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Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wurde in ihm wach. Da lagen all diese Städte, Zeugen einer unvergleichlichen Zivilisation, und wurden nicht mehr benutzt. Sie warteten doch nur darauf, daß ein begabtes Volk erschien, um sie in seinen Besitz zu nehmen. Konnten nicht die Terraner dieses Volk sein?
    Es war ein weit in die Zukunft gerichteter Gedanke, aber Alaska schwor sich, daß er Rhodan von diesen Städten berichten würde, sobald er zur Erde zurückkehren konnte. Aber würde er die Erde jemals wiedersehen?
    »Da mein Volk jeden Planeten erreichen und besiedeln konnte, lebten immer nur kleine Gruppen auf einer Welt«, berichtete das Mädchen weiter.
    »Wie viele Angehörige deines Volkes lebten hier?« fragte Alaska.
    »Zwölf oder vierzehn«, erwiderte sie. »Aber sie trafen sich in regelmäßigen Abständen mit Bewohnern anderer Welten. Auch wechselten sie oft die Planeten, auf denen sie lebten.«
    »Dein Volk ist aus einer Vereinigung mehrerer Arten hervorgegangen«, erinnerte sich der Transmittergeschädigte. »Das bedeutet doch, daß die sechsunddreißig Urvölker sich biologisch ähnlich gewesen sein müssen.«
    Kytoma lächelte. »Es war eine geistige Vereinigung. Dabei spielte die biologische Herkunft keinerlei Rolle.«
    Auch nach dieser Antwort konnte Alaska sich nur eine vage Vorstellung von den Schwarmerbauern machen. Vielleicht erfuhr er mehr. Doch da war diese weiße Wand, dieser Einschnitt in der Landschaft des Planeten, der sich offenbar nicht überwinden ließ.
    Kytoma stand jetzt mit ausgebreiteten Armen vor der Sperre. Sie konzentrierte sich. Rakkells wollte sie etwas fragen, doch Alaska zog ihn von dem Mädchen weg.
    »Stören Sie sie jetzt nicht. Ich hoffe, daß sie es schafft.«
    »Ich nicht«, behauptete der Captain verdrießlich. »Sobald sie es geschafft hat, wird sie für immer auf dieser Welt bleiben wollen, denn sie hat dann wenigstens eine gewisse Verbindung zu ihrem Volk. Damit es ihr nicht langweilig wird, müssen wir bis zu ihrem oder unserem Tod hierbleiben.«
    »Sie ist ein gutes Wesen, wie immer sie in Wirklichkeit aussieht«, antwortete der Mann mit der Maske.
    Rakkells schien nicht überzeugt, aber er unternahm keinen weiteren Versuch, Kytoma in ihren Bemühungen zu stören.
    »Vielleicht gibt es in der Stadt Funkanlagen«, machte Alaska seinem Begleiter Mut. »Dann hätten wir eine Chance, terranische Raumschiffe herbeizurufen.«
    »Wer auf einem kosmischen Sturm quer durch das Universum reist, benötigt keine Funkanlagen«, argwöhnte Rakkells.
    Das ist zweifellos richtig, dachte Alaska. Andererseits mußte er Rakkells immer wieder Mut zusprechen, damit der Captain nicht die Nerven verlor und sich zu weiteren unbedachten Angriffen auf das Mädchen hinreißen ließ.
    Alaska gestand sich ein, daß sein Interesse an einer Rückkehr zur Erde im Augenblick nur relativ war – viel mehr interessierte ihn die geheimnisvolle Stadt der Schwarmerbauer, die er bald vor sich liegen zu sehen hoffte.
    Der Transmittergeschädigte widmete seine Aufmerksamkeit der näheren Umgebung, denn er hoffte, irgendwelche Spuren zu entdecken. Doch der vom Regen der letzten Tage aufgeweichte Boden trug nur die grasähnlichen Pflanzen, mit denen die gesamte Hügellandschaft bewachsen war. Die Stadt mußte sich früher einmal nahtlos in dieses Land eingefügt haben. Wahrscheinlich lag sie in einem ausgedehnten Tal.
    Wenn die Schwarmbewohner alle Städte auf diese Art abgesichert hatten, war es erstaunlich, daß keines der terranischen Explorerschiffe bisher eine solche Welt entdeckt hatte. Lagen alle Welten außerhalb der Galaxis?
    Auch darauf gab es im Augenblick keine Antwort.
    Der Tatsache, daß sie auf einer Sauerstoffwelt herausgekommen waren, durfte Alaska keine besondere Bedeutung beimessen. Er konnte daraus keine Rückschlüsse ziehen, denn Kytoma war sicher nur aus Rücksicht auf ihre beiden Begleiter hierhergekommen. Allerdings hatte sie betont, daß sie diese Welt anderen vorzog, weil hier die Spuren ihrer Artgenossen besonders deutlich waren.
    Das alles konnte Alaska nicht beurteilen. Er war auf Vermutungen angewiesen.
    Kytoma wandte sich von der Sperre ab. Der Wind beutelte ihren Umhang und ließ ihren knochigen Körper sichtbar werden.
    Eigentlich, überlegte Saedelaere mit einem Anflug von Belustigung, paßten das Mädchen und er recht gut zusammen.
    »Ich glaube, daß ich es schaffe!« riß ihn Kytomas Stimme aus seinen Gedanken. »Ich habe den Schlüssel zur Sperre gefunden. Die Stadt wird mich als Bewohner akzeptieren,

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