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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hinter ihm«, erwiderte Hauptmann Langlyn. »Dieser geballten Macht kann das winzige Sonnensystem nicht trotzen.«
    »Aber die solare Menschheit kann den Forderungen Leticrons nicht einfach nachgeben«, sagte Hetschic. »Kein vernünftiger Mensch würde unter diesen Bedingungen kapitulieren. Da ist der Tod noch gnädiger als das von Leticron prophezeite Schicksal. Jetzt kann ich verstehen, daß Rhodan eine Flucht aus dem Solsystem in Erwägung gezogen hat.«
    »Hat er das?« fragte der Erste Offizier.
    Hetschic gab keine Antwort.
    Wenig später traf eine Meldung von Professor Waringer ein, der ihn einlud, dabeizusein, wenn die Daten aus den Teillastern wieder in die Bioinpotronik NATHAN eingespeichert wurden.
    »Übergeben Sie die Aufzeichnung von Leticrons Haßrede den terranischen Behörden«, trug Hetschic seinem Ersten Offizier auf, bevor er sich auf den Weg in die sublunaren Anlagen machte.
    Die Anlagen begannen in einer Tiefe von 1 . 400 Metern und beanspruchten eine Grundfläche von 42 Quadratkilometern, die in der Höhe über mehrere Etagen gingen. Keine einzige Etage lag höher als die bewußten 1 . 400 Meter unter der Oberfläche.
    Das war eine der Sicherheitsmaßnahmen. Die anderen lernte Oberst Hetschic nach und nach kennen, während er in Begleitung zweier SolAb-Agenten in einem Antigravlift hinunterfuhr. Als Hetschic sich darüber wunderte, daß er nicht entwaffnet wurde, sagte man ihm, daß die Warnanlage dies aufgrund seines Individualmusters und seines Psychogramms nicht für nötig erachtete. Danach wunderte sich Hetschic über nichts mehr. Er wußte aber, daß er trotz dieses Vertrauensbeweises auf seiner Fahrt in die Tiefe noch etliche Male genauesten Untersuchungen unterzogen wurde, ohne daß er in den meisten Fällen etwas davon bemerkte.
    In den sublunaren Anlagen ging es zu wie in einem Ameisenhaufen. Aber trotz des scheinbaren Durcheinanders und der Hektik schien jedermann genau zu wissen, was er zu tun hatte.
    Es dauerte eine Stunde, bis Hetschic zum Waringer-Team vorgedrungen war. Die Wissenschaftler hielten sich einer Halle auf, in der fünfhundert der insgesamt 14.608 Teillaster abrufbereit standen. Sie wurden zusätzlich von USO-Spezialisten und SolAb-Agenten bewacht.
    Hetschic erfuhr, daß die restlichen Teillaster über die gesamten sublunaren Anlagen verteilt waren.
    Als der USO-Oberst beim Waringer-Team eintraf, herrschte dort größte Aufregung. Die Wissenschaftler standen diskutierend zusammen, starrten entweder entgeistert auf die Instrumente oder gestikulierten heftig   – je nach Temperament.
    »NATHAN war neun Monate lang praktisch ›tot‹«, sagte einer der Wissenschaftler. »Wir können nicht erwarten, daß er nach dieser Zeitspanne plötzlich wieder arbeitet, als hätte es überhaupt keine Unterbrechung gegeben.«
    »Unser Problem hat mit der Inpotronik überhaupt nichts zu tun«, sagte ein anderer Wissenschaftler. »Und wenn Sie NATHANs Zustand während der neun Monate als ›tot‹ bezeichnen, dann können Sie damit nur die biologischen Plasmazusätze meinen. Diese lebenden Plasmasegmente von der Hundertsonnenwelt sind es, die uns zu schaffen machen. Das sage ich Ihnen, Kollege.«
    »Wahrscheinlicher ist aber, daß der Widerstand gegen die Dateneingabe von der Bioinpotronik als Ganzem kommt«, erklärte ein dritter.
    »Darf ich einen Augenblick um Ruhe bitten, meine Herren?«
    Das war Professor Waringer. Sofort wurde es still in der Halle.
    »Sie alle wissen inzwischen, was für ein Problem wir haben«, ergriff der Hyperphysiker das Wort. »NATHAN weigert sich plötzlich, die Daten, die wir ihm aus Sicherheitsgründen vor neun Monaten entnahmen, wieder in sich aufzunehmen. Die Gründe dafür kennen wir noch nicht. Aber alles deutet darauf hin, daß der Widerstand von den Plasmazusätzen ausgeht. Sie waren während der neunmonatigen Pause tatsächlich in einem todesähnlichen Zustand. Das könnte Neurosen und Psychosen zur Folge haben. Wir werden jetzt einige Tests machen, um die Ursachen für die Weigerung der Datenannahme herauszufinden.«
    Waringer ließ einen Konservierungsroboter kommen, der vom selben Typ war wie die 14.608 Teillaster. Von Waringer erfuhren die Anwesenden jedoch, daß es sich um keinen Teillaster handelte, sondern um einen Konservierungsroboter mit einer Anhäufung von mehr oder minder wertlosen Daten.
    Die Umstehenden hielten den Atem an, als Waringer von seinen Assistenten den Konservierungsroboter mit NATHAN verband. Anschließend wandte er

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