Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Knopf mit einem Ruck hinein. Schlagartig erwachte diese kleine Spezialklinik zu vollrobotischem Leben. Die Abteilung begann zu summen, zu ticken und zu wispern. Zahllose Lichter und Kontrollampen blinkten. Breite Bänder liefen an, von einer energieunabhängigen Zelle versorgt.
    Eine Wand verschwand summend im Boden. Von allen Seiten kamen Roboter herangeschwirrt. Die würfelförmigen Maschinen mit ihren Spezialarmen und langen, blitzenden Werkzeugen brummten und winselten vor Geschäftigkeit.
    »Bitte gehen Sie hinüber in die mit Rot bezeichnete Station. Dort werden Sie für die Operation vorbereitet«, sagte eine der Maschinen.
    Donktosch gehorchte. Wie ein Schwarm Insekten begleiteten ihn die Maschinen. In der Kammer befand sich eine Spezialliege, auf die er sich setzte. Die Maschinen fielen förmlich über ihn her. Sie entkleideten ihn, schlossen seine Gelenke an die Liege und behandelten seinen Schädel mit Flüssigkeiten und seltsamen Geräten. Fassungslos und unfähig, selbst das Geringste dagegen zu unternehmen, ließ der Verstandesrest von Donktosch die Prozedur über sich ergehen.
    Er sah sein Schicksal mit seltsamer Deutlichkeit, aber jeder noch so winzige Impuls, sich dagegen aufzulehnen, war sinnlos. Er konnte es nicht. Er lag in Agonie.
    Der Mechanismus, auf den Donktoschs Körper gefesselt war, hob sich nun mit Hilfe eines schweren hydraulischen Gelenks, drehte sich um neunzig Grad und schwebte durch die Kammer. Dann öffnete sich in einer von Kabeln, Geräten und automatischen Schaltern übersäten Wand ein rundes Loch. Donktosch erkannte das Innere einer schimmernden Röhre.
    »Entspannen Sie sich bitte!« drängte sanft die Lautsprecherstimme. Der Körper gehorchte. Gleichzeitig sprühte eine Düse einen wohlriechenden Nebel vor die Nasenöffnungen. Nach drei Atemzügen merkte Donktosch, wie sich sein Verstand abzuschalten begann.
    Eine wohltuende Schläfrigkeit senkte sich über Donktosch, als sich die Liege wieder in Bewegung setzte und in die Röhre geschoben wurde. Mit einem dumpfen Geräusch schloß sich die Sendekammer.
    Dunkelheit, Schläfrigkeit, Entspannung – und schließlich folgte etwas wie eine elektrische Entladung, die den gesamten Körper durchzuckte.
    Das Gehirn schlief. Auch der Gehirnrest des Donktosch schlief.
    Der Hundertkämpfer war drei Meter groß. Er lag in seinem Vakuumtank. Der künstlich gezüchtete Körper besaß alles, was eine solche Kampfmaschine zum Leben und Kämpfen benötigte. Aber das Innere des Insektenkopfes war leer. Nur Nervenleitungen gab es und Nervenknoten, aber es fehlte das Gehirn.
    Auch der Körper war eindeutig insektenhaft. Vier Paar Gliedmaßen gingen in kugeligen Gelenken von dem Körper mit der harten Schale und den weichen Seitenstreifen aus. Sie waren klauenartig gebaut. Dieser Körper war eine Züchtung, ein seelenloser, synthetischer Roboter, aber er besaß starke Ähnlichkeit mit den Körpern der ausgestorbenen Pehrtus.
    Der Körper, bullig und mit gewaltigen Muskeln ausgestattet, lag vollkommen ruhig da. Einige Versorgungsleitungen erhielten die Materie am Leben. So hatte der Körper des Hundertkämpfers seit undenklich langer Zeit hier geruht und gewartet. Jetzt schien sich eine Änderung anzukündigen.
    Der Biokörper merkte nicht, daß ein Ventil geöffnet wurde. Ionisierte Luft ersetzte das Vakuum. Dann hob sich die strahlensichere Schutzhülle von dem Körper, der im Licht der Tiefstrahler regungslos lag. Nicht einmal die verkümmerten Insektenfühler zitterten.
    Schon allein durch die Körpergröße wirkte das Monstrum wie ein Wesen aus einem Alptraum. Auch die Waffen und die Ausrüstungsgegenstände an den Wänden der Überlebenskammer und in den Fächern rund um das Lager des Giganten waren alptraumhaft. Furchtbare Energiewaffen, Schutzschirme und Kommunikationsgeräte zum Verkehr mit der Reserveanlage, von der ein winziger Teil auch die Überlebenskammern und die Verpflanzungsmaschine steuerte.
    Ein Ruck ging plötzlich durch den Körper. Dann erhielten die großen Augen einen fiebrig schimmernden Glanz. Die Fühler begannen zu zucken. Das Zucken setzte sich bis hinunter zu den Fingergliedern fort. Langsam erhob sich der Körper in eine sitzende Stellung. Ein zweiter Aktivierungsstoß durchfuhr den Riesenleib.
    »Das Gehirn befindet sich nun im Körper des Hundertkämpfers!« meldete die Bandstimme. Es klang gleichermaßen beruhigend wie befehlend.
    Mit einem schnellen Ruck schwang sich der Koloß von der Liege und stemmte seine

Weitere Kostenlose Bücher