Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
schon. Ich nehme an, daß er bald wieder zurückkehrt. Dann werde ich ihm ausrichten, daß Sie ihn zu sprechen wünschen.«
    »So lange kann ich nicht warten«, sagte Dragomir Borstow ungeduldig. »Gehen Sie ihm nach. Ich verstehe gar nicht, warum er sich nicht ebenfalls gemeldet hat. Sein Telekom ist schließlich auf die gleiche Frequenz eingestellt wie Ihrer, Captain.«
    »Wer versteht schon Dalaimoc Rorvic?« seufzte ich resignierend. »Ich will sehen, was sich machen läßt, Major.«
    Ich schaltete den Telekom aus, erhob mich und sagte zu Siliah: »Tun Sie mir einen Gefallen und führen Sie mich zu der heißen Quelle, zu der Sie den Großen Esser geschickt haben, Herberge der Tausend Käfer.«
    Siliah erklärte sich bereit, meine Bitte zu erfüllen. Während wir durch die Ruinenstadt gingen, versuchte ich zu erfahren, wo Meiloeh geblieben war. Doch Siliah gab mir nur ausweichende Antworten, mit denen nichts anzufangen war.
    Nach zehn Minuten erreichten wir eine freie Fläche, deren Boden völlig vegetationslos war. Zahlreiche kleine Quellen sprudelten und dampften. Der Boden war von schwefelgelben Krusten überzogen.
    »Hier ist es«, sagte Siliah und deutete auf ein besonders großes Quellbecken, in dem heißes Wasser brodelte.
    Das Becken war zweifellos groß genug, um den massigen Körper des Tibeters aufzunehmen. Nur war Rorvic nirgends zu sehen.
    Ich ging zu dem Becken und beugte mich über den Rand. Vielleicht hatte der Albino in dem heißen Wasser einen Herzschlag bekommen und war ertrunken. Aber ich konnte niemanden sehen. Allerdings entdeckte ich in der Nähe des Randes Seifenspuren. Hier mußte ein Stück Seife gelegen haben. Der Tibeter hatte demnach tatsächlich gebadet. Aber warum war er dann nicht ins Dorf zurückgekehrt?
    »Gibt es hier wilde Tiere, die einem Menschen gefährlich werden können?« erkundigte ich mich.
    »Nicht in der alten Stadt«, antwortete Siliah. »Die Tiere fürchten sich vor den Geistern, die in den Ruinen hausen. Deshalb meiden sie das Stadtgebiet.«
    Ich wollte die Geistergeschichte schon als Unsinn abtun, als mir aufging, daß Tiere sich nicht vor Märchen fürchten würden, die von Eingeborenen erfunden waren. Wenn die Tiere des Dschungels das Stadtgebiet mieden, mußte es reale Gründe dafür geben.
    »Wie sehen denn die Geister aus?« fragte ich Siliah.
    »Überhaupt nicht«, erklärte der Tsittok. »Sie sind nur da, weiter nichts.«
    »Was ›da‹ ist, muß doch auch zu sehen sein«, entgegnete ich verärgert.
    Ich blickte zu der Ruine eines kuppelförmigen Bauwerks, das auf einem völlig unversehrten Sockel stand. Wißbegierig ging ich näher und fuhr mit der Hand über die Seitenfläche des Sockels. Das Material fühlte sich an wie Metallplastik. Das erklärte die Unversehrtheit.
    Eine breite Rampe mit profilierter Oberfläche führte auf die Oberfläche des Sockels. Ich stieg hinauf und blickte durch ein dreieckiges Tor ins düstere Innere des Kuppelbaues hinein.
    »Gehen Sie nicht hinein, Tatcher von den Sternen!« warnte Siliah. »Das würde die Geister erzürnen.«
    Ich schaltete die Lampe an, die in einer Magnethalterung auf dem Brustteil meines Expeditionsanzuges steckte.
    »Das hätten Sie dem Großen Esser sagen müssen, Siliah«, versetzte ich. »Möglicherweise ist er nichtsahnend in diesen Kuppelbau spaziert und von den Geistern zu Tode erschreckt worden. Vielleicht halten sie ihn auch gefangen. Jedenfalls werde ich mir Klarheit über sein Schicksal verschaffen.«
    Unerschrocken drang ich in den Kuppelbau ein. Ich umging die großen Steinblöcke, die aus der Decke gebrochen und herabgestürzt waren, zog die Lampe aus der Halterung und richtete den Lichtkegel in alle Winkel der großen Halle.
    Zwischen zwei Steinblöcken entdeckte ich den ersten Beweis dafür, daß der fette Albino hiergewesen war: seine Stiefel. Wahrscheinlich hatte er sie ausgezogen, weil sie ihn drückten. Es konnte aber auch sein, daß die Stiefel das einzige waren, was die Geister von ihm übriggelassen hatten.
    Als hinter mir etwas knarrte, fuhr ich herum, auf einen heimtückischen Angriff gefaßt. Doch diese Befürchtung erfüllte sich nicht. Einige Meter hinter mir hatte sich lediglich eine Öffnung im Boden gebildet.
    Im nächsten Moment zuckte ich heftig zusammen. Eine geisterhaft hohle Stimme hatte etwas gerufen, das wie ›huhu‹ klang. Aber ich brauchte nicht lange, um mir klar darüber zu werden, daß das, was die Eingeborenen für Geister hielten, niemals solchen Unfug

Weitere Kostenlose Bücher