Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 075 - Die Laren

Titel: Silberband 075 - Die Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
auferlegt und lasse das Schiff überwachen. Major Toorna war sehr ungehalten und verwendete einige völlig undiplomatische Ausdrücke.«
    Der Captain grinste. »Er ist epsalischer Herkunft.« Er blickte seine beiden Bewacher an und seufzte. »Also, gehen wir! Hoffentlich gibt es dort, wohin ihr mich bringt, eine anständige Mahlzeit. Ich habe einen Bärenhunger.«
    »Leider können wir Ihnen kein Bärenfleisch anbieten, Captain«, meinte das Zentralplasma. »Wir wissen zwar, daß Bär der Name eines terranischen Tieres ist, aber da wir die chemische Zusammensetzung seines Fleisches nicht kennen, vermögen wir es nicht zu synthetisieren.«
    »Nicht nötig«, erwiderte Feryn. »Ich esse sowieso kein Bärenfleisch, sondern lieber ein Rindersteak mit einem großen Salatteller. Ein Kaffee hinterher wäre auch nicht zu verachten.«
    »Es wird alles veranlaßt«, versicherte das Plasma.
    »Bitte, kommen Sie, Captain!« sagte einer der beiden Bewacher.
    Feryn Maytusz gehorchte. Während die beiden Posbis ihn zu einem Gleiter brachten, der draußen wartete, wertete er den letzten Teil seiner Unterhaltung mit dem Zentralplasma aus. Er hatte das aufgelockerte Gespräch keineswegs geführt, weil er tatsächlich hungrig war, sondern nur, um herauszufinden, wie streng beziehungsweise wie locker seine Haft sein würde.
    Er war mit dem Ergebnis zufrieden. Die Haft würde eine Art besserer Hausarrest sein, und da ergaben sich sicher Möglichkeiten, zu fliehen und festzustellen, was eigentlich auf der Hundertsonnenwelt gespielt wurde.
    Oberstleutnant Mang Hetely blieb beim Springbrunnen im Innenhof seines komfortablen Gefängnisses stehen, streckte die Hand aus, schöpfte etwas Wasser aus der Fontäne und trank das kühle Naß. Er hatte einen Rundgang gemacht und dabei alle Räume, Türen und Fenster der Villa inspiziert. Dabei hatte er festgestellt, daß es ohne Hilfe von außen unmöglich war, die Villa gegen den Willen des Zentralplasmas zu verlassen.
    Hetely war aber nicht gewillt, deswegen aufzugeben. Zwei Ergebnisse hatten ihn darin bestärkt.
    Erstens waren von dem Raumhafen hinter dem Bergrücken die Schiffe, die einen halben Tag zuvor gelandet waren, wieder gestartet, und neue Schiffe waren gelandet – und zweitens hatte Mang Hetely vor der Landung der zweiten Raumschiffswelle beobachten können, daß ein Schwerer Kreuzer der SOLAR-Klasse auf dem Raumhafen nahe Suntown niedergegangen war. Der Schwere Kreuzer war dicht genug über der Villensiedlung hinweggeflogen, daß Hetely einige Besonderheiten hatte erfassen können. Eine davon war, daß das Schiff statt wie üblich achtzehn zweiundzwanzig Impulstriebwerke besaß; die zweite war die stärkere Abplattung der Pole. Der SolAb-Offizier kannte diesen modifizierten Typ; er wurde von der Solaren Abwehr und vom Führungsstab der Solaren Großadministration als Kurierschiff eingesetzt. Er selber war bereits mehrfach auf solchen Schiffen geflogen.
    Und was ihm noch wichtiger erschien: Diese modifizierten Schweren Kreuzer der SOLAR-Klasse führten Spezialtransmitter mit, die sich von einer Außenstation mit Hilfe eines Gehirnwellenmuster-Justators auf Empfang schalten ließen. Somit war die Möglichkeit gegeben, mit Unterstützung Speechs an Bord des Kurierschiffes zu kommen. Er mußte nur zuerst in die Transmitterstation der SolAb entkommen. Dazu aber mußte er die Villa verlassen – entweder heimlich oder mit Billigung des Zentralplasmas.
    Heimlich war unmöglich, folglich mußte Hetely sich die Billigung des Zentralplasmas erschleichen, und allmählich reifte in seinem Gehirn ein Plan heran, wie er das zustande bringen konnte.
    Er verließ den Springbrunnen, schlenderte in den Schatten eines unbekannten exotischen Baumes mit tellerartigen rosa Blättern und gurkenförmigen schwarzen Blüten und lehnte sich an den Stamm. Dann schloß er die Augen und konzentrierte sich.
    Nach einiger Zeit war er so weit, daß er einen Schweißausbruch hervorrufen konnte. Da er nicht sicher war, ob seine Wächter das bemerkten, stellte er zusätzlich ein anderes Symptom zur Schau. Er umklammerte den aalglatten Baumstamm, zitterte dabei am ganzen Körper und sank langsam zu Boden.
    Der Erfolg trat schneller ein als erwartet. Plötzlich ertönte die Stimme des Zentralplasmas scheinbar aus der Luft und sagte: »Wir haben bemerkt, daß Sie offensichtlich unter der Einsamkeit leiden, Oberstleutnant Hetely. Deshalb wurde ein zweiter Gefangener zu Ihnen gebracht. Es handelt sich um Captain Feryn

Weitere Kostenlose Bücher