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Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht längst zu einer zentral gesteuerten Geburtenkontrolle geführt? Damit ließe sich das Problem doch am ehesten regeln, denn auch die Besiedlung von Nachbargalaxien würde es nicht für alle Zeiten lösen – ganz abgesehen davon, daß es in Ihren Nachbargalaxien bestimmt Sternenreiche gibt, die ihre Territorien verteidigen würden.«
    Heltamosch holte tief und hörbar Luft; der alte Herrscher fuhr sichtlich zusammen.
    Perry merkte, daß er an einen wunden Punkt gerührt hatte. Es war jedoch zu spät, um seine Frage zurückzunehmen.
    »Ich habe eine Frage aufgeworfen, die zu stellen in Naupaum offenbar gegen die guten Sitten verstößt«, sagte er. »Als mein Volk jung war und weitaus weniger reif als heute, wäre eine solche Fragestellung ebenfalls ein Verstoß gegen religiös geprägte Moralbegriffe gewesen. In einer wissenschaftlich orientierten Gesellschaft wie der Ihren dürften solche Tabus jedoch längst überholt sein. Oder irre ich mich?«
    »Sie irren sich, Großadministrator«, sagte Heltamosch. »Bisher haben es nur die Konservativen gewagt, diese Frage in die politische Diskussion einzubringen, allerdings in sehr versteckter und vorsichtiger Form, denn überall in Naupaum gilt eine offene Fragestellung dieser Art als schweres Vergehen.«
    »Es ist nicht so sehr eine Frage von Religiosität«, warf der Raytscha mit plötzlich zittriger Stimme ein, »als eine Frage unserer Herkunft. Ihnen, Großadministrator, ist sicherlich schon aufgefallen, daß fast alle raumfahrttreibenden Intelligenzen von Naupaum sich weitgehend gleichen. Sie sehen aus wie ich und Heltamosch – und wie Sie zur Zeit. Die äußerlichen und innerlichen Abweichungen sind derartig geringfügig, daß sie sich nur durch eine Abstammung der meisten Völker in Naupaum von einer gemeinsamen Urheimat erklären lassen. Heute weiß allerdings niemand mehr, wo sich diese gemeinsame Urheimat befindet, von der die Expansion schließlich in alle Gebiete von Naupaum ausging. Doch die Tatsache, daß unser relativ gutes Zusammenleben innerhalb einer ganzen Galaxis hauptsächlich der gemeinsamen Abstammung und einer ungehemmten Vermehrung zu verdanken ist, hat zu einer Grundhaltung geführt, die sämtliche Gedanken an eine Geburtenregelung und damit die Abschaffung jenes bedeutsamen Faktors ablehnt.«
    Wieder legte er eine Pause ein, die Perry Rhodan Zeit zum Nachdenken gab. Zweifellos war die körperliche, kulturelle und ethische Gleichheit der meisten Völker in Naupaum ein wichtiger Faktor bei der Förderung eines überwiegend friedlichen Zusammenlebens. Aber er erklärte nicht alles.
    Der Terraner wußte inzwischen, daß sich die Intelligenzen von Rayt und die mit ihnen verwandten Völker auf die gleiche Art und Weise fortpflanzten wie beispielsweise Terraner. Durch zwei Geschlechter wurde die ständige Durchmischung der Gene und damit eine schnellere Evolution gefördert. Dadurch, daß die Kinder lange Zeit unselbständig im Schutz ihrer Familien lebten, konnten die Gehirne sich differenziert ausbilden, und die Erwachsenen bauten dort auf, wohin ihre Eltern gekommen waren, so daß die Entwicklung in wissenschaftlich-technischer Hinsicht lawinenartig vorangeschritten war.
    Im Unterschied zum terranischen Menschen gab es jedoch nur einmal alle sieben Monate eine kurze Paarungszeit, in der der Fortpflanzungstrieb ungeheuer stark war. Da die Tragezeit nur sechs Monate betrug, bedeutete das praktisch, daß jeder geschlechtsreife Naupaumer alle sieben Monate Nachwuchs zeugte – und das bis ins hohe Alter hinein. Meist wurden Zwillinge geboren, aber auch Drillinge und Vierlinge galten nicht als außergewöhnlich.
    »Ich glaube, ich habe das Hauptproblem begriffen«, sagte Rhodan. »Es sind in erster Linie starke vererbte Instinkte, die eine Geburtenregelung verhindern. Alle anderen Motivationen erwachsen meiner Meinung nach erst daraus. Ich habe selbstverständlich kein Recht, mich in die Angelegenheiten Ihrer Völker einzumischen. Dennoch bitte ich Sie zu bedenken, daß Sie durch Ihre ungehemmte Vermehrung und die Senkung der Ausfallquote durch die Beseitigung ihrer Ursachen das natürliche Gleichgewicht in der Galaxis Naupaum völlig zerstört haben. Die Folgen kommen jetzt mit erschreckender Konsequenz auf Sie zu. Mehr kann ich dazu nicht sagen, solange Sie nicht von sich aus dieses Thema wieder aufgreifen.«
    »Ihre Rede zeugt von großer Weisheit, Großadministrator«, sagte der alte Raytscha. »Ich fürchte, Sie haben mir klargemacht, daß

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