Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Gesicht vollkommene Ratlosigkeit ausdrückte.
    »Ich werde die Mutanten mitbringen. Vielleicht gelingt es, de Lapal noch aufzuhalten. Ein sachlicher Dialog hat nicht geschadet, noch niemals«, sagte Rhodan und hob grüßend die Hand.
    Bull drehte sich um und deutete auf die Maschine dort draußen. »Gibt es eine Möglichkeit, mit dem Eindringling zu sprechen?«
    »Ja. Wir haben eine kabelgebundene Visiphonverbindung. Sie wurde errichtet, als die Solare Abwehr die Sprengladungen eingebaut hat.«
    Noch immer herrschten die Bedingungen des Alarms. Die transportablen Geschütze waren längst bemannt. Ihr Ziel war ohnehin seit Tagen erfaßt. Die Männer an den Kontrollinstrumenten spielten die Bänder ab, die vor dem Alarm sämtliche Aktivitäten festgehalten hatten. Das Ergebnis stand für die meisten Soldaten der Elitetruppen bereits fest: Kein einziges Instrument hatte auch nur einen Sekundenbruchteil gezittert.
    »Also ist dieser Teufelskerl ohne weiteres in den Nullzeitdeformator hineingekommen!« sagte Bull in widerwilliger Bewunderung. Nicht einmal die Öffnung in den Schirmen, also eine winzige Strukturlücke, war von den empfindlichen Instrumenten bemerkt worden. Ein Mensch mit solchen Fähigkeiten war eine lebende Bombe. Wenn er sich entschloß, zur Gefahr zu werden, würden die technischen Möglichkeiten des Imperiums ihn nicht mehr aufhalten können.
    »Sir?« fragte der Oberst in aufkommender Panik.
    »Ja, was gibt es?« erkundigte sich der Staatsmarschall. Er zwang sich zur Ruhe. Nichts konnte unternommen werden.
    »Diese Visiphonverbindung – kommen Sie bitte mit.«
    Bull nickte. »Ja, Sie haben recht. Vielleicht kann ich de Lapal aufhalten, bis Rhodan zur Stelle ist.«
    Bull hatte bereits resigniert. Er wußte, daß die Gefahr von Minute zu Minute größer wurde. Sie alle saßen förmlich auf einer gewaltigen Menge Zündstoff, dessen Zeitzünderuhr tickte. Was hatte dieser Wahnsinnige vor? Was plante er?
    Bull folgte dem Oberst über einen warmen Korridor in einen kleinen Raum. Dort war der Interkom aufgebaut. Niemand wußte, warum die Solare Abwehr diese vergleichsweise primitive Nachrichtenverbindung nicht abmontiert hatte, ehe die Spezialisten den Deformator wieder verließen.
    Ein Mann schrie hinter ihnen her: »Die Maschinen des Dinges produzieren mehr und mehr Energie. Es sieht so aus, als würde das Nullzeitfeld projiziert!«
    Ohne den Kopf zu drehen, schrie Reginald Bull zurück: »Danke! Verstanden!«
    Der Bildschirm war bereits hell. Die Lautsprecher rauschten. Bull blieb hinter dem Klappstuhl stehen und sagte laut und deutlich betont: »Hier spricht Staatsmarschall Reginald Bull. Ich rufe Markhor de Lapal! Wir wissen, daß Sie sich im Deformator befinden. Bitte, melden Sie sich!«
    Sekundenlang passierte nichts. Bull fühlte, wie ihn die Nervosität packte.
    Dann knisterte ein Flimmern über den Schirm, das Bild war da. Markhor de Lapals charakteristischer Kopf, der tatsächlich wie ein Totenschädel mit langem schwarzem Haar wirkte, sprang Bull förmlich an. Um den Mund des Fremden lag ein selbstbewußtes Lächeln.
    »Ich höre Sie, Staatsmarschall!« sagte er.
    »Sie wissen natürlich, daß Sie sich unseren … dringenden Bitten widersetzt haben, de Lapal?« begann Bull. »Schalten Sie die Systeme ab und verlassen Sie die Maschine wieder.«
    De Lapal lachte. »Ein Mann mit meinen Fähigkeiten läßt sich nicht auf einen Posten abschieben und bewachen. Das hätten Sie und Ihre Freunde wissen sollen!« sagte er.
    »Wir wissen es!« erwiderte Bull, sich mühsam zur Geduld zwingend. »Aber Sie wissen auch, welche Gefahren die Benutzung dieses Apparats für uns alle heraufbeschwören kann.«
    »Ich werde mit ihnen fertig. Das habe ich bereits einmal im Interesse der gesamten Galaxis bewiesen!« gab Markhor zurück. »Außerdem – wenn ich mit jemandem diskutiere, dann nur mit dem Großadministrator.«
    »Ich verstehe«, entgegnete Bull. »Perry Rhodan ist bereits auf dem Weg hierher.«
    »Sie, Staatsmarschall, können zwischenzeitlich zur Kenntnis nehmen, daß ich niemals darauf verzichtet habe, dieses von mir gebaute Gerät zu benutzen. Ich werde damit in die tatsächliche Zukunft zurückkehren und dort mit meinen Experimenten weitermachen.«
    Bull fühlte, wie ihn eine Schwäche ergriff. »Das planen Sie tatsächlich?« fragte er unruhig. Seine Finger begannen sich unkontrolliert zu bewegen. Aber noch immer zwang er sich zu äußerster Ruhe.
    »Natürlich! Wer oder was sollte mich daran

Weitere Kostenlose Bücher