Silberband 069 - Die Hyperseuche
viel Glück bei der Jagd?«
»Wir können nicht klagen«, antwortete Major Yama.
Dalaimoc Rorvic ächzte und fuhr mich an: »Sie sollen keine Konversation treiben, Tatcher, sondern diese drei Männer davon überzeugen, daß sie einer Weisung des Großadministrators in jedem Fall Folge zu leisten haben!«
»Soll ich Ihnen verraten, was der Großadministrator uns kann, Rorvic?« erkundigte sich Leutnant Schneider.
Der Tibeter trat vor, packte Schneider am Kragen und schüttelte ihn. Juan Ramirez hob den ausgehöhlten Tierschädel auf, reckte sich und stülpte das Riesengebilde über Rorvics Schädel. Der Mutant ließ Schneider los und versuchte, sich den Schädel, in dem sein Kopf völlig verschwand, abzureißen. Es gelang ihm nicht.
»Wie gefällt Ihnen das?« fragte Ramirez schadenfroh. Sein Unterkiefer klappte herunter, als der Tierschädel plötzlich leer zu Boden fiel.
Ich entriß Siliah den Wurfspieß, drehte ihn um und schlug Juan den Schaft hinter die Ohren.
»Das ist für den Angriff auf Dalaimoc«, sagte ich. Juan Ramirez konnte mich allerdings nicht mehr hören.
»Und das ist für den Angriff auf Juan!« schrie Ramon Schneider und legte die Großwildbüchse auf mich an.
Der Schuß löste sich, als ich den Lauf mit dem Spieß zur Seite schlug. Dalaimoc Rorvic tauchte plötzlich hinter Sato Yama auf, umkrallte dessen Schlüsselbein mit den Fingern und drückte zu. Yama kippte seufzend um.
Im nächsten Moment drangen zahlreiche Eingeborene von allen Seiten auf uns ein. Ich erhielt einen Schlag über den Schädel, bewunderte kurz ein flüchtiges Sternengeflimmer und stürzte anschließend mit Lichtgeschwindigkeit in einen traumlosen Schlummer.
Als ich wieder zu mir kam, lag ich gefesselt auf dem Platzbelag des tsittokschen Raumhafens. Über mir wölbte sich über einer Landestütze ein Ausschnitt der Kugelhülle der PORTO CERVO.
Dragomir Borstow beugte sich über mich und schnitt meine Fesseln durch. Ich setzte mich auf und massierte meine Handgelenke. Neben mir erblickte ich den Tibeter sowie die drei Urlauber, die sich offenbar ebenfalls erst aufgesetzt hatten. Ein Stück von uns entfernt standen ungefähr hundert Tsittoks. In zwei von ihnen erkannte ich Siliah und Meiloeh wieder.
»Was ist eigentlich los?« fragte ich und stand auf.
»Die Eingeborenen haben Sie und die Ausrüstung der Jäger gebracht«, antwortete Major Borstow. »Weiter weiß ich vorläufig auch nichts.«
Siliah trat einen Schritt vor, streckte die Hände gegen uns aus und rief: »Sie haben den Frieden dieser Welt gebrochen! Deshalb müssen Sie Tsittok verlassen und dürfen nie zurückkehren.«
»Ich verspüre auch gar keine Sehnsucht danach«, murrte ich. »Von mir aus können Sie sich alle von den Szeighuus auffressen lassen.«
»Halten Sie den Mund, Captain Hainu!« fuhr der Tibeter mich an. »Sie sind an allem schuld. Hätten Sie nicht die Prügelei angefangen und …«
»Das waren Sie!« widersprach ich. »Sie haben Leutnant Schneider angegriffen.«
»Ich habe lediglich die Qualität seines Jagdanzuges prüfen wollen«, entgegnete. Rorvic. »Dadurch kam es zu einem kleinen Mißverständnis. Aber das wäre geklärt worden, wenn Sie nicht blindwütig um sich geschlagen hätten.«
»Das stimmt«, warf Major Yama ein. »Ohne Captain a Hainus Fehlreaktion könnten meine Freunde und ich noch auf Tsittok bleiben.« Er wandte sich an Dragomir Borstow: »Major, ich verlange, daß Sie mir ein paar Roboter zur Verfügung stellen, die unsere Jagdausrüstung in der Space-Jet verstauen.«
»Abgelehnt«, sagte Borstow eisig. »Ich bin sehr froh, daß diese Angelegenheit durch Captain a Hainus Initiative so schnell geregelt werden konnte. Major Yama, Sie und Ihre beiden Freunde sind vorläufig festgenommen, da Sie primär für die diplomatischen Verwicklungen zwischen Tsittok und dem Solaren Imperium verantwortlich sind. Ihre Space-Jet wird eingeschleust.«
»Ich protestiere!« erklärte Sato Yama.
Major Borstow wandte sich an die vier bewaffneten Raumsoldaten, die neben der offenen Bodenschleuse des Kreuzers standen.
»Begleiten Sie Major Yama, Leutnant Schneider und Leutnant Ramirez ins Schiff!« befahl er.
Die vier Soldaten setzten sich in Bewegung, die Hände über den Griffstücken ihrer in Gürtelhalftern steckenden Paralysatoren. In diesem Augenblick schloß sich das Außenschott der Schleuse.
Borstow aktivierte seinen Armband-Telekom und sagte: »Welcher Trottel hat das Schott geschlossen?«
In den
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