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Silberband 066 - Kampf der Paramags

Titel: Silberband 066 - Kampf der Paramags Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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es auch viele Einzelheiten ihrer Anatomie gab, die sie vom Menschen unterschieden. Die beiden Schädelkämme, Überreste der Evolution, hingen schlaff und leblos herunter. An manchen Stellen zeigte die Haut noch Reste ehemaliger Schuppen. Die verkümmerten Flügelstummel am Rücken würden ebenfalls in einigen Jahrtausenden verschwunden sein.
    »Klinisch betrachtet sind sie tot«, meinte der Arzt, als sie ihre Runde beendet hatten und im Vorzimmer saßen. »Aber wer kennt schon die wahre Grenze zwischen Leben und Tod? Seit das mit den Mutanten passierte, beginne ich an die Existenz einer unsterblichen Seele zu glauben.«
    Atlan warf ihm einen kurzen Blick zu. Er räusperte sich. »Vorher nicht?« erkundigte er sich ruhig.
    »Zumindest nicht im landläufigen Sinn«, schränkte der Arzt zögernd ein. »Aber was soll der größte Skeptiker davon halten, wenn Menschen, die seit Jahrhunderten tot sind, plötzlich wieder auftauchen, wenn auch nicht in ihrer ursprünglichen Gestalt? Und genau das ist doch geschehen!«
    »Wir haben keine endgültige Erklärung«, gab Atlan zu. »Aber wir wissen, daß dieses strahlende Element namens PEW eine Menge mit der Rückkehr der Mutanten zu tun hat. Die Zusammenhänge sind uns noch nicht klar, Doktor, aber ich bin sicher, daß wir bald einiges mehr wissen werden. Ob damit allerdings Ihre erste Frage beantwortet werden kann, weiß ich nicht.«
    »Dann hätte ich eben eine zweite, Sir: Wir befinden uns jetzt mitten in einer Linearetappe, halten uns somit in einem Kontinuum auf, das in innigem Zusammenhang mit der Strahlung des PEW-Metalls steht. Warum reagieren die Mutanten nicht darauf?«
    Atlan sah ihn eine Sekunde lang verdutzt an, dann nickte er langsam.
    »Die Frage ist berechtigt – es sollte da in der Tat ein Zusammenhang bestehen. Tut mir leid, aber ich habe keine Erklärung.«
    »Darf ich mir noch eine letzte Bemerkung erlauben?«
    »Natürlich, bitte.«
    »Dank des Zellaktivators sind Sie etwa elftausend Jahre alt, Sir. Ich möchte diese relative Unsterblichkeit auf keinen Fall mit jener der zurückgekehrten Mutanten vergleichen. Der Aktivator erhält die Zellen Ihres Körpers, aber er hat keinen Einfluß auf Ihr Bewußtsein, Ihren Geist – Ihre Seele. Auch wenn Ihr Körper heute stürbe, so würde das Bewußtsein weiterexistieren, nur eben ohne einen Körper. Es hätte keine Möglichkeit mehr, mit der Materie des normalen Kontinuums in Verbindung zu treten. Aber es lebt weiter, es stirbt nie.«
    »Und die vielen Bewußtseinsinhalte, die unzähligen Seelen aller intelligenten Lebewesen des Universums – wo bleiben sie?« fragte Atlan, der sich gegen seinen Willen in eine Diskussion gedrängt sah. »Ihrer Meinung nach hat jeder Körper eine Seele, aber täglich sterben Milliarden solcher Körper und geben ihre Seele frei. Bildlich gesprochen müßte es im Universum von heimatlosen Seelen nur so wimmeln.«
    »Wahrscheinlich ist das auch der Fall, aber wie sollten wir das bemerken? Vielleicht die Energieimpulse ferner Galaxien, vielleicht die Überladung einer Sonne und ihre Explosion zur Nova – wer weiß? Das Universum ist voller Energieströme und Magnetfelder. Auf der anderen Seite haben wir selbst erlebt, daß die heimatlose Seele, wenn wir das Energiefünkchen unseres Bewußtseins einmal so nennen wollen, durchaus in der Lage ist, Besitz von einem lebenden Körper zu ergreifen. Heute weiß ich, daß sich derartige Vorkommnisse fast täglich wiederholen. Irrsinn, Schizophrenie, sinnlose Selbstmorde – was könnte das anderes sein als der Kampf zweier Seelen um einen lebendigen Körper als Träger?«
    »Keine neue Idee, aber nicht beweisbar.«
    »Ich muß widersprechen, Sir«, sagte der Arzt respektvoll. »Es gibt Beweise dafür, abgesehen von unseren acht Mutanten. In allen Einzelheiten studierte ich die Geschichte jenes terranischen Mutanten, der Ernst Ellert genannt wurde und den man als Teletemporarier bezeichnete. Er konnte sein Bewußtsein in die Zukunft oder Vergangenheit schicken, während sein Körper in der Gegenwart zurückblieb. Damit ist zweierlei bewiesen: Ein Mensch kann sich derart konzentrieren, daß er durchaus in der Lage ist, seinen Körper als bloßes Bewußtsein zu verlassen und wieder in ihn zurückzukehren, und er beherrscht im körperlosen Zustand die Zeit. Ellert ist tot – wenigstens nehmen wir das an. Ich bin sicher, daß er als Bewußtsein noch existiert, vielleicht Millionen Jahre in der Zukunft, oder eben in jener Zeit, da sich das

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