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Silberband 075 - Die Laren

Titel: Silberband 075 - Die Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eines Positronengehirns ist relativ leicht zu durchschauen – zumindest für den Fachmann. Ebenso leicht ist die Psyche einer intelligenten Plasmaballung zu durchschauen. Aber beides, Positronik und Plasma kombiniert, ist schwerer zu durchschauen als beispielsweise die menschliche Psyche. Ich kann mir vorstellen, daß die Laren insgeheim fürchten, sie könnten mit der Psyche der Posbis nicht klarkommen. Wahrscheinlich ist es viel einfacher für sie, ihre Pläne auf die Verhaltensweisen menschlicher Intelligenzen einzustellen. Allerdings rechne ich nicht damit, daß sie die Posbis völlig und auf die Dauer ignorieren werden.«
    »Ich auch nicht«, meinte Mang nachdenklich.
    Er dachte dabei an die fünftausend terranischen Flotteneinheiten, die im Rahmen des sogenannten Dezentralisierungsplans von ›Fall Harmonie‹ nach und nach auf der Hundertsonnenwelt eingetroffen waren, und er dachte daran, daß in den sechs riesigen Raumschiffswerften, die das Solare Imperium auf der Welt des Zentralplasmas unterhielt, seit dem Auftauchen der Laren in der Milchstraße fieberhaft gearbeitet wurde. Aber er dachte auch daran, daß die Menschen auf der Hundertsonnenwelt noch immer nicht wußten, was genau in der heimatlichen Milchstraße und im Solsystem gespielt wurde. Die bisher eingegangenen Funknachrichten besagten nur, daß Perry Rhodan von den Laren zum Ersten Hetran der Milchstraße gemacht worden war und daß er dieses Amt ausübte.
    Dieses Verhalten wurde von den Millionen Menschen auf der Hundertsonnenwelt unterschiedlich beurteilt. Viele hielten es für falsch, andere konnten sich überhaupt keine Meinung bilden, und nur ein relativ geringer Prozentsatz, zu dem auch Mang Hetely und Saphira Colche gehörten, war davon überzeugt, daß Rhodans Verhalten kluge und vorausschauende Taktik war.
    »Es wird Zeit, daß sich der Großadministrator einmal persönlich hier sehen läßt und dem Zentralplasma erklärt, welche Pläne er verfolgt«, meinte Mang. »Es unterstützt uns zwar in jeder Hinsicht, aber es sieht ebensowenig durch wie wir alle. Das könnte in einem kritischen Augenblick gefährlich werden.«
    Er schob sich das letzte Stück Brot in den Mund, trank seinen Kaffee aus und erhob sich. Saphira Colche stand ebenfalls auf. Aus einer Wandnische löste sich der Servoroboter, schwebte auf den Tisch zu und räumte das Geschirr ab.
    Nachdem Mang und Saphira sich angezogen hatten, beide trugen ihre jeweilige Dienstkleidung und dazu kurze Schulterumhänge, fuhren sie mit dem Antigravlift nach unten. Auf dem Gleiterparkplatz verabschiedeten sie sich, dann fuhr jeder mit einem eigenen Robotgleiter in eine andere Richtung.
    Oberstleutnant Mang Hetely nannte seinem Robotgleiter das Labor von Professor Dr. Eygel Hoschtra als Ziel. Er nahm sich vor, heute von seinen besonderen Vollmachten Gebrauch zu machen und auf einer Untersuchung des Labors zu bestehen.
    Zur gleichen Zeit befand sich Professor Dr. Eygel Hoschtra in jenem Sektor der Hauptkuppel des Zentralplasmas, in dem die Kommunikationszentrale untergebracht war. Der Paraabnorm-Physiker war von großer Unrast erfüllt. Für einen Mann im Alter von 128 Jahren wirkte er sehr agil – und er war es auch noch.
    Sein schmales Gesicht wurde von einer silbergrauen Haarmähne umrahmt, und die langen schmalen Finger trommelten unruhig auf einer Schaltkonsole. Eygel Hoschtra war mittelgroß, wirkte aber wegen seines schlanken, beinahe zierlichen Körpers klein und zerbrechlich.
    Die hellen, wachen Augen musterten den Trivideokubus, in den das Zentralplasma sein Symbol projiziert hatte. »Es wird höchste Zeit, daß etwas Entscheidendes gegen die Laren unternommen wird«, sagte Professor Hoschtra ernst. »Nicht nur, daß die Regierung des Solaren Imperiums augenscheinlich der Macht dieser Fremden ohnmächtig gegenübersteht, kollaboriert der Großadministrator auch noch mit ihnen. Das muß sich ändern, und das wird sich ändern, wenn die sogenannten SVE-Raumer der Laren nicht mehr unbesiegbar sind.«
    »Ihre Angaben über das Hoschtra-Paraventil wurden durchgerechnet«, antwortete das Zentralplasma. »Es wurde festgestellt, daß es sich dazu eignen würde, die aus Energiefeldern bestehenden Hüllen larischer Raumschiffe anzuzapfen, so daß diese Energie in den Hyperraum gesaugt wird.«
    »Das will ich meinen«, sagte der Wissenschaftler eifrig. »Mein Gerät basiert immerhin auf dem Funktionsprinzip des Antitemporalen Gezeitenfeldes, jedenfalls indirekt, indem es die

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