Silberband 075 - Die Laren
desaktiviert, und das riesige Kugelgebilde wurde einzig und allein von einem energetischen Landegerüst herabgeholt.
Feryn beobachtete auf den Subbildschirmen die Oberfläche des Planeten, denn das war sein erster Besuch auf der Hundertsonnenwelt. Er staunte über die harmonische Aufgliederung und bewunderte die Stadt Suntown, in der Millionen Menschen lebten.
Der Schwere Kreuzer landete auf dem größten Raumhafen in der Nähe von Suntown und verschwand förmlich hinter den gigantischen Fragmentraumschiffen, die ringsum standen.
Der Telekommelder summte, und als Kommandant Toorna das Gerät einschaltete, erschien auf dem Bildschirm das Symbol des Zentralplasmas. »Wir begrüßen Sie auf der Hundertsonnenwelt«, sagte eine verblüffend menschlich klingende Stimme. »Der Kurier wird gebeten, bei uns vorzusprechen. Ein Robotgleiter wird ihn in wenigen Minuten Standardzeit abholen.«
Der Bildschirm wurde dunkel. Feryn Maytusz erhob sich aus seinem Sessel. »Ich werde schon von Bord gehen, Major Toorna«, sagte er.
»Viel Glück!« wünschte der Epsaler.
Captain Feryn Maytusz stand in der Halle des Kommunikationssektors des Zentralplasmas. Wieder leuchtete auf dem großen Bildschirm vor ihm das bekannte Symbol, obwohl das Zentralplasma nur durch wenige Meter und einige Wände von dem Kurier entfernt war.
Und Feryn spürte die Nähe des Plasmas. Er spürte sie an dem Kribbeln seiner Kopfhaut und an dem bohrenden Druck in seinem Gehirn, als die spezifischen Zellschwingungen des Zentralplasmas, genauer gesagt, die Zellaura dieser kaum begreiflichen Wesenheit den energetischen Auslöser aktivierte, der Bestandteil jener kodierten Feldschablone war, die Feryns Geist aufgeprägt worden war. So, wie die Kodierung der Feldschablone beseitigt wurde, stufenweise, traten die Informationen in Feryns Bewußtsein und lösten einen Sprechzwang aus.
Und der Captain sprach. Er enthüllte Geheimnisse, die er zuvor höchstens hatte erahnen können, über die er aber nicht bewußt informiert gewesen war, obwohl er diese Geheimnisse von der Erde über eine Entfernung von 289.412 Lichtjahren hinweg zur Hundertsonnenwelt getragen hatte.
Er berichtete über das Auftreten der Laren, über die vorausschauende Planung von ›Fall Harmonie‹, über Rhodans Taktik und seine Beweggründe und wie er das größte Täuschungsmanöver der galaktischen Geschichte eingeleitet hatte.
Er berichtete, daß Perry Rhodan das Amt des Ersten Hetrans der Milchstraße nur angenommen hatte, weil die Laren sonst zu Repressalien gegenüber den Völkern der Milchstraße gegriffen hätten, daß er diese Macht nicht mißbrauchen, sondern das Recht der Völker auf Selbstbestimmung weiterhin achten werde.
Er berichtete davon, wie es einem Kommando tapferer Frauen und Männer unter der Führung von Lordadmiral Atlan gelungen war, die Daten der Inpotronik NATHAN restlos zu löschen, nachdem sie zuvor auf zahlreiche Datenroboter überspielt worden waren, sowie von Atlans anschließender Gefangennahme durch die Laren.
Er berichtete weiter von dem komplizierten Spiel, das von Perry Rhodan inszeniert worden war, um Atlan zu retten und trotzdem sein Gesicht als Erster Hetran der Milchstraße zu wahren, der dem Konzil der sieben Galaxien treu ergeben war; davon, wie Lordadmiral Atlan mit Hilfe vieler Tricks gegen einen robotischen Doppelgänger ausgetauscht worden war und daß die Laren dieses Täuschungsmanöver nicht durchschaut hatten.
Er berichtete ferner, daß Perry Rhodan persönlich das von den Laren über Atlan gefällte Urteil vollstreckt hatte – und daß Rhodan nur den robotischen Doppelgänger ›getötet‹ hatte. Atlan war in Sicherheit gebracht worden und nahm an Rhodans Expedition in die Dunkelwolke Provcon-Faust teil.
Als er geendet hatte, fühlte er sich erschöpft und ausgelaugt. Dennoch bewahrte er Haltung und wartete stehend auf die Erwiderungen des Zentralplasmas.
Captain Maytusz brauchte nicht lange zu warten, denn das Zentralplasma hatte seine Botschaft bereits ausgewertet, während er gesprochen hatte.
»Wir haben gehört und verstanden«, erklärte das Zentralplasma. »Die Informationen werden jedoch als wenig glaubwürdig eingestuft. Sie sind erstens zu dürftig und zweitens nur von einem untergeordneten Offizier überbracht worden. Angesichts der alten Freundschaft, die zwischen Terranern und Posbis herrscht und die uns besonders mit Perry Rhodan verbindet, hätte der Großadministrator des Solaren Imperiums sich bei einem derart
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