherten sich die ersten Roboter. Sie hätten sich auch lautlos bewegen können, aber das Dröhnen ihrer Schritte war ein psychologischer Faktor, auf den die Cynos nicht verzichteten.
    Die erste Kampfmaschine wurde nur vorgeschickt, um die Lage auszuloten. Unsere Gegner opferten sie ganz bewußt.
    Wir zerstörten den Roboter durch konzentrischen Beschuß. Dennoch fand er Zeit, die Halle in einen Hochofen zu verwandeln. Die Mumien verbrannten in der heißen Luft, bis der Sauerstoff aufgezehrt war, Teile der Decke stürzten polternd herab, und wenige Meter vor mir brodelte ein Magmasee.
    Ras Tschubai erhob sich. Der Teleporter schien zu einem Entschluß gekommen zu sein. Sein schwarzes Gesicht unter dem Kugelhelm glänzte von Schweiß, aber es lächelte. In der Rechten hielt Tschubai einen eiförmigen, metallisch glänzenden Gegenstand.
    Ich begriff. Er wollte hinaus, mitten unter die feindlichen Roboter teleportieren, die Bombe zünden und werfen und zurückkehren. Seine Aussichten, mit dem Leben davonzukommen, waren gering.
    Stampfend kam die Phalanx der Roboter näher. Tschubai verschwand von einer Sekunde zur anderen. Wir warteten mit angespannten Sinnen.
    Plötzlich verstummte das Stampfen der Roboter. Hinter uns bellte ein Hund, dann jagte Fenris an Rorvic und mir vorbei auf Ras Tschubai zu, der durch die gegenüberliegende Tür in den Saal zurückkehrte – zu Fuß, mit leeren Händen und einem eigenartigen Gesichtsausdruck.
    »Was ist los?« rief Rorvic.
    Tschubai blieb stehen, klappte den Helm zurück und sagte tonlos: »Die Kontra-Cynos haben sich in Obelisken verwandelt, alle. Sie sind versteinert, und ihre Werkzeuge sind erstarrt.«
    »Wie …?« würgte der Tibeter heraus. Die Stimme versagte ihm.
    »Mit Hilfe einer Parawaffe, die wir den ›Fluch der Imaginären‹ nennen«, sagte eine ironische Stimme hinter uns.
    Ich wandte mich um und erblickte Nostradamus, der zufrieden lächelte.
    »Wir haben es geschafft«, sagte er.
    Im Augenblick des Todes der Kontra-Cynos war auch das sogenannte Hypertransportfeld verschwunden, das den Planeten Stato II gegen den Angriff der USO-Schiffe geschützt hatte.
    Perry Rhodan und Atlan waren mit ihren Flaggschiffen auf der Justierungswelt gelandet und verhandelten mit Imago II alias Nostradamus. Dalaimoc Rorvic und ich hatten nicht viel mitzureden, deshalb saßen wir an einem separaten Tisch und ließen uns den Rotwein schmecken, den der uralte Cyno uns spendiert hatte. Merceile saß uns gegenüber und trank Tee.
    »Ich habe insgesamt vierzehn Planeten aufgesucht, die von Pro-Cynos beherrscht werden«, berichtete der Großadministrator. »Dabei erfuhr ich, daß nur rund dreißig Prozent aller Cynos menschliche Gestalt angenommen haben. Sechzig Prozent stellen sogenannte Fremdintelligenzen dar, also solche, die nicht von der

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