Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
den nahenden Tag anzeigte. Im Norden – also dort, wohin Rhodan-Ro verschwunden war – zuckte ein fahler Blitz auf. Eine halbe Minute später rollte der verhaltene Donner einer fernen Explosion über die Ebene. Perry Rhodan war unwillkürlich zusammengezuckt. Er kehrte ins Innere des Gebäudes zurück. Die anderen folgten. Die zertrennten Schnittstellen wurden wieder zusammengefügt. Perry Rhodan und seine Begleiter begaben sich nach oben in den leeren Sende- und Empfangsraum.
    Eine große Bildfläche leuchtete auf, und die Gestalt eines USO-Sergeanten wurde sichtbar. In heller Aufregung meldete er: »Ein Fahrzeug mit einem einzelnen Fahrgast, der das Aussehen des Großadministrators hatte, wurde vor wenigen Minuten gestellt und zum Landen aufgefordert. Der Fahrgast versuchte jedoch zu fliehen. Wir eröffneten sofort das Feuer und schossen das Fahrzeug ab. Dabei kam es zu einer Explosion, die den Fahrgast tötete. Ich bin überzeugt, daß wir den Richtigen gefaßt haben.«
    »Woraus schließen Sie das?« erkundigte sich Perry Rhodan.
    »Wir untersuchten die Leiche, Sir«, antwortete der Sergeant. »Bei dem Mann, der Ihnen so ähnlich sah, handelte es sich um einen Roboter.«
    »Es steht Ihnen nur noch ein Zug zu«, bemerkte der Erste Spieler. »Ich beurteile Ihre Aussichten als ausgesprochen schlecht.«
    »Das bleibt Ihnen überlassen«, antwortete der Zweite Spieler höhnisch. »Ich habe noch einen Zug, wie Sie richtig bemerken, und der wird die Entscheidung bringen.«
    »Ihre Zuversicht steht in keinem Zusammenhang mit dem Sachverhalt. Sie beginnen, Ihr Urteilsvermögen zu verlieren.«
    »Es steht Ihnen nicht zu, sich über mein Urteilsvermögen zu äußern«, reagierte der Zweite Spieler zornig.»Wenn ich gewiß bin, daß sich dieses Spiel zu meinen Gunsten entscheiden wird, dann habe ich dafür gute Gründe.«
    »Eben diese Gründe sind es«, antwortete der Erste Spieler gelassen, »vor denen ich Sie noch einmal eindringlichst warnen möchte. Sie erinnern sich an unsere Abmachung. Man muß sich fragen, ob nicht schon bei Ihrem letzten Zug eine Waffe der vierten Kategorie nicht mehr indirekt, sondern annähernd direkt eingesetzt wurde.«
    »Das ist Unsinn!« verwahrte sich der Zweite Spieler. »Die Waffe, von der Sie sprechen, befand sich niemals in direktem Einsatz.«
    »Ich lasse es diesmal noch dahingestellt sein. Aber ich mache Sie darauf aufmerksam, daß Sie die Grenze des Unerlaubten erreicht haben. Überschreiten Sie sie, und ich bin gezwungen, Ihnen als der Macht der Finsternis Schach zu bieten und Sie mit allen verfügbaren Mitteln matt zu setzen.«
    »Sie reden zuviel!« höhnte der Zweite Spieler.
    »Ich mache meinen Standpunkt klar«, verteidigte sich der Erste. »Sie sollen, wenn Sie in die Verbannung geschickt werden, nicht sagen können, man habe Sie nicht rechtzeitig gewarnt.«
    »Verbannung … oho! Noch ist es nicht soweit!«
    »Noch nicht«, gab der Erste Spieler zu.
    Eine Zeitlang schwiegen die Gedankenströme. Dann meldete sich der Zweite Spieler wieder zu Wort. »Wir haben beide noch jeder einen Zug. Sie sind an der Reihe!«
    »Es ist unwürdig, soviel Ungeduld zu zeigen.«
    »Das geht Sie nichts an. Ich kann ungeduldig sein, solange es mir beliebt.«
    »Und ich brauche meinen Zug erst zu tun, wenn es mir paßt.«
    »Solange Sie die Höchstfrist nicht überschreiten. Sonst geht Ihnen der Zug verloren!«
    »Machen Sie sich darum keine Sorgen. Die Frist wird nicht überschritten.«
    Stille herrschte im Überraum, in dem die beiden Wesen gestaltlos schwebten. Der zweitletzte Zug in diesem Spiel, das sich über Jahre hingezogen hatte, stand unmittelbar bevor.
    Unter den Bewohnern von Tahun gab es, wenn man von Atlan, Danton, Zoffar und den beiden Oxtornern absah, nur fünf Männer, die unschwer darauf schließen konnten, daß der Rhodan, der mitsamt seinem Gleiter abgeschossen und bei einer Explosion getötet worden war, eben derjenige war, der wenige Stunden zuvor den Schießbefehl gegeben und sich vor seinem vermeintlichen Doppelgänger in die Hauptkommunikationszentrale verkrochen hatte. Das waren die fünf Offiziere, die bis fast zuletzt bei Rhodan-Ro gewesen waren und sich von der Zentrale aus in östlicher Richtung entfernt hatten. Man wurde ihrer rasch habhaft. Sie hatten sich einer Psychodusche zu unterziehen, die ihnen anstelle der Erinnerung an die kritischen Stunden der vergangenen Nacht eine Pseudoerinnerung einpflanzte.
    Damit war Perry Rhodans Geheimnis gewahrt. Er blieb der

Weitere Kostenlose Bücher