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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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arbeitete mich in meinen eigenen Kampfanzug hinein. In zwei Minuten war ich fertig – in doppelter Hinsicht.
    Als ich die Steuerkanzel der Space-Jet mit dem Namen BUTTERFLY betrat, saßen Dalaimoc Rorvic und Merceile bereits auf ihren Plätzen. Takvorian lag auf dem Boden; normale Kontursessel waren keine geeigneten Sitzmöbel für Pferde. Die Frau aus Gruelfin wirkte nervös.
    Commander Rorvic wandte den Kopf und sagte über die Schulter: »Wir warten seit einer Minute auf Sie, Captain Hainu. Was bilden Sie sich eigentlich ein?«
    Ich preßte die Lippen zusammen, setzte mich vor das Hauptsteuerpult und schnallte mich an.
    »Lassen Sie diesen Unfug, Hainu!« fuhr der Tibeter mich an. »Anschnallen können Sie sich nach dem Start.« Er lachte schallend über das, was er für einen Witz hielt.
    Takvorian entblößte die Zähne seiner lebensechten Pferdekopfmaske, wieherte feucht und sagte: »Es ist nicht alles Gold, was stinkt.«
    »Wie soll ich das verstehen?« fragte Dalaimoc Rorvic argwöhnisch.
    Ich legte den Hebel der Intern-Verbindung um und sagte: »Hier Captain a Hainu, Space-Jet BUTTERFLY klar zum Katapultstart. Erwarte Zeit. Ende!«
    Auf dem kleinen Bildschirm erschien Mentro Kosums Gesicht. Offenbar leitete er die Abschußvorbereitungen. Der Emotionaut grinste – wie fast immer.
    »Der Urmensch brauchte sie für Steine – und heute nimmt man sie für Schiffe, für große und kleine«, reimte der Bursche holprig.
    »Und am Drücker sitzen meist Kinder – und zwar kleine«, warf der Tibeter ein.
    Kosum blinzelte. »Aha, Meister Dick ist mit von der Partie. Das wird ein Späßchen wie noch nie. Achten Sie auf Ihren Kopf – ich drücke jetzt auf meinen Knopf.«
    Die Intern-Verbindung brach ab. Vor uns öffnete sich die Hangarschleuse, und im nächsten Augenblick wurde die BUTTERFLY von einer imaginären Faust – der energetischen Startschleuder – aus dem Hangar gestoßen.
    Ich aktivierte praktisch im gleichen Moment den Prallfeldschirm, denn die MARCO POLO stand ja auf Stato II und dieser Planet besaß eine erdähnliche Atmosphäre.
    Vor uns flammte die ionisierte Luft. Hinter uns blieb ein rasch zerfließender Plasmaschlauch zurück. Bald wurde das Flammen vor dem Bug blasser, dann erlosch es ganz.
    Wir hatten die Atmosphäre verlassen. Ich war gespannt darauf, den Ganjo zu sehen.
    Perry Rhodan trug einen nagelneuen Kampfanzug; er wirkte, als sei er frisch gebadet und massiert, und sein Haar war frisch geschnitten.
    Orana Sestore stand neben ihm in der Hauptzentrale der ULAN BATOR. Sie war seit dem Tage, an dem wir sie aus dem Plejaden-Sektor zurückgeholt hatten, förmlich aufgeblüht.
    Damals, als die Menschheit vor den Götzen das Jahr 2000 gespielt hatte, war sie seelisch erschüttert gewesen. Sie hatte erst kurz vor unserem Eintreffen bei ihrem Stützpunkt erfahren, daß ihre Tochter während der Verdummung umgekommen war. Zudem war ihr Ehemann mit seinem Explorerschiff verschollen und mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls tot.
    Während die ULAN BATOR beschleunigte, berichtete Rhodan uns, er habe veranlaßt, daß die Besatzungen der solaren Raumschiffe nach dem Abzug des Schwarms und dem Rückgang der Verdummung einige Tage Regenerationsurlaub erhalten sollten.
    »Sie haben eine Erholungspause unbedingt nötig«, erklärte er, »und NATHAN errechnete, daß wir nach Verdummungsende mindestens fünf bis neun Tage in Ruhe gelassen werden und die Flotte während dieser Zeitspanne nicht einzusetzen brauchen.«
    »Woher wollen Sie wissen, daß die Verdummung zurückgeht?« fragte Takvorian und scharrte mit den Vorderhufen. Die Pferdekomponente seines Mischkörpers besaß ein gewisses Maß an Eigenleben. »Muß dazu nicht von den Cynos irgend etwas unternommen werden?«
    Rhodan lächelte. »Draußen in der Galaxis befinden sich dreihundert Erkundungsschiffe«, antwortete er. »Ihre Mission war bisher geheim, weil ich nicht voreilig Hoffnungen wecken wollte. Die kleinen Besatzungen hatten in erster Linie Messungen des galaktischen Energiehaushaltes durchzuführen.«
    Er wurde ernst.
    »Die Meßergebnisse verraten, daß die galaktische Gravitationskonstante sich allmählich wieder normalisiert, seit die Manips ihre unheilvolle Aktivität eingestellt haben. Wenn sich nichts ändert, müßte die Gravitationskonstante in spätestens fünfunddreißig Tagen wieder normal sein – und damit sollte auch die Verdummung in der Galaxis endgültig aufhören.«
    Oranas Augen leuchteten auf, dann trübte

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