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Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit

Titel: Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Öffnungen waren mit Tüchern verstopft.
    Zeno lag auf dem Bett und röchelte. Durch den Sauerstoffmangel hatte sich sein Gesicht bereits verfärbt. Ich schaltete die Klimaanlage wieder ein und riß alle Tücher herunter. Gierig atmete ich die frische Luft ein, die in den Raum strömte. Dann trat ich in die Nachbarkabine, wo die beiden Petraczer auf dem Boden lagen und ruhig schliefen.
    Onkel Adak wimmerte im Schlaf und zuckte immer wieder zusammen. Neben ihm lag Gayt-Coor wie ein gefällter Baum.
    Ich versetzte Adak einen Tritt. Er schreckte hoch und atmete prüfend die Luft ein. Dann sah er mich mißtrauisch an.
    »Sie haben die Tücher entfernt und die Klimaanlage eingeschaltet«, sagte er vorwurfsvoll.
    Gayt-Coor erwachte. »Warum schlaft ihr nicht?« wunderte er sich.
    »Dein feiner Traumonkel war im Begriff, uns umzubringen«, verkündete ich und berichtete, was geschehen war.
    »Wir Petraczer lieben feuchtheiße Luft«, versetzte Gayt-Coor. »Onkel Adak wollte nur unser Wohlbefinden erhöhen.«
    Der Alte schneuzte gerührt. »Ja«, bestätigte er.
    Zeno kam hereingeschwankt. Er hatte noch immer unter den Einwirkungen des Sauerstoffmangels zu leiden.
    »Wir wären erstickt, wenn ich nicht erwacht wäre!« herrschte ich Adak an. Dann wandte ich mich an Gayt-Coor. »Warne ihn! Wenn er noch einmal in dieser Kabine irgend etwas anrührt, was zu den technischen Einrichtungen dieses Schiffes gehört, werde ich ihn erschießen.«
    Adak wandte sich hilfesuchend an Gayt-Coor. »Verstehst du das? Ich wollte doch nur …«
    Mit einer Handbewegung schnitt ihm sein Neffe das Wort ab. »Sie sind eben anders, begreifst du das? Du kannst nicht erwarten, daß sie die Luft atmen, die uns Wohlbehagen bereitet.«
    »Aber wir atmen doch auch ihre Luft, ohne uns darüber zu beklagen«, erwiderte Adak. »Es ist doch nur gerecht, wenn wir immer abwechseln. Einen Tag unsere Luft, dann einen Tag ihre Luft, dann wieder …«
    Diesmal wurde er von dem Accalaurie unterbrochen. »Es ist eine Frage des Metabolismus! Ihr vertragt unsere, aber wir vertragen nicht eure Luft.«
    Adak kratzte sich in seinem vernarbten Gesicht. Es war offensichtlich, daß er dieses komplizierte Problem nicht begriff.
    »Gayt!« sagte ich eindringlich. »Du hast immer noch Zeit, ihn von Bord zu bringen. Er ist nicht nur alt und schwächlich, sondern außerdem total verkalkt. Er wird uns alle umbringen, wenn wir ihn nicht von Bord jagen.«
    Der Petraczer stellte sich vor seinen Onkel. »Onkel Adak bleibt. Er ist mein materieller Traum.«
    Noch vor dem Start beschwor Adak zwei neue Zwischenfälle herauf. Er beschaffte sich ein paar Körbe voller undefinierbarer Speisereste und zahlreiche Büchsen mit irgendwelchen Essenzen, die er dann zu einem giftgrünen Brei verrührte. Zeno und ich beobachteten ihn mißtrauisch, aber da Gayt-Coor nicht eingriff, hofften wir, daß nichts Schlimmes passieren würde.
    »Wir werden ab sofort abwechselnd schlafen«, sagte ich zu Zeno. »Einer von uns muß ihn immer im Auge behalten.«
    »Ich verstehe«, gab der Ceynach zurück. Er deutete zur anderen Kabinenhälfte hinüber. »Was, glaubst du, hat er jetzt vor?«
    »Er kocht«, sagte ich. »Ich nehme an, daß er sich eine Speise herrichtet.«
    Zeno schüttelte sich, denn allein die ekelerregenden Düfte, die zu uns herüberwehten, waren angetan, den Geruchssinn zu beleidigen.
    Plötzlich tauchte Adak auf unserer Seite der Kabine auf.
    »Sie haben hier nichts zu suchen«, sagte ich. »Bleiben Sie dort drüben, wir wollen Sie hier nicht haben.«
    Gayt-Coors Onkel packte unseren Tisch und schleppte ihn in die andere Kabinenhälfte hinüber.
    Ich folgte ihm. »Das ist unser Tisch«, eröffnete ich ihm.
    »Sie bekommen ihn zurück«, versicherte er treuherzig.
    Ich warf Gayt-Coor einen hilfesuchenden Blick zu, aber der Petraczer lag unbeteiligt am Boden und hörte Mikrospulen ab.
    Onkel Adak griff mit den Händen in einen Topf, schöpfte den stinkenden Brei heraus und begann ihn auf dem Tisch auszubreiten. Er verteilte ihn, strich mit den Händen liebevoll darüber, um ihn zu glätten, und gab dabei schmatzende Geräusche von sich, als könnte er kaum noch abwarten, diese stinkende Masse in sich hineinzuschlingen.
    »Adak«, sagte ich. »Sie beschmutzen unseren Tisch.«
    »Unsinn«, erwiderte er. »Ich mache einen Auflauf.«
    »Sie müssen ihn doch erhitzen«, sagte ich nachdenklich. »Wie soll das vor sich gehen?«
    »Deshalb habe ich doch Ihren Tisch geholt«, erklärte er

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