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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war als vor rund achtundzwanzig Jahren. Obwohl er damals noch ein Kind gewesen war, kannte er die wissenschaftlichen Daten der damaligen Temporalschleuse. Damals war das Solsystem um fünf Minuten in die Zukunft versetzt gewesen, was bedeutete, daß die betreffende Temporalschleuse fünf Minuten ›lang‹ gewesen sein mußte, während sie heute nur 1,183 Minuten ›lang‹ war. Entsprechend schneller lief der Durchgang durch die einzelnen Etappen ab.
    Der gelblich leuchtende Sektor huschte vorbei, dann der grüne   – und dann kam der grellweiß strahlende Sektor, an dessen äußerem Ende sich der sogenannte Schwellentransmitter befand. Er wurde so genannt, weil er genau auf der Schwelle zwischen dem Weg in die Zukunft und der Normalzeit stand.
    »Gleich sind wir auf Olymp!« sagte Major Thornt Epitcher zu seinen Gefährten. »Wir können den Schwellentransmitter wahrscheinlich überhaupt nicht sehen, weil uns, bevor wir von seinem Abstrahlfeld erfaßt werden, stets eine Zeitdifferenz von ihm trennt.«
    Er hatte es kaum ausgesprochen, da erfaßte sein Blick auf den Schirmen eine riesige, blauschwarze Strukturöffnung   – und im nächsten Augenblick sah er nichts mehr.
    Als Thornt Epitcher wieder zu sich kam, hatte er nicht das Gefühl, als wäre seit der Entstofflichung im Schwellentransmitter Zeit verflossen. Dafür spürte er deutlich, daß irgend etwas nicht in Ordnung war. Irgendwie hatte sich während des hyperenergetischen Transports etwas verändert.
    Sekundenbruchteile nach der Wiederverstofflichung setzte die Arbeit der Außenbeobachtungsgeräte wieder ein. Auf den Bildschirmen entstand ein Abbild der Umgebung des Containers. Und plötzlich wußte Epitcher, daß sein Gefühl ihn nicht getrogen hatte, sondern daß tatsächlich etwas nicht in Ordnung war, denn statt der erwarteten gigantischen Fläche des Riesentransmitters auf Olymp sah er nur ein fernes rötliches Glühen und Wallen, das die Form einer Kugelschale hatte.
    »Die Labilzone!« stieß Horace Parry hervor. »Wir sind wieder ins Solsystem zurückgeschleudert worden!«
    »Was?« rief Jafar Kutaiba.
    »Immer langsam mit den Schlußfolgerungen!« meinte Epitcher. »Das kann nicht die Labilzone des Solsystems sein, denn wir haben die Etappenschleuse nicht in umgekehrter Richtung durchquert.«
    »Aber es ist niemals Olymp«, wandte Tino Matteo ein.
    »Das Solsystem ist es jedenfalls auch nicht«, behauptete Chao Shen, der zierliche Temporal-Ingenieur. »Wir befinden uns in einer hyperenergetischen Blase geringerer Ausdehnung, die allerdings ebenfalls in die Labilzone eingebettet ist wie das Antitemporale Gezeitenfeld des Solsystems.«
    »Die Basisblase der Laren«, sagte Major Thornt Epitcher und merkte, wie eine imaginäre Hand sein Herz zusammenpreßte. »Wir sind während des Transmittertransportes aus dem Kurs gerissen worden.«
    »Absichtlich?« fragte Captain Kutaiba.
    »Absichtlich oder nicht, wir werden über kurz oder lang kämpfen müssen«, erklärte Horace Parry. »Sobald die Laren merken, was sie da eingefangen haben, schicken sie ein Enterkommando herüber.«
    »Was können wir fünf schon gegen die Laren unternehmen?« fragte Matteo. »Wir können mit dem schwachen Notaggregat nicht fliehen, ganz abgesehen davon, daß wir die Basisblase nicht verlassen können, da sie sich innerhalb der Labilzone befindet. Bewaffneter Widerstand aber wäre sinnlos.«
    »Sollen wir uns etwa ergeben?« fragte Horace Parry wütend. »Major Epitcher, wollen Sie, daß wir wie Feiglinge kapitulieren, bevor überhaupt ein Schuß gefallen ist?«
    Thornt Epitcher dachte an seine Frau und die beiden Kinder, doch dann dachte er daran, daß ein Krieg niemals nur mit technischen Mitteln geführt wurde, sondern auch mit psychologischen Mitteln. Wenn sie sich ohne Gegenwehr ergaben, würde der Gegner Auftrieb erhalten, während die Nachricht von ihrer kampflosen Übergabe bei allen Menschen innerhalb des Normalraums Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit auslösen mußte.
    »Wir werden kämpfen«, entschied er. »Aber ich bin auch dafür, daß wir sinnlose Opfer vermeiden. Deshalb werden wir uns nur so lange halten, bis der Gegner uns in die Zentrale zurückgedrängt hat. Dann ergeben wir uns.«
    »Wir sollten den Container sprengen!« meinte Parry.
    Epitcher schüttelte den Kopf. »Das ist unnötig, denn er ist nur ein leerer Behälter, mit dem der Gegner nichts anfangen kann«, entgegnete Thornt Epitcher.
    »Wir sind entdeckt!« rief Tino Matteo, der die

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