Silberband 067 - Die Para-Bank
sprechen dafür. Mich irritieren jedoch ein paar Dinge, die nicht zu einem halutischen Schiff passen.«
»Es begleitet uns in gleichbleibendem Abstand«, stellte Oberst Korom-Khan fest. »Was, schlagen Sie vor, sollen wir tun?«
Tolot schien überrascht zu sein, daß man ihn mit einer solchen Frage konfrontierte. Er bewegte seine Arme und vermittelte auf diese Weise den Eindruck von Nervosität und Unentschlossenheit. Irgendwie, dachte Alaska, war dies ein weiteres Alarmsignal.
»Wenn es ein halutisches Schiff ist, droht uns bestimmt keine Gefahr«, sagte Tolot.
Das war lediglich eine Feststellung, beim besten Willen konnte man in ihr keine Empfehlung sehen.
Rhodan erklärte: »Wir müssen herausfinden, wer uns da beobachtet. Solange wir das nicht wissen, können wir den Flug nicht fortsetzen. Wild Man in der Tolot-Ballung soll der geheime Stützpunkt von Wabe 1000 werden, deshalb können wir nicht riskieren, Fremde dorthin zu führen.«
Zum erstenmal hörte Saedelaere den Namen ihres Zieles.
Wild Man in der Tolot-Ballung.
Doch was bedeutete schon ein Name? Welche Vermutungen Alaska jetzt auch anstellte, sie konnten sich letzten Endes alle als falsch erweisen.
»Setzen Sie einen Funkspruch ab und fordern Sie die Besatzung des unbekannten Schiffes zur Identifikation auf!« befahl Rhodan den Raumfahrern in der Funkzentrale. »Außerdem möchte ich ein Gespräch mit Gucky und Fellmer Lloyd führen.«
Wenige Augenblicke später wurden die Gesichter Guckys und Lloyds auf einem Bildschirm sichtbar. Fast alle Mutanten waren während des Fluges an Bord des Tenders DINO-386 übergewechselt.
»Habt ihr das Fremdraumschiff in der Peilung?« erkundigte sich Rhodan.
»Ja«, sagte Lloyd ruhig.
»Telepathische Impulse?«
»Nichts«, sagte Gucky. »Wir haben uns sofort auf das Schiff konzentriert, aber es ist nichts zu erkennen. Vielleicht ist es robotgesteuert.«
»Ich glaube viel eher, daß die Besatzung sich abschirmen kann«, fügte Lloyd hinzu.
»Ras und ich könnten rüberspringen und nachsehen«, schlug der Ilt vor.
»Dazu besteht keine Veranlassung«, lehnte Perry Rhodan ab. »Wir wollen vorsichtig sein und abwarten, wie die Unbekannten auf unseren Funkspruch reagieren.«
Doch zehn Minuten verstrichen, ohne daß eine Antwort erfolgte. Da das Fremdraumschiff keine gefährlich wirkenden Manöver ausführte, schien kein Grund zur Beunruhigung zu bestehen. Trotzdem fühlte Alaska Saedelaere in zunehmendem Maße eine Spannung, die er immer dann in sich feststellte, wenn Gefahr drohte.
»Wir verlieren Zeit!« stellte Roi Danton fest. Er ließ keine Gelegenheit vergehen, seinen Vater auf die politischen Notwendigkeiten hinzuweisen. »Vielleicht sollten wir das Schiff ignorieren. Es ist immerhin möglich, daß es wieder verschwindet, wenn wir unseren Flug fortsetzen.«
»Ich habe eine andere Idee«, sagte Waringer, der inzwischen in die Zentrale gekommen war. »Wenn dies ein halutisches Schiff ist, muß die Besatzung nicht unbedingt Interkosmo sprechen. Daher schlage ich vor, daß Tolot einen Funkspruch in halutischer Sprache an dieses Schiff durchgibt.«
»Würden Sie das tun?« wandte Rhodan sich an den Haluter.
Der Koloß zögerte. Das Verhalten des Haluters gab Saedelaere Anlaß zu der Vermutung, daß Tolot mehr über dieses mysteriöse Schiff wußte, als er zuzugeben bereit war. Aber weshalb schwieg er?
Es war unsinnig, an Tolots Loyalität zu zweifeln. Oft genug hatte er bewiesen, daß er auf der Seite der Terraner stand. Schließlich konnte es andere Gründe für das Verhalten Tolots geben.
»Fragen Sie den Kommandanten des fremden Schiffes, warum er uns beobachten läßt«, forderte Rhodan den Haluter auf.
Widerstrebend begab Tolot sich an die Funkanlage. Er setzte einen Funkspruch ab. Saedelaere bedauerte, daß er den Inhalt nicht verstehen konnte. Es dauerte nur Sekunden, bis eine Antwort eintraf.
Tolot drehte sich um. »Es ist ein Haluter«, sagte er mit dumpfer Stimme. »Er befindet sich in der Zeit der Drangwäsche. Er hat sich das Gebiet der Tolot-Ballung für seine Operationen ausgesucht. Durch die Gravitationsstürme ist er vom Kurs abgekommen und hat uns entdeckt.«
»Wie kam er ausgerechnet in die Tolot-Ballung?« fragte Korom-Khan erstaunt.
»Dort gibt es ein paar verlassene halutische Stützpunkte.« Tolots Erklärung wirkte lahm. »Wir brauchen uns wegen Tondor Kerlak keine Sorgen zu machen. Er wird uns nicht behelligen.«
»Während der Zeit der Drangwäsche sind Haluter
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