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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Waringers Ausführungen gebannt gelauscht. Er wäre es nicht überdrüssig geworden, die Bemühungen der Wissenschaftler noch stundenlang weiterzuverfolgen. Aber sein Aufenthalt in den sublunaren Anlagen fand ein jähes Ende, als er ausgerufen wurde. Unverzüglich begab er sich zum nächsten Transmitter, von dem er nach Imperium-Alpha abgestrahlt wurde.
    Kurz darauf stand er Reginald Bull persönlich gegenüber.
    »Sie sind Oberst Muszo Hetschic?« fragte Bull und taxierte den Epsaler. »Stimmt es, daß Sie Leticrons letztes Ultimatum an die solare Menschheit aufgezeichnet haben?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Und   – nehmen Sie diese Drohung ernst?«
    »Das muß wohl jeder vernünftige Mensch tun, Sir.«
    »Sagen Sie das nicht.« Bull seufzte. »Im Solsystem nehmen viele Leticrons Drohungen nicht ernst.«
    »Darf ich fragen, was das mit mir zu tun hat, Sir?«
    »Ich möchte Sie bitten, daß Sie vor der gesamten Menschheit aussagen, was Sie von Leticrons Drohung halten.«

32.
    Wie sollte er es der Menschheit sagen?
    Und wie würden die Menschen des Solsystems darauf reagieren?
    Perry Rhodan hatte den letzten entscheidenden Schritt lange hinausgezögert, doch jetzt konnte er nicht mehr länger warten. Es war bereits fünf vor zwölf. Die Entscheidung mußte bald gefällt werden, denn die Laren würden nicht eher ruhen, bis sie das ATG-Feld, das das Solsystem wie ein schützender Kokon vor der Gegenwart abschirmte, gesprengt hatten. Es war nur eine Frage der Zeit, bis das ihren Zeittauchern gelingen würde.
    Der Ferntransmitter Twin-Sol war die letzte Rettung für die solare Menschheit und die Erde. Rhodan war entschlossen, ihn zu benutzen. Aber das hing nicht von ihm allein ab.
    Er hatte den großen Schritt von langer Hand vorbereitet. Auf allen Pionierwelten des Solaren Imperiums und auf dem Planeten der Umweltangepaßten waren Freiwillige gewonnen worden, die nach und nach ins Solsystem kamen. Es handelte sich meist um Techniker und Wissenschaftler   – die besten, die die Menschheit jemals hervorgebracht hatte.
    Sie waren zur Erde gekommen, ohne daß sie Genaues über Rhodans Plan wußten. Aber sie waren bereit, ihr Leben zu opfern und ihr Genie in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. Unter ihnen befanden sich 632.000 Siganesen, jene handgroßen Menschenwesen, deren Spezialgebiet die Mikrotechnik war. Auch sie waren dem Ruf der in Bedrängnis geratenen Terraner freiwillig gefolgt.
    Die Heranholung der besten Fachkräfte der Menschheit war der eine Teil der Vorbereitungsmaßnahmen gewesen. Der zweite Teil bestand darin, die Solarier psychologisch auf das größte Abenteuer in der kurzen kosmischen Geschichte der Menschheit vorzubereiten   – was sich aber als viel schwieriger als alle technischen Probleme erwiesen hatte.
    Der stärkste Widerstand kam natürlich aus den Reihen von Perry Rhodans politischen Gegnern. Vor allem von den ›Extremisten‹ der Solargalaktischen Interessen-Liga, kurz SGIL genannt. Aber auch die anderen Parteien wie die Galaktische Toleranz-Union (GTU) und die Sozialgalaktische Bürgerrechts-Föderation (SBF) kritisierten Rhodans Entscheidungen. Allerdings waren ihre Motive verständlicher als die der Extremisten.
    Schon als Perry Rhodan den Haupt-Gezeitenwandler auf dem Merkur aktivierte und damit das gesamte Solsystem in die Zukunft versetzte, waren die politischen Parteien aktiv geworden. Und sie machten immer mehr von sich reden, je länger die Belagerung des in der Zukunft befindlichen Sonnensystems durch die Laren dauerte. Als der Container-Verkehr mit Olymp zum Stillstand kam, war das Wasser auf die Mühlen von Rhodans Gegnern. Nun war die Erde mitsamt den anderen Planeten auch wirtschaftlich von der übrigen Galaxis abgeschnitten. Dieser Zustand, das war allen klar, war auf die Dauer unerträglich. Doch da die Oppositionsparteien keine wirksameren Maßnahmen zum Schutz gegen die larische Gefahr anzubieten hatten, stand die Mehrheit der Solarier nach wie vor hinter Rhodan.
    Die innenpolitischen Schwierigkeiten wuchsen aber, als Rhodan damit begann, das gesamte Solsystem zeitweise aus der Geborgenheit der Zukunft in die Gegenwart zu versetzen. Daß er dazu aus verschiedenen Anlässen gezwungen wurde, ging im Sturm der öffentlichen Empörung unter. Man sah nur die Gefahren, die durch diese Manöver für das Sonnensystem entstanden.
    Unter diesen Voraussetzungen konnte es Rhodan wieder nicht wagen, mit seinen Plänen an die Öffentlichkeit zu treten. Er wartete weiter, bis alle

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