Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit
Transmitter bringen, der im Labyrinth aufgebaut wird. Bliebe nur noch zu klären, wie wir Yschyns Roboter erledigen.«
Rhodan blickte Akolte-Tun fragend an. Der VASGA-Chef schien gerade hinsichtlich dieses Automaten beträchtliche Bedenken zu haben.
»Yschyn hat einen Leibroboter. Er ist äußerlich nicht von einem Yaanztroner zu unterscheiden. Die breite Öffentlichkeit weiß auch nicht, daß es sich hier tatsächlich um einen Roboter handelt. Die Maschine geht ständig hinter Yschyn und trägt eine Art Sonnenschirm, den sie über den Kopf des Priesters hält. So daß er stets beschattet ist.«
»Was ist das Problem dabei?«
»Dieser Automat ist ein hochleistungsfähiger Kampfroboter, der mit verschiedenen Waffen ausgestattet ist. Einige von ihnen verbergen sich unter dem Sonnenschirm. In ihm sind auch mehrere Ortungsgeräte untergebracht. Sie sehen, Yschyn hat an alles gedacht.«
»Dann müssen wir den Roboter auch in dem Moment unschädlich machen, in dem die Mauer einstürzt. Wie ist das zu bewältigen?«
»Ich weiß es noch nicht«, gab Akolte-Tun zu. »Bis jetzt glaube ich, daß der Mann, der die Rolle Yschyns übernimmt, der einzige ist, der den Roboter ausschalten kann.«
»Dieser Mann werde ich sein«, erklärte Rhodan.
»Sie?« fragte der VASGA-Chef überrascht. »Warum Sie? Das kann ich Heltamosch gegenüber niemals verantworten. Es ist nicht notwendig, daß Sie sich in Gefahr begeben, Toraschtyn.«
»Es ist nicht zu umgehen«, sagte Rhodan entschlossen. »Ich weiß, daß ich mich im entscheidenden Moment nicht von Tabus beeinflussen lassen werde. Von Ihren Männern aber kann ich nicht sagen, ob sie nicht plötzlich doch Hemmungen haben werden, etwas zu tun, was in dieser Galaxis als geradezu unmoralisch anzusehen ist.«
Die beiden Männer blickten sich an. »Yschyn ist ein sehr guter Bekannter von Oraschtan, dem Reichen«, sagte der VASGA-Chef zögernd.
»Wir müssen seine Aufmerksamkeit herabsetzen. Ich möchte mit Ihrem Chef-Pharmazeuten sprechen. Ist das möglich?«
»Selbstverständlich. Wir werden sofort ein Team bilden, das den gesamten Plan ausarbeitet.«
»Stufe eins: Toraschtyn übernimmt die Rolle des Hohenpriesters Yschyn«, sagte Akolte-Tun. »Das geschieht am besten morgen früh, etwa eine Stunde vor Beginn der Feierlichkeiten. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich Yschyn allein in dem Gelben Tempel. Das Haus wird zwar gut bewacht, aber wir werden einen Weg finden, Yschyn zu überwältigen und zu entführen und Toraschtyn hineinzubringen. Alles Weitere liegt dann bei Ihnen, Toraschtyn.«
Rhodan gab ihm zu verstehen, daß er keine Einwände hatte. Er blickte sich kurz in der Runde um. Im Raum befanden sich etwa fünfzig Wissenschaftler, Spezialagenten und Techniker. Sie bildeten den Stab.
»Toraschtyn wird noch heute nacht eine Spezial-Hypnoschulung erhalten, die ihn über die Zeremonie, seine Rede und über den Chirurgen informieren wird. Dabei ist damit zu rechnen, daß Oraschtan, der Reiche, von der Operation voll in Anspruch genommen wird. Er wird nicht auf seine Umgebung achten, sondern nur auf seine Arbeit, denn ein einziger Fehler würde ihn für alle Zeiten unsterblich blamieren. Erst wenn die Transplantation beendet ist und er das Gehirn an Yschyn übergibt, wird sich das ändern. Wahrscheinlich wird er ein paar Worte mit dem Hohenpriester sprechen wollen. Das ist Stufe zwei: Unser Labor hat ein bewußtseinsdämpfendes Medikament mit einer Gelatinemasse überzogen, die sich energetisch beeinflussen läßt.«
»Wenn ich Sie richtig verstanden habe«, sagte Rhodan, »dann wird diese Kapselmasse durch einen Funkspruch bestimmter Frequenz chemisch verändert, so daß sie nunmehr von den Körpersäften des Chirurgen zerstört wird. Damit wird das Medikament wirksam.«
»Innerhalb von Sekunden«, bestätigte Akolte-Tun. »Oraschtan wird plötzlich abschalten. Er wird im Stehen schlafen und auf nichts mehr achten. Kritiklos wird er Ihnen das Gehirn übergeben.«
»Wie verabreichen Sie ihm das Medikament?«
»Heute abend findet bei Maytschetan ein Essen statt, zu dem ich eingeladen bin. Ich werde Oraschtan die Kapsel ins Essen legen. Sie ist so klein, daß er sie nicht bemerken wird – wenn alles gutgeht.«
»Was passiert, wenn es nicht gelingt?« fragte Rhodan.
»Dann habe ich an diesem Abend noch vier weitere Möglichkeiten. Einmal schaffe ich es bestimmt.«
»Wie sieht Stufe drei aus?«
»Sie beginnt, wenn Sie, Toraschtyn, vor dem Roboter her den Abgang hinuntergehen.
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