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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vorbereitet«, zerstreute ich seine Bedenken. »Proviant steht bereit. Die Leute werden sich über nichts zu beklagen haben.«
    »Ich erwarte einige wichtige Transporte. Muszo Hetschic ist unterwegs, um Howalgonium und Ynkelonium zu besorgen. Er hat drei Supertransporter bei sich. Es kann sein, daß er Unterstützung braucht, wenn er die Blockade durchbricht.«
    »Ist vorgesehen!« Ich war ein wenig stolz darauf, daß keine seiner Sorgen mich unvorbereitet traf. »Hetschic wird alle Hilfe bekommen, die er braucht!«
    »Es kann sein, daß die Protestler durch den allgemeinen Stimmungsumschwung nur vorübergehend verblüfft sind«, fuhr er fort. »Womöglich fangen sie in ein paar Tagen wieder an, Unruhe zu stiften. Du weißt   …«
    »Ich weiß, was auf uns zukommt«, nahm ich ihm die Worte aus dem Mund. »Am Anfang werden wir es nicht merken, aber später wird die Sonne von Tag zu Tag größer werden. Die Temperaturen werden steigen, Stürme werden toben   – bis wir den Zeitpunkt erreichen, zu dem die Schutzschirme angelegt werden. Die Protestler werden versuchen, die Angst der Menschen auszunutzen. Aber darauf sind wir vorbereitet. Beim ersten Anzeichen der Unruhe schlagen wir zu.«
    Er schien beeindruckt. »Dir kann man wirklich nichts vormachen, wie?« grinste er schwach.
    »Doch, das kann man«, antwortete ich. »Leute, denen die körperliche Schwäche förmlich aus den Augen leuchtet, können mich dadurch beeindrucken, daß sie sich hinlegen und schlafen.«
    Er hob abwehrend beide Arme und protestierte lachend: »In Ordnung   … ich gehorche! Du brauchst dich über mich nicht aufzuregen.«
    Er ging. Wie er vorhergesagt hatte, schlief er ununterbrochen fast zweieinhalb Tage lang. Das aber waren die Tage, in denen die Erde sich auf den großen Weg machte   – den Weg in die Sicherheit, wie wir damals alle glaubten.
    Unsere Vorbereitungen waren ebenso umfangreich, gigantisch und komplex, wie es der Natur des Vorhabens entsprach. Die Erde war kein Raumschiff. Sie bestand aus einer dünnen, zerbrechlichen Hülle, die sich über einem Kern aus brodelnder, glutflüssiger Materie wölbte. Ihre Oberfläche war von riesigen Meeren bedeckt. Die Erde konnte nicht in Gang gesetzt werden wie ein Superschlachtschiff. Man mußte behutsam mit ihr umspringen, oder sie würde auseinanderbersten und die Menschheit in ihrem glühenden Innern verschlingen.
    Wir hatten Vorsorge für den Fall treffen müssen, daß die Erde nach dem Sprung durch den Transmitter an einen Ort geriet, der weit von der nächsten Sonne entfernt war. Wir konnten es nicht riskieren, daß die Temperaturen an der Erdoberfläche sanken, bis es flüssigen Sauer- und Stickstoff zu regnen begann. Die normalen Lebensbedingungen mußten wenigstens annähernd erhalten werden. Diese Funktion wurde von dem Pulkverband der 32 künstlichen Atomsonnen versehen, die wir innerhalb der Mondbahn etwa 108.000 Kilometer über dem irdischen Äquator installiert hatten.
    Jede einzelne der 32 künstlichen Sonnen war individuell schaltbar. Nicht nur ihre Leistung konnte reguliert werden, sondern auch der Öffnungswinkel des Lichtkegels, den sie verstrahlte. Das Strahlungsspektrum jeder Kunstsonne entsprach im Normalfall dem der natürlichen Sonne, jedoch auch hier konnten durch geeignete Schaltungen Veränderungen erzielt werden, die zum Beispiel den Ultraviolett- oder den Infrarotanteil an der Gesamtstrahlungsmenge erhöhten. Bei normalem Öffnungswinkel und normaler Intensität beleuchteten die 32 Kunstsonnen die gesamte ihnen zugewandte Erdhälfte mit der gleichen Strahlkraft, die die Erde sonst von ihrem natürlichen Zentralgestirn empfing. Der Pulkverband war in der Ebene der irdischen Ekliptik starr verankert. Sobald die Kunstsonnen in Tätigkeit traten, würde auf der Erde also ewiger Frühling herrschen. Die Verankerung des Pulkverbands erfolgte durch Fesselfelder von einer Station aus, die in zwei Komponenten auf dem Nord- und dem Südpol der Erde installiert worden war.
    Von diesem Arrangement benachteiligt war natürlich der Mond, der zusammen mit der Erde die Reise durch den Transmitter antreten sollte. Während eines Teiles seiner Reise um die Erde   – dann nämlich, wenn ihm die scheinwerferartig arbeitenden Kunstsonnen die Rückseite zuwandten   – war er in völlige Dunkelheit getaucht. Nur wenn er sich, von dem Pulkverband aus gesehen, auf der anderen Seite der Erde befand, erhielt er einiges Licht und Wärme   – gerade soviel nämlich, wie an der

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