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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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errechneten Werten. Bezogen auf den Kurs der Schiffe, bildete die Bahnprojektion fast eine Ebene. Man sah den vollkommenen Kreis als optische Ellipse.
    Immer wenn die Rechner ihre Zahlen auswarfen, stutzten die Astronomen und die Physiker. »Das kann es nicht geben! Dieser Begleiter hat die errechnete Masse einer Sonne oder eines gewaltigen tellurischen Planeten!«
    Sie rechneten abermals nach. Die Größe der Bahn und die Zugkräfte, die auf Gamma   – und in bescheidenem Maß auch auf die Sterne Alpha und Beta   – ausgeübt wurden, deuteten ebenfalls auf eine gewaltige Masse hin. In einer Entfernung von etwa zwei Dritteln einer astronomischen Einheit zog ein noch immer unsichtbarer, aber anmeßbarer Satellit seine Bahn. Er gab ein winziges, aber deutliches Echo ab, zeigte sich aber nicht.
    »Kann es ein schwerer Neutronenstern sein?« fragte einer der Wissenschaftler.
    »Unsinn!« sagte der Kommandant. »Eine Sonne, die eine Sonne als Begleiter hat, ist bekannt   – es gibt viele Beispiele. Jeder Begleiter müßte deutlich sichtbar sein und Sonnengröße haben. Und auch für einen Planeten ist der Satellit zu klein.«
    »Was können wir tun?«
    »Nichts. Unsere Möglichkeiten sind erschöpft. Wir können nur noch näher heranfliegen und an Ort und Stelle nachsehen.«
    »Zu gefährlich, denk an den Energiesog des Transmitters.«
    »Also ein Beiboot oder eine unbemannte Sonde!«
    »So oder ähnlich!«
    Die Meinungen und Gerüchte schwirrten durch das Schiff. Viele waren überzeugt, daß in der Mitte des Transmitters ein kleines, aber schwer befestigtes Fort auf jeden Besucher wartete und die Schiffe mit einem Hagel von Strahlen empfangen würde. Die Sache war richtiggehend unheimlich. Man war gestartet, um eine wissenschaftliche Mission zu erfüllen, und am Ziel stellte sich heraus, daß es ein erregendes Abenteuer war. Vorläufig existierte dieses Abenteuer nur in der Vorstellung der Menschen. Aber jeder Blick auf die Schirme zeigte ihnen, daß sie unaufhaltsam auf diesen Punkt zu drifteten, fast so schnell wie das Licht.
    Als die Schiffe stoppten, waren sie eineinhalb Lichtstunden von den Sonnen entfernt. Der Sicherheitsabstand war gewahrt. Vor den Linsen saßen dicke Filter und ermöglichten einen direkten Blick auf das lodernde Schauspiel.
    Ein Dreieck aus Sonnen. Dazwischen kein schwarzer, wesenloser Raum, sondern die Kulisse weiter entfernt stehender Sterne und leuchtender Gaswolken. Das Bild war eingerahmt von einer Flut zahlloser Lichter in allen Farben   – von stechendem Weiß bis zum düsteren Rot sterbender Sterne. Dazwischen zogen sich leuchtende und dunkle Gaswolken und interstellare Staubkonzentrationen hin. Die Bühne war fertig. Der Auftritt konnte erfolgen.

8.
    Rinfret Sokoloff nickte langsam. Er blickte vom Kommandanten hinüber zu der schlanken, gutaussehenden jungen Frau und sagte halblaut: »Ich habe verstanden, Sir. Kein Risiko eingehen. Ich bleibe in ständiger Funkverbindung und bin entsprechend vorsichtig.«
    »Genau das wird verlangt, Rinfret. Das ist ein Befehl! Klar?«
    »Ich verstehe, Kommandant!«
    15 Männer und Frauen, alle in leichten Raumanzügen, standen in der Schleuse. Der Hangar war noch geschlossen. Sokoloff, einer der besten Space-Jet-Piloten des Schiffes, kannte deutlich die Schwierigkeiten seiner Aufgabe. Sie konnte absolut tödlich sein. Er hatte sich als erster der Freiwilligen gemeldet. Seine Aufgabe war, das Geheimnis des unbekannten Sonnensatelliten aufzudecken. Zwei Stunden lang hatte er sich auf diesen Job vorbereitet; in der astronomischen Abteilung, in der Ortung und in der Zentrale. Zwei der besten Nachrichtentechniker würden an Bord des 35 Meter durchmessenden Diskus sein und die Verbindungen mit dem Mutterschiff aufrechterhalten.
    »Sie kennen die Gefahren deutlich genug, Sokoloff. Gehen Sie nicht zu nahe an die Schnittlinien heran, und außerdem sollten Sie vermeiden, das Feuer dieser vermuteten Festung auf sich zu ziehen. Flucht ist besser als Tod, das wissen Sie.«
    Sokoloff spürte die Sorge und die Verantwortung, aber er wurde allmählich ungeduldig. Seine Maschine war hervorragend gewartet. Sie konnte innerhalb von 120 Sekunden starten. Wieder nickte er und sagte: »Ich habe alles genau begriffen. Außerdem werden mich 14 Leute von selbstmörderischen Aktionen abhalten.«
    »Gut. Viel Glück für euch alle. Und auch für uns!« sagte Mopron und schüttelte die Hand des Piloten. »Verhalten Sie sich diplomatisch. Das gilt auch für die

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