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Silberband 075 - Die Laren

Titel: Silberband 075 - Die Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht wohl. Er war mit Hotrenor-Taak zusammen zur Erde gekommen. In den Monaten, die seitdem verstrichen waren, hatte er Gelegenheit gehabt, die Terraner kennenzulernen. Ursprünglich hatte er ihnen gegenüber nicht anders empfunden als jeder andere Lare, der die hochentwickelte larische Technik mit der barbarischen Technologie der Terraner verglich und daraus schloß, daß die Bewohner dieser Milchstraße den Vertretern des Hetos der Sieben rettungslos unterlegen seien.
    Aber letztlich ist es nicht die Technologie, die den Menschen ausmacht. Die Terraner hatten etwas, das Loremaar-Hunut zutiefst beunruhigte: eine Hartköpfigkeit, die sich selbst dann noch zu kapitulieren weigerte, wenn die Niederlage schon eindeutig feststand, und zweitens eine Gabe, die Vorteile des Gegners im Handumdrehen zu erkennen und, soweit sie nachahmbar waren, sie nachzuahmen. Loremaar-Hunut war keineswegs überzeugt, daß er sich im Innern seines deflektierenden Feldschirms in absoluter Sicherheit befand. Er fürchtete, die Terraner könnten ihre Gegenmaßnahmen getroffen haben.
    An einer Gangkreuzung bezog er Posten. Er wußte, daß wenig Hoffnung bestand, eine der Personen, die die geheimen Transmitter benützten, dabei zu Gesicht zu bekommen. Aus den weiter oben liegenden Geschossen des riesigen Kommandozentrums führten zahllose Transmitterkanäle kurzer Reichweite hier herab, und wer sich einer der geheimen Installationen bedienen wollte, der benutzte wahrscheinlich einen der Kurztransmitter, um ungesehen einen der geheimen Räume hier unten zu erreichen. Um seinen Auftrag dennoch erfüllen zu können, hatte Loremaar-Hunut ein kleines Meßgerät mitgebracht, das die Streustrahlung, die jeder Transmitter bei seiner Aktivierung ausstrahlte, einwandfrei anmaß. Er trug das Gerät in der Hand und ließ kein Auge von den vier Meßskalen.
    Knapp eine Stunde mochte vergangen sein, ohne daß sich in den hell erleuchteten Gängen auch nur eine einzige Bewegung gezeigt hätte, da sprach das Gerät an. Die Messung wies unmittelbar auf den Raum, in dem sich der aktivierte Transmitter befand. Der Lare wartete zwei Minuten, dann machte er sich auf den Weg. Die Verriegelung der schweren Metalltür bot ihm keine Schwierigkeit. Die larische Technik vollbrachte noch andere Kunststücke als das Entriegeln eines elektronischen Schlosses.
    Der Raum war leer bis auf die Geräte, die den Transmitter steuerten und ihn mit Energie versorgten, und bis auf die leuchtende, torbogenähnliche Öffnung des Transmitterfeldes selbst. Der Lare hatte eindeutig erkennen können, daß hier vor wenigen Minuten jemand abgereist war. Er würde am sichersten fahren, wenn er hier wartete, bis derjenige, der den Transmitter benutzt hatte, wieder zurückkehrte. Aber sein Auftrag lautete nicht, herauszufinden, wer die geheimen Transmitter benutzte, sondern zu welchem Zweck sie benutzt wurden. Das aber würde er nicht ermitteln, indem er hier einfach wartete.
    Der Gedanke, sich einem Transmitter anzuvertrauen, dessen anderer Ausgang an einem völlig unbekannten Ort lag, trug nicht dazu bei, Loremaar-Hunuts Mißbehagen zu verringern. Es bedurfte schließlich eines scharfen Sich-zur-Ordnung-Rufens, um die Furcht zu überwinden, mit der der Anblick des fluoreszierenden Torbogens ihn erfüllte.
    Er schob das Meßgerät in die Tasche und nahm statt dessen eine Waffe zur Hand, ein kleines, pistolenähnliches Gebilde, dessen Strahlung in der Lage war, die deflektierende Feldschirmhülle zu durchdringen, ohne daß er die Hülle dazu zu lüften brauchte. Er trat auf den Torbogen zu und versuchte, sich vorzustellen, wie diejenigen, die sich am anderen Ende der Transportstrecke befanden, auf sein Erscheinen reagieren würden. Sie konnten ihn zwar nicht sehen, denn das Deflektorfeld verbarg ihn nachhaltig. Aber die terranischen Transmitter waren altmodische Gebilde, die Transportfelder erzeugten, deren Ein- und Ausgänge man sehen konnte und die obendrein noch verräterisch flackerten, wenn jemand sich einem Transportvorgang unterzog.
    Er würde sich der Waffe bedienen müssen, falls man auf ihn aufmerksam wurde. Die kleine Pistole hatte vielfältige Anwendungen. Sie konnte tödliche Strahlung ebenso versenden wie solche, die nur lähmte. Loremaar-Hunut schaltete auf Lähmstrahlung.
    So vorbereitet, trat er schließlich durch den glänzenden Torbogen, der im selben Augenblick grell aufflackerte. Fast ohne Zeitverlust landete er in einem langgestreckten Raum, dessen Wände und Decke von kaum

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