Silberband 066 - Kampf der Paramags
Sonden ab, die mit eigenen Antigravtriebwerken versehen waren. Sie tasteten das Gebiet unter der MARCO POLO sorgfältig ab.
»Nach menschlichem Ermessen ist von dem Wesen nichts übriggeblieben«, meldete einer der Biologen.
»Danke«, entgegnete Rhodan. Er atmete auf und schaltete ab. Niemand hätte sagen können, was Viren auf dieser gepeinigten Welt hätten anrichten können. Die Widerstandskraft der Asporcos gegen Krankheiten war vermutlich gebrochen. Viren hätten tödliche Seuchen auslösen können.
Altan nahm einen weiteren Bericht der Wissenschaftler entgegen.
»Das ist interessant«, sagte er und reichte den Bogen an Rhodan weiter. »Die Wissenschaftler sind mit Hilfe der Positronik zu dem Ergebnis gekommen, daß es sich bei diesem Lebewesen ganz zweifelsfrei um einen jener Gegner handelte, mit denen wir zu tun bekommen haben, als wir versuchten, in den Meteor einzudringen. Sie sind weiterhin zu der Ansicht gelangt, daß sie auch das unsichtbare Hindernis gebildet haben, gegen das Ras Tschubai bei seinen Landungsversuchen gestoßen ist. Darüber hinaus stellten die Wissenschaftler fest, daß diese Virenkonzentrationen ganz sicher nicht mit den Erbauern jener Maschinenanlagen identisch sind, die den Meteor bewegen.«
Rhodan faltete den Bogen zusammen, nachdem er einen kurzen Blick auf die Nachricht geworfen hatte.
»Damit habe ich gerechnet«, sagte er. »Leider hilft uns das alles nicht weiter.«
Er war unzufrieden. Im Grunde hatten die Wissenschaftler keine umwälzende Neuigkeit herausgefunden. Über den Meteor wußten sie nach wie vor so gut wie nichts. Vorläufig lag die Lösung vieler Probleme und Fragen noch in weiter Ferne.
Rhodan ging zu dem Hauptbildschirm, aber seine Blicke glitten ins Leere. Die Lage war verzweifelt. Noch immer war die CMP-34 zur Erde unterwegs. Sie konnte das Solsystem noch nicht erreicht haben. Also konnte dort auch noch keine Reaktion auf den Notruf erfolgt sein. Es würde noch Tage dauern, bis die Hilfsflotte der Erde im Rattley-System eintraf – wenn sie überhaupt kam. Die Zeit brannte auf den Nägeln.
Zwischenspiel
Am 17. Juni 3444 erreichte die CMP-34 das Solsystem. Reginald Bull und Julian Tifflor leiteten sofort die Vorbereitungen zu einer gewaltigen Hilfsaktion in die Wege. Im Umkreis von zweitausend Lichtjahren wurden sämtliche Wirtschafts- und Agrarplaneten des Solaren Imperiums aktiviert. Rhodans größter politischer Widersacher, Marschall Bount Terhera, nahm diese Aktion zum Anlaß, am 21. Juni im Solaren Parlament einen Mißtrauensantrag gegen die Regierung einzubringen. Bulls Hinweis auf das Beistandsgesetz für durch Terra geschädigte intergalaktische Intelligenzen vom 1. Mai 3021 ließ den Antrag jedoch scheitern. Wenig später wurden auf 24 Planeten für Asporc bestimmte Lebensmittel mit tödlich wirkenden Viren verseucht. Der Sabotagering konnte gesprengt werden, doch seine Auftraggeber blieben unbekannt. Am 27. Juni starteten die ersten 775 Frachter einer 3.531 Einheiten umfassenden Versorgungsflotte sowie 2 Lazarettschiffe zum Rattley-System.
Mit dem Frachtraumer AGATHA erreichte inzwischen auch der Marsianer Tatcher a Hainu, der als Dalaimoc Rorvics Adjutant seit kurzem dem Neuen Mutantenkorps angehörte, Asporc, wo der aus den acht Bewußtseinsinhalten gebildete Kollektivmutant währenddessen immer tiefer in eine Krise hineingeriet. Durch das Verschwinden des Raumschiff-Meteors und das Nachlassen der PEW-Strahlung, die von den asporcischen Kammspangen ausging, wurde es für ihn immer schwerer, sich mit ihrer Hilfe im Normalraum zu halten.
Am 25. Juni schließlich verschwand der Astralkörper von Bord der MARCO POLO, und viele Asporcos wurden ihrer Kammspangen beraubt. Es dauerte eine Weile, bis festgestellt werden konnte, daß die Bewußtseinsinhalte der Altmutanten acht Asporcos übernommen hatten, die zahlreiche PEW-Spangen trugen. Kurz darauf drangen sie in die MARCO POLO ein und bemächtigten sich ihrer, um mit ihr zu dem Riesenmeteoriten zufliegen.
Gucky und Ras Tschubai teleportierten beim Start in das Raumschiff und sorgten dafür, daß die acht Altmutanten in eine Anti-Psi-Kammer gebracht wurden, nachdem sie durch die zweifache Ent - und Rematerialisierung des Schiffs bei der Kollision mit einer Sonne ohnmächtig geworden waren. Als die MARCO POLO am 3. Juli wieder auf Asporc landete, ließ der Mausbiber die acht alten Freunde jedoch entkommen. Sie brachten daraufhin die HENRI DUNANT in ihre Gewalt, ein mit sechzig Matten-Willys
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