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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ortokur gab einen verblüfften Laut von sich. Perry Rhodan, die Arme noch immer in die Höhe gestreckt, wandte sich langsam und vorsichtig um. Als er das verdutzte Gesicht des Oxtorners sah, fing er an zu lachen.
    »Zum Donnerwetter«, knurrte Ortokur ärgerlich, »welcher sind Sie denn nun: der Richtige oder der Falsche?«
    Hinter dem Oxtorner schoben sich Atlan, Zoffar, Danton und Neryman Tulocky durch die offene Tür. Ortokurs verblüffte und doch so berechtigte Frage ließ sich auf einfache Weise beantworten: Der Oxtorner durfte den Großadministrator um die Schulter fassen und ihn anheben. Sein Körpergewicht war normal. Rhodan-Ro dagegen wog über 250 Kilogramm.
    In knappen Worten tauschten Rhodan und seine Freunde ihre Erfahrungen aus. Unmittelbar nach dem Ausbruch aus dem unterirdischen Gefängnis hatte Ling Zoffar das Gebäude, in dem sie sich befanden, als das der Kommunikationszentrale identifiziert. Der langgestreckte Raum, in den der Unbekannte sie eingeschlossen hatte, lag mehr als zweihundert Meter tief unter der Erde. Er mußte als Lagerraum gedacht gewesen sein und war im Laufe der Jahre wohl vergessen worden. Die kleine Gruppe hatte sich unter Atlans Führung vorsichtig nach oben bewegt. Roi Danton hatte die Idee gehabt, mit Hilfe der Monitoren im Schaltraum ein paar Nachrichtensendungen abzuhören, um sich auf diese Weise über die Lage draußen zu informieren. Powlor Ortokur war als Späher vorausgeschickt worden und dabei auf Perry Rhodan gestoßen.
    »Ich sehe, du hast Vorbereitungen getroffen«, bemerkte der Arkonide. »Was hast du vor? Den Robot zu entlarven?«
    Perry Rhodan schüttelte den Kopf. »Nein. Das wäre zu schwierig.«
    »Zu schwierig? Man brauchte ihn nur zu durchleuchten oder auf eine Waage zu stellen, und schon wäre er entlarvt.«
    »Meinst du nicht, daß er eben damit rechnet? Er ist fest überzeugt, daß ich ihn einen Robot nennen werde, und hat seine Vorbereitungen getroffen. Wie schwer ist es, ein Durchleuchtungsgerät so herzurichten, daß es eine falsche Anzeige liefert? Und eine Waage, daß sie ein falsches Gewicht anzeigt? Ich bin sicher, daß Rhodan-Ro und sein geheimnisvoller Auftraggeber an all diese Dinge gedacht haben.«
    »Aber wie …?«
    Perry Rhodan winkte ab. Die Stunde war herum. »Hör zu!« forderte er Atlan auf.
    Einer der drei Monitoren war plötzlich zum Leben erwacht. Das Bild zeigte Perry Rhodan vor einer Schaltkonsole des Kommunikationspostens. Er wirkte ruhig und gefaßt. Nichts an der Aufnahme wies darauf hin, daß sie schon vor mehr als einer Stunde angefertigt worden war.
    »Hier spricht der Androide Perry Rhodan«, erklang Rhodans feste Stimme. »Ich spreche zu Ihnen, um Sie über einige Dinge aufzuklären, die der Mann, dem ich nachgebildet bin, in seiner Ansprache zu erwähnen vergaß. Wohlweislich, weil er sich sonst mit eigener Hand die Maske vom Gesicht hätte ziehen müssen.
    Wer kann glauben, daß auf Tahun, wo jeder weiß, was der andere tut, heimlich und von einer fremden Macht ein Androide hätte erzeugt werden können, der so vollkommen und seinem Vorbild so völlig ähnlich ist wie ich?
    Niemand kann das glauben. Ich bin heimlich erstellt worden, das ist richtig, aber nicht von einer fremden Macht. Man hat mich aus einem bestimmten Grund hergestellt: Der echte Perry Rhodan ist ein schwerkranker Mann. Es besteht Aussicht, daß man ihn heilen kann, aber der Prozeß der Heilung wird Monate, wenn nicht sogar Jahre dauern. Man wollte die Öffentlichkeit nicht beunruhigen. Aber der Großadministrator durfte nicht auf so lange Zeit von der Bildfläche verschwinden. Ich sollte ihn vertreten. Durch mich sollte der Menschheit vorgegaukelt werden, Perry Rhodan gehe gesund und munter seinen Verpflichtungen nach, während der Großadministrator sich in Wirklichkeit hier auf Tahun in der Obhut der Ärzte befand.
    Wie ernst der Zustand dieses Mannes ist, erkennen Sie daran, daß er diesen Plan, dem er ursprünglich selbst beigestimmt hatte, jetzt zu stören versucht, indem er mich als das Produkt einer feindlichen Macht anprangert. Ich fordere den Großadministrator auf, sich unverzüglich einem Ärzteteam zu stellen, so daß die Mediziner für sich selbst entscheiden können, wer hier die Wahrheit spricht: der Androide oder der Kranke!«
    Noch während der Ansprache hatte auf den beiden anderen Monitoren hektische Aktivität begonnen. Ein USO-Major erschien auf einer der Bildflächen und wies die Truppen an, die Suche im Gebirge sofort abzubrechen

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