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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Folglich kann es deiner Autorität nicht schaden, wenn ich dir die ungeschminkte Wahrheit sage. Ohne deinen Leichtsinn wären wir niemals in diese Lage geraten. Du hättest dir denken müssen, daß unsere Feinde das Marathon-Rennen dazu benutzen würden, uns eine Falle zu stellen. Wir sind wie blinde Katzenbabys hineingetappt.«
    Rhodan II funkelte seinen Sohn zornig an. Er wußte, daß Roi recht hatte, aber er würde es ihm gegenüber ebensowenig eingestehen wie gegenüber anderen Menschen. Alle intelligenten Lebewesen der Galaxis mußten ihn für unfehlbar halten. Andernfalls würde es bald Verschwörergruppen geben, die sich seinen Sturz zum Ziel setzten.
    Er beschloß, nach seinem Sieg über den anderen Rhodan einige Strafexpeditionen durchführen und dabei ein paar bewohnte Welten verwüsten zu lassen. Wenn er anschließend verlauten ließ, ihre Bewohner hätten im Verdacht gestanden, revolutionäre Äußerungen getan zu haben, würden sich alle Kritiker furchtsam verkriechen.
    Terror war am wirksamsten, wenn er mit bloßem Verdacht begründet wurde. Jeder wußte dann, daß der Großadministrator keine Beweise brauchte, um auch ihn zu bestrafen. Er würde sich hüten, etwas zu äußern, was auch nur annähernd einer Kritik am Regime Rhodans ähnelte.
    Rhodan II lachte grausam, dann sagte er: »Verschwinden wir!«
    Er schaltete das Flugaggregat seines Rückentornisters hoch, flog etwa vier Kilometer nach Westen und bog dann nach Norden ab. In dieser Richtung lag die Station Wasserball. Danton II folgte ihm.
    Beide Männer flogen dicht über dem Boden. Sie wußten, daß sie in rund tausend Metern Entfernung an der Absturzstelle ihrer Raumlinse vorbeifliegen würden, und sie mußten annehmen, daß sich ihre Gegenspieler dort befanden. Folglich durften sie den Schutz der Hügel nicht verlassen.
    Aber auch ihre Feinde würden es nicht wagen, in größerer Höhe zu fliegen. Sie mußten sich ebenfalls dicht über dem Boden halten, um nicht unter Beschuß genommen zu werden.
    Als sie die Deckung eines Hügels verließen, blickten Rhodan II und Danton II nach Osten. Sie sahen die beiden Gestalten, die auf dem Eis standen, konnten aber nicht erkennen, ob sie ebenfalls gesehen wurden. Im nächsten Augenblick versperrte ihnen ein eisbedeckter Hügel die Sicht auf ihre Absturzstelle.
    »Hast du gesehen, daß die Linse verschwunden ist?« fragte Roi.
    »Natürlich«, gab Rhodan II zurück. »Wahrscheinlich wurde sie zerstrahlt. Damit ist die Parallelität hundertprozentig gesichert.«
    »Vielleicht muß es so sein«, meinte Danton II nachdenklich. »In dem Fall stünde es allerdings von vornherein fest, daß wir alle vier auf D-Muner sterben müssen.«
    »Nur zwei von uns werden umkommen«, widersprach Rhodan II. »Höchstens drei. Einer wird überleben.«
    Er sprach es nicht aus, aber Danton II wußte auch so, daß sein Vater mit dem einen sich selbst gemeint hatte. Wenn es hart auf hart ging, würde er nicht zögern, seinen Sohn zu opfern.
    »Sie folgen uns«, stellte Rhodan II nach einem Blick auf die Anzeige der Energieortung fest. »Abstand zwei Kilometer und ebenfalls in geringer Höhe.«
    Danton II musterte die Anzeige seines Ortungsgerätes und erkannte die beiden Reflexpunkte, die ihnen in verschlungenem Kurs folgten. Auch ihre Feinde mußten wegen ihrer geringen Flughöhe alle Hindernisse umgehen. Er seufzte.
    Die Station Wasserball war immer noch rund achttausend Kilometer entfernt. Auf dieser Strecke konnte viel geschehen. Wegen der Unebenheit des Geländes mußten beide Gruppen Umwege machen. Die Entfernung zwischen ihnen würde zwangsläufig schwanken, sich aber niemals so erheblich verändern, daß eine der beiden Gruppen früh genug bei Station Wasserball eintraf, um vor der anderen in den Stützpunkt zu gelangen.
    »Wenn wir nichts unternehmen, wird die Entscheidung unmittelbar vor dem Stützpunkt fallen«, sagte Roi. »Das gefällt mir nicht.«
    Rhodan II antwortete nicht. Danton II blickte zu seinem Vater hinüber, konnte aber sein Gesicht durch die abgefilterte Helmscheibe nicht erkennen. Er fragte sich, ob sein Vater sich nun doch ernsthaft um den Ausgang des Geschehens sorgte. Furcht empfand er gewiß nicht. Er war ein furcht- und gnadenloser Eroberer und Herrscher. Man würde aber noch in tausend Jahren mit gedämpfter Stimme seinen Namen erwähnen, wenn er auf D-Muner starb.
    Er, Roi Danton, würde dagegen bald vergessen sein. Er hatte einen Fehler begangen, als er in den Schatten seines Vaters

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