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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Lebensdauer dieses primitiven Wächters nicht sehr hoch ein. Schon aus diesem Grund gehörte Skopein zu den schwachen Punkten in Callibsos Kontrollsystem.
    Das seltsame Wesen in der Gestalt des Puppenspielers von Derogwanien ließ sich auf den Boden sinken. In Augenblicken wie diesem wurde es sich der Unlösbarkeit seiner Aufgabe bewußt. Trotzdem würde es nicht aufgeben zu suchen, solange es existierte.
    Callibso öffnete sein Bewußtsein für die Strömungen des Kosmos. Er spürte das Pulsieren ferner Kräfte und die mächtigen Bewegungsabläufe im Nichts. In diesem Zustand fühlte sich Callibso als Teil eines Ganzen, aber seine innere Unruhe, der Gedanke an die Schwierigkeit seines Auftrags, ließ ihn niemals lange in den Genuß dieser Empfindungen kommen. Callibso verschloß sich vor den Strömungen des Kosmos.
    Er richtete sich auf und warf einen letzten Blick auf die diskusförmige Station des Sonnentransmitters. Dann führte er sein seltsames Gehäuse ohne sichtbare Anstrengung aus diesem Bereich des Universums in einen anderen   …
    Das Leben in der Station war eintönig. Schlaf- und Wachzeiten wechselten in gleichmäßigem Rhythmus und wurden nur durch Nahrungsaufnahme und Wanderungen durch die gesamte Station unterbrochen.
    Skopein wagte es jetzt, alle Räume seiner neuen Umgebung zu betreten, aber die Angst vor dem Unbekannten war sein ständiger Begleiter geblieben. Er hatte sie unter die Oberfläche seines Bewußtseins verdrängt, um überhaupt existieren zu können, aber jeder kleine Anlaß genügte, um sie wieder ausbrechen zu lassen. Wenn er schlief, wurde der Kamiche von wilden Alpträumen geplagt. Oft genügte der Anblick des eigenen Schattens, um Skopein in unkontrollierter Flucht davonrasen zu lassen. Inzwischen hatte Skopein einen Schlafplatz gewählt, einen engen Raum, aber beide Durchgänge besaßen ein verschließbares Tor.
    Die ganze Zeit über wußte er mit dem untrüglichen Instinkt des Naturmenschen, daß er nicht allein war. Nichts sprach für die Richtigkeit dieser Vermutung, aber Skopein stellte seine eigenen Ahnungen niemals in Frage.
    Skopein hatte mit der systematischen Durchsuchung der Station begonnen. Dabei ließ er keinen noch so kleinen Winkel außer acht. Für den Barbaren war das ein erstaunlicher Beweis zurückgekehrten Lebenswillens und ungebrochenen Mutes.
    Er konnte nicht ahnen, wie aussichtslos seine Suche war, denn das, was er fühlte, war so winzig, daß es dem Auge eines Kamichen verborgen bleiben mußte. Wahrscheinlich wäre es auch niemals zu einem Kontakt zwischen Skopein und dem Unbekannten gekommen, wenn der Zufall nicht eine Rolle gespielt hätte.
    Eines Tages kletterte Skopein an einer Schaltwand empor, um alle kleinen Öffnungen zu untersuchen, die sich über ihm befanden. Dabei rutschte er mit dem Fuß ab und verlor das Gleichgewicht. Er stürzte. Wie eine Katze landete er auf allen vieren. Als er sich aufrichtete, griff er nach einem dicken, rohrähnlichen Gebilde, um sich daran hochzuziehen.
    Die Wahrscheinlichkeit, daß Skopein während seines Aufenthalts in der Station ausgerechnet jene Stelle berühren würde, wo die beiden Cruum-Sporen niedergeschlagen waren, läßt sich in Zahlen nicht ausdrücken. Und doch geschah es. Es geschah in dem Augenblick, als Skopein das Rohr umfaßte und eine Handfläche fest gegen die beiden am Metall klebenden Sporen preßte.
    Streng betrachtet handelte es sich bei den Cruum-Sporen nicht um organische Einheiten, sondern um eine in lemurischen Retorten entstandene Waffe. Es sei dahingestellt, wie sie in die Station gelangt waren   – am wahrscheinlichsten erscheint noch die Erklärung, daß sie ein lemurischer Wissenschaftler versehentlich eingeschleppt hatte.
    Die Cruum-Sporen waren von den Lemurern während des Krieges gegen die Haluter entwickelt und dann wieder vergessen worden. Die Waffe hatte bei den Halutern nicht den gewünschten Erfolg gezeigt. In einer einzigen, mikroskopisch kleinen Spore war ein vollständiges Vernichtungsprogramm eingespeichert. Bei den Halutern hatte dieses Programm wegen des Metabolismus dieser ungewöhnlichen Lebewesen versagt   – aber Skopein besaß keinen halutischen Metabolismus. Er konnte die atomare Zellstruktur seines Körpers nicht kontrollieren   – im Gegenteil: Der Zellhaushalt von Skopeins Yug-Körper wurde willkürlich und unbewußt gesteuert.
    Die Cruum-Sporen klebten sofort an Skopeins Handfläche fest, die organische Wärme aktivierte sie bereits im Augenblick des

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