Silberband 066 - Kampf der Paramags
mit der wieder voll verproviantierten MARCO POLO ein unglaubliches Raumschiff eines unbekannten Volkes, nur um acht Lebewesen zu helfen, die einst geholfen hatten, das Solare Imperium aufzubauen und zu realisieren.
Konnte es eine bessere Qualifikation für seine Eignung als Großadministrator einer kosmischen Gemeinschaft geben?
»Noch drei Sekunden!« sagte der Offizier am Kontrollpult.
»Nun denn!« meinte Waringer und lehnte sich in seinen Kontursessel zurück.
»Das ist doch alles Käse!« stellte Gucky fest und knabberte an einer noch halb gefrorenen Mohrrübe herum. »Wenn es nach mir ginge, würden wir mit einer einzigen Linearetappe hinter diesem verrückten Meteoriten oder Raumschiff herflitzen und das Ding kapern. Unsere armen Mutanten pennen, und wenn nicht bald etwas passiert, werden sie überhaupt nicht mehr wach.«
Ras Tschubai nippte unmutig an seinem Obstsaft, den der Mausbiber ihm spendiert hatte. Sie saßen in der leeren Messe im dritten Deck der MARCO POLO. Seine schwarze Haut glänzte nach der Behandlung durch die Trockendusche. Er sah dadurch wesentlich fröhlicher aus als Gucky, was in diesem Zusammenhang jedoch nur von relativer Bedeutung sein konnte.
»Es geht aber wieder einmal nicht nach dir«, stellte er sachlich fest und schob das Glas weit von sich. »Außerdem müssen wir vorsichtig sein. Weiß jemand, was in dem Ding alles drin ist?«
»Ich weiß es!« sagte Gucky selbstbewußt. »Ein paar verlassene Städte, tausend Gänge, Bergwerke und erstarrte Seen aus Lava. Ja, natürlich dann noch die Adern aus diesem PEW-Metall.«
»Richtig! Und am Heck müssen sich gewaltige Antriebsmotoren befinden, sonst könnte der Riesenbrocken nicht Transitionen von hundert, zweihundert und sicherlich bald auch tausend Lichtjahren durchführen. Und so was willst du einfach kapern?« Ras schüttelte den Kopf. »Du bist größenwahnsinnig.«
»Sei doch froh, daß ich deine Bemerkung eben überhörte, bester Freund. Im übrigen sind die Entfernungen größer geworden. Das Ding legt bereits mehr als tausend Lichtjahre mit einer Transition zurück. Wer immer es auch steuern mag, er gewinnt an Erfahrung. Der Meteorit geht uns durch die Lappen, wenn wir uns nicht beeilen.«
»Toronar Kasom wird dafür sorgen, daß wir ihn nicht verlieren. Das Ding ist viel zu groß, um von den Orterschirmen der neunundvierzig Kreuzer zu verschwinden.«
Gucky schüttelte den Kopf.
»Ich begreife das noch immer nicht! Welchen Sinn kann es haben, einen zweihundert Kilometer langen Asteroiden in ein Raumschiff zu verwandeln und dann damit auf einen Planeten zu stürzen? Er muß doch ein paar Jahrtausende dort gelegen haben. Hat die Besatzung die Katastrophe überlebt? Anscheinend doch, denn sonst hätte das Ding ja nicht plötzlich wieder starten können. Frage: Warum blieb es so lange?«
»Was fragst du da mich?« wunderte sich Ras und leerte sein Glas. »Ich habe nicht die geringste Ahnung, was passiert ist. Ich weiß nur, daß wir das PEW-Metall benötigen, um die Mutanten am Leben zu erhalten.«
Von der Wand her kam die Stimme des diensthabenden Kommandanten aus dem Lautsprecher: »Noch dreißig Sekunden bis Eintauchmanöver!«
Gucky schob den Rest seiner Mohrrübe in die Hosentasche.
»Wurde auch Zeit, daß etwas passiert«, murmelte er und lehnte sich in die Polster zurück.
Im Grunde genommen passierte rein äußerlich scheinbar überhaupt nichts. Die MARCO POLO verließ das vierdimensionale Kontinuum und überschritt damit praktisch die Lichtgeschwindigkeit um das Vielmillionenfache. Im Schiff selbst war von der Veränderung nichts zu bemerken, wenn man sich nicht gerade in der Kontrollzentrale aufhielt und auf den Panoramaschirm sah. Dort verschwanden die Sterne und machten dem rötlichen Flimmern des Halbraums Platz.
Die MARCO POLO legte in der Sekunde nahezu ein Lichtjahr zurück. Und das neunzig Minuten lang.
In dieser Zeit gab es keinen Funkkontakt mit dem Normaluniversum. Sämtliche Verbindungen waren abgebrochen, und man mußte warten, bis der Linearflug beendet wurde.
Rhodan nutzte die Zwangspause, um sich in seine Kabine zurückzuziehen. Waringer blieb in der Kommandozentrale, obwohl es im Augenblick nichts zu tun gab. Atlan hielt sich in der Bordklinik auf. Er kümmerte sich um die acht Mutanten. Sie wirkten wie tot. Das PEW-Material strahlte nicht mehr und hatte seine Wirksamkeit verloren.
Atlan ging von einem Bett zum anderen, von einem der Ärzte begleitet.
Die Asporcos waren humanoid, wenn
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