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Silberband 074 - Konzil der Sieben

Titel: Silberband 074 - Konzil der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Er erhob sich ebenfalls, so schnell und so elastisch, wie es eigentlich für sein Alter gar nicht paßte. Ich sah ihn an, und ich bemerkte in seinen Augen jenes eigentümliche Licht, das mich schon immer an ihm fasziniert hatte. Es verriet mir, welch ein schlauer und listiger Kopf hinter der altertümlichen Fassade steckte.
    »Laß die Alte mit ihren Schikanen doch ins Leere laufen«, riet er mir. »Kümmere dich um andere Sachen. Bereite in aller Stille die Übernahme des Konzerns vor. Dein Erbe kann dir niemand nehmen. Überwache ihre Entscheidungen und schlage zu, wenn sie offensichtlich grobe Fehler macht, die TEMSYV gefährden.«
    Ich wurde aufmerksam. »Hat sie Fehler gemacht, während ich fort war?«
    Er nickte. »Einige, die ihr früher nicht unterlaufen wären. Sie wird alt und ein wenig hysterisch. Sie möchte sich in den paar Jahren, die ihr noch bleiben, austoben. Soll sie – solange es nicht auf deine Kosten geht.«
    Ich setzte mich. Bewundernd blickte ich Reinsch an. Er wußte viel mehr, als er mir gegenüber zugab. Er war ein Fuchs, der sich unsere Strategie gegen die Alte Dame schon zurechtgelegt hatte. Ich konnte ihm voll vertrauen. Reinsch war ein Freund meines Onkels gewesen. Auch ihn hatte er beraten – und, wie die Bilanzen von TEMSYV bewiesen, wahrhaftig nicht schlecht.
    »Also – Pause!« sagte ich.
    »Ganz recht«, erwiderte er lächelnd. »Zieh dich aus der ersten Etage zurück. Immer nach dem Motto: Der Klügere gibt nach. Du bist doch Techniker, also sieh dich ein wenig in der Technik um. Wie wäre es, wenn du dich einmal wieder um das Forschungsprogramm kümmern würdest? Es hat sich viel getan in den letzten Monaten. Du würdest staunen.«
    Dieser Vorschlag gefiel mir. Sollte sich die Alte Dame doch austoben. Wenn ich ihr keine Angriffsfläche bot, konnte sie nicht viel ausrichten.
    Die Forschungslaboratorien waren auf Sanguin errichtet worden. Auch sie waren in Gebäuden untergebracht worden, deren Architektur Aufsehen erregt hatte. Wie flammend rote Korallen stiegen sie aus den blaugrünen Fluten auf und schraubten sich bis in eine Höhe von etwa eintausend Metern hoch.
    Ich landete mit meinem Gleiter auf einem der hoch gelegenen Parkplateaus zwischen Palmen und blühenden Büschen. Niemand hatte mich erwartet, und niemand wies mich ab, wie es vielleicht der Fall gewesen wäre, wenn ich mich angemeldet hätte. So erschien ich ganz überraschend bei Forschungsleiter Prof. Dr. Saiju, der sich sichtlich freute. Wir plauderten etwa eine Stunde miteinander, wobei er mich über die wichtigsten Forschungsunternehmen informierte. Dabei erwähnte er die Arbeit von Ramon Prinz, einem jungen Wissenschaftler, der dem berühmten Waringer-Team angehörte und sozusagen als Leihgabe bei uns arbeitete.
    »Das interessiert mich besonders«, sagte ich. »Bringen Sie mich bitte zu diesem jungen Mann! Ich möchte mich einmal mit ihm unterhalten.«
    Wenig später stand ich Ramon Prinz gegenüber. Der Professor ließ uns allein. Der Mann aus dem Waringer-Team schien ein wenig ungehalten über die Störung zu sein. Das änderte sich jedoch, als ich ihm sagte, wer ich war.
    »Das ist etwas anderes, Sir«, sagte er seufzend. »Ich bin in letzter Zeit so häufig gestört worden, daß ich gar nicht recht zum Arbeiten gekommen bin.«
    »Welches Ziel verfolgen Sie exakt?« fragte ich.
    »Auf einen einfachen Nenner gebracht: Ich suche eine einfachere Methode, Öl zu fördern.« Er lächelte entschuldigend. »Dabei habe ich herausgefunden, daß das Einfachste am schwierigsten ist.« Er führte mich zu einem Modell. »Sehen Sie«, führte er aus. »Ich möchte ein rohrförmiges Desintegratorfeld bis zu den Ölfeldern absenken und diese damit anbohren. Mit Hilfe von Antigravfeldern in diesem Bohrrohr will ich das Öl nach oben pumpen. Es geht also darum, das Druckproblem endgültig zu bewältigen.«
    »Und – wie weit sind Sie?«
    Er setzte sich auf einen Hocker und stützte die Unterarme auf die Knie. »Leider noch nicht sehr weit«, gab er zu. »Sehen Sie, ich bin Positroniktechniker und Hyperphysiker. Das Schwergewicht meiner Arbeit lag bisher bei Ortungs- und Energiefeldproblemen. Dies hier ist ein Sonderauftrag, den ich übernommen habe, um damit zu habilitieren.«
    »Wundervoll«, sagte ich. »Und was stört Sie?«
    »Ich entferne mich immer mehr von dem Problem, das ich eigentlich lösen wollte, und gerate immer weiter auf das Feld der Ortungstechnik.«
    Ich blickte ihn an. Er war schlank. Sein

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