Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit
atmete erleichtert auf und warf dem Accalaurie einen triumphierenden Blick zu. Mit der PRYHNT im Orbit von Horntol hatten sie einen Stützpunkt, auf den sie sich im Augenblick der Gefahr oder des Mißerfolgs zurückziehen konnten.
Die Frage war nur, wie lange Heltamosch warten würde!
»Start!« rief Gayt-Coor.
Das Beiboot wurde förmlich aus dem Hangar des großen Schiffes katapultiert. Auf dem Bildschirm erschien die Oberfläche des dritten Planeten.
»Direkter Zielflug!« kündigte Gayt-Coor an. »Ich schlage vor, daß wir unmittelbar auf dem auffälligen Gebiet landen.«
»Wir wollen es nicht übertreiben«, meinte Rhodan. »Wir werden irgendwo in der Nähe landen und uns dann vorsichtig umsehen.«
»Einverstanden«, sagte der Petraczer. »Wir sind schließlich in Ihrem und in Zenos Interesse unterwegs. Ich bin nur Begleiter, ohne innere Beziehung zu all diesen Dingen.«
Rhodan sah den Echsenabkömmling von der Seite her an. Er wünschte, etwas von Gayt-Coors Gefühlen hätte sich in diesem starren Gesicht abgezeichnet.
»Bestimmt ist er nicht so teilnahmslos, wie er vorgibt«, meinte Zeno.
»Ich glaube, daß er nur von Abenteuerlust angetrieben wird.« Rhodan lächelte dem Accalaurie zu. »Vielleicht träumt er auch davon, großen Reichtum zu gewinnen.«
Zu Rhodans Enttäuschung konnten sie Gayt-Coor mit diesen Erörterungen auch nicht zu einer Stellungnahme veranlassen.
In diesem Augenblick meldete sich Heltamosch von Bord der PRYHNT aus. »Wir haben neue Ortungsergebnisse!« teilte er der Besatzung des Beiboots mit. »Die Stärke der Energieimpulse schwankt.«
Rhodan und Zeno sahen sich an.
»Das kann nur bedeuten, daß einige der auf Horntol existierenden Energiequellen manipuliert werden – entweder durch Roboter oder von lebenden Wesen«, fuhr Heltamosch fort. Die Entdeckung hatte ihn noch unsicherer gemacht. »Ich muß Sie unter diesen Umständen zurückbeordern.«
Rhodan warf einen schnellen Blick auf die Bildschirme. Sie hatten sich schon so weit von der PRYHNT entfernt, daß man sie weder einholen noch gewaltsam aufhalten konnte.
Heltamosch schien zu ahnen, was in Rhodan vorging.
»Sie haben doch nicht die Absicht, sich dieser Anordnung zu widersetzen?«
Zeno wollte etwas sagen, doch Rhodan gab ihm ein Zeichen. Sie mußten jetzt vor allem Zeit gewinnen. Jeder übereilte Entschluß konnte alles verderben. Sie waren auf Heltamosch und die PRYHNT angewiesen, denn mit dem Beiboot konnten sie das Fuehrl-System nicht verlassen.
Sobald Heltamosch seine schlimmsten Befürchtungen überwunden hatte, würde er die Situation wieder anders einschätzen.
»Wir stoppen unseren Anflug auf Horntol!« sagte Rhodan. Er nickte Gayt-Coor zu. »Aber wir werden nicht sofort umkehren, denn wir hoffen, daß Sie uns doch noch die Landeerlaubnis geben.«
Rhodan war entschlossen, auf jeden Fall zu landen, aber er wollte Heltamosch nicht brüskieren.
»Ich will nicht mit Ihnen über diese Sache diskutieren!« sagte Heltamosch düster. »Die Schwankungen der georteten Impulse wurden offenbar durch unsere Anwesenheit ausgelöst. Sie kennen unser Gesetz, das uns den Kontakt mit Planeten alter Völker verbietet.«
»Es ist Überlieferung, kein Gesetz«, korrigierte Rhodan ruhig.
»Sie wollen Zeit gewinnen!« stellte Heltamosch fest.
»Ich will, daß Sie darüber nachdenken«, sagte das Terranergehirn. »Es hat sich nicht viel geändert. Die Verantwortung für alles, was auf Horntol geschehen ist und vielleicht noch geschehen wird, übernehmen Zeno und ich.«
»Das zählt nicht!« rief der Mann an Bord der PRYHNT. »Entscheidend ist, daß Sie ohne meine Hilfe Horntol niemals erreicht hätten.«
»Sogar Torytrae, der selbst Mitglied eines alten Volkes ist, hat nichts gegen eine Landung einzuwenden – sonst hätte er uns kaum die Koordinaten gegeben.«
Heltamosch wurde schwankend. »Niemand weiß genau, was im Gehirn des Jägers vorgeht!«
»Er ist ehrlich!« sagte Rhodan bestimmt.
»Ich werde noch einmal darüber nachdenken«, versprach Heltamosch. »Bis ich eine Entscheidung getroffen habe, dürfen Sie Ihren Standort nicht verlassen. Nötigenfalls werde ich Sie unter Beschuß nehmen lassen.«
Rhodan wußte, daß Heltamosch diese Drohung nicht verwirklichen konnte, auch wenn er es gewollt hätte. Die Entfernung zwischen dem Beiboot und der PRYHNT war schon zu groß.
Trotzdem schwieg Rhodan. Er wollte den anderen nicht unnötig reizen.
Zeno warf dem Terraner einen triumphierenden Blick zu. Der
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