Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit

Titel: Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
seiner neuen wissenschaftlichen Entdeckung gelungen, das Robotgehirn von Sin Urbar zu manipulieren, ohne daß dies dem Ego-Sektor des Gehirns bewußt wurde. Er stellte mir eine so raffinierte Falle, daß ich erst mißtrauisch wurde, als ich seinen Leichnam entdeckte.«
    »Seinen Leichnam?« fuhr Gayt-Coor auf. »Ich hatte vorhin nicht den Eindruck, mich mit einer Leiche zu prügeln. Für einen Toten hat dieser Chakunt sogar einen recht herzhaften Schlag.«
    Pturh berichtete weiter, ohne auf Gayt-Coors Einwand zu achten.
    »Chakunts Plan war perfekt gewesen. Er beging nur einen Fehler, den Fehler nämlich, mir die Wahrheit mitteilen zu wollen, bevor ich starb. Das verleitete ihn zu einer an sich unnötigen Zusatzmanipulation, in deren Verlauf er verunglückte. Ich kam nicht sofort dahinter, denn die Versetzung meines Egos in die Pseudowelt von Thoalky war mit einer Teilamnesie verbunden. Erst nach und nach kehrten Bruchstücke des Verlorenen wieder zurück. Ich forschte nach, konnte aber niemals einen Beweis für meine Hypothese entdecken – bis Sie auftauchten!«
    Auf Pturhs Stirn erschienen dicke Schweißtropfen. Perry Rhodan wischte sie mit einem feuchten Lappen ab, den Sartair ihm reichte. Keiner der Männer sagte etwas. Jeder hatte vollauf damit zu tun, das zu verdauen, was er soeben gehört hatte. Es schien unbegreiflich und unglaublich.
    Doch Perry Rhodan wußte, daß solche Dinge möglich waren. Es lag zwar schon über ein Jahrtausend und ein halbes Jahrhundert zurück, aber er entsann sich des Berichts von Baar Lun so gut, als wäre er erst gestern erstattet worden. Damals hatte der Modul auf dem Planeten Greenish-7 im Andro-Beta-Nebel die Stadt Maa Duun entdeckt – und doch wiederum nicht, denn Maa Duun und ihre Bewohner hatten ›nur‹ als Traum einer Maschine existiert …
    »Ich verstehe«, sagte Rhodan leise. »Ein Toter als Herr über die Toten.«
    Abermals blickte Pturh ihn unverwandt an.
    »Ja, wir alle sind tot – und die meisten von uns auf Thoalky haben niemals körperlich gelebt. Es wundert mich, daß Sie es so ruhig aufnehmen, Perry Rhodan.«
    Perry lächelte. »Ich weiß von einem Fall, in dem der Vorgang reversibel war. Wahrscheinlich bin ich deshalb ruhig. Außerdem habe ich gelernt, daß erst dann alles verloren ist, wenn man aufgibt – und ich werde nicht aufgeben.«
    »Ich verstehe überhaupt nichts, Rhodan«, sagte Gayt-Coor.
    »Dabei ist alles gut zu begreifen«, antwortete ihm der Terraner. »Chakunt hat herausgefunden, wie man ein Robotgehirn so manipuliert, daß es das Bewußtsein von Personen aufnimmt und in eine elektronisch ›gespielte‹ Umgebung versetzt, die sie glauben macht, körperlich zu existieren – und zwar in einer realen Welt. Das ist offensichtlich mit Chakunts und Pturhs Bewußtsein der Fall – und mit deinem und meinem. Wieweit die anderen Personen nur der Phantasie Chakunts entsprungene Fiktivwesen sind oder die gespeicherten Bewußtseine ehemals körperlich lebender Personen, das entzieht sich meiner Kenntnis.«
    »Alle anderen sind nur Fiktivwesen«, erklärte Pturh. »Keiner von ihnen hat eine Erinnerung an ein früheres Leben. Deshalb stellten sie auch niemals unbequeme Fragen, und deshalb versuchte auch keiner von ihnen, gestern hinter das Geheimnis der ›Geistererscheinungen‹ zu kommen.«
    Rhodan nickte.
    »Ich nehme an, diese ›Geisterbilder‹ entstanden, weil der Sektor des Robotgehirns, der die irreale Welt aufbaut, sich dazu der realen Zustände auf Thoalky bedient. Wahrscheinlich bedient er sich dazu dimensional übergeordneter Energie, die er in Form von unsichtbaren Linsensystemen nach Thoalky projiziert und die ihm die Bilder dieser Stadt übermitteln. In dieser Kulisse läßt er die Fiktivwesen und das zu positronischen Impulsen verwandelte Bewußtsein der Toten ihr ›Geisterspiel‹ spielen.«
    »Jetzt begreife ich!« rief der Petraczer entsetzt. »Das heißt aber doch, daß wir tot sind.«
    »Wie gesagt, ich kenne einen Fall, in dem dieser Vorgang reversibel war, also umkehrbar.«
    Perry Rhodan blickte Sartair an.
    »Sie wissen mehr über Chakunt als wir, Sartair, denn er benutzte Sie als seinen Gehilfen oder Diener. Wenn jemand uns helfen kann, in die reale Existenz zurückzukehren, dann sind Sie es.«
    »Das grüne Leuchten!« entfuhr es Sartair.
    »Was ist damit?« fragte Perry erstaunt.
    Die Augen des Iksanten flackerten. Er hielt sich die Hände vors Gesicht, bewegte die Finger und ließ die Hände wieder

Weitere Kostenlose Bücher