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Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gewaltige Flutwelle zu erwarten. Es ist eine Tsunami, die von einem unterseeischen Großbeben ausgelöst wurde.
    Im Interesse aller ordne ich Folgendes an: Die Unterwassersiedlungen werden sofort geräumt. Bitte achten Sie darauf, dass sämtliche Energiesysteme abgeschaltet und alle Schotten dicht gemacht worden sind. Vergessen Sie nichts! Nehmen Sie das Notwendigste mit. Ich wiederhole: Schalten Sie alles ab und kommen Sie, sämtliche Dichtungen hinter sich schließend, auf die Inseln. Die Inseln Zwei, Sieben und Elf sind nicht betretbar. Boote stehen bereit, um Sie an die Hauptstrände der großen Inseln zu bringen. Das war die Durchsage an alle Bewohner der Unterwasserstädte. Ach ja, noch etwas! Vergewissern Sie sich, dass auch Ihr schlafender Nachbar aufgeweckt und mitgenommen wird!«
    Unablässig gab er seine Warnungen durch. Sofort setzte die Massenflucht ein, die die größeren Inseln zum Ziel hatte. Roboterkommandos begannen, die Boote aus dem Wasser zu holen und auf hoch gelegenen Plätzen abzustellen. Die Strände wurden verlassen. Türen und Fenster, soweit sie dazu geeignet waren, wurden abgedichtet oder mit Läden versehen. Die Häuser an den Stegen wurden geleert und evakuiert. Stundenlang arbeiteten Menschen und Maschinen zusammen. Die ankommenden Boote, die große Menschenmengen absetzten, starteten sofort wieder und begaben sich im Osten in den Schutz kleiner Buchten.
    Dann, gegen elf Uhr nachts, warteten die Inseln. Anto Ssalcea ließ sich erschöpft zurücksinken. Er hatte sämtliche Arbeiten geleitet und wusste, dass er nichts mehr tun konnte. Jetzt war er zu einem Angehörigen der dritten Gruppe von Terranern geworden: Er hatte versucht, das Chaos aufzuhalten oder ein wenig zu mindern.
    »Wann genau wird die Welle erwartet?«, fragte einer seiner Mitarbeiter. Sie standen mit Satelliten und den Seefunkstationen der Umgebung in enger Verbindung. Die Küstenstellen hatten zu tun, um die Besatzungen der wenigen ›klassischen‹ Schiffe abzuholen.
    »In siebzig Minuten!«, erwiderte Anto. »Haben wir nichts vergessen?«
    Er kontrollierte seinen privaten Katastrophenplan, aber er fand nichts. Das Schweigen im Kontrollraum nahm zu, je mehr Zeit verging. Und schließlich war es sieben Minuten nach Mitternacht. Über ihnen glühte der Himmel. Ein verrücktes Leuchten lag über dem Wasser, das regungslos wie ein Spiegel und schwarz wie Tusche war.
    Dann kam die Welle. Sie trieb einen Sturm vor sich her, der mit urhaftiger Plötzlichkeit die Inseln ansprang, den Boden erschütterte und die Riesenwelle an ihrem Kamm zerfetzte. Eine zehn Meter hohe Wasserfront in Form einer schäumenden weißen Rolle, die von Schiffsteilen, Holz und allem nur denkbaren Abfall durchsetzt war, traf die Insel an ihrem äußersten Punkt und überflutete sie. Das Wasser türmte sich in Ufernähe höher auf und erhielt eine ungeheure Wucht.
    Die Palmen bogen sich knirschend und splitternd. Viele brachen ab, und die Luft war einen Augenblick voll von nassem Sand und abgerissenen Blättern. Die Stege und ein verspäteter Robotbootswagen wurden senkrecht in die Luft gewirbelt und zerbarsten. Die Hauptinsel erbebte unter einem harten, kurzen Stoß. Das Licht flackerte, sämtliche losen Teile überall auf der Insel klirrten und klingelten. Sand und Kies prasselten wie Hagel gegen die Panoramascheibe. Unwillkürlich duckte sich die Mannschaft hinter die Büromöbel.
    Die Luft war voll Gischt, Schaum und Wasser. Teile der Stege, ein Hausdach und einige hundert Tonnen Sand wurden hochgehoben und wie Geschosse ins Innere der Insel geworfen. Wieder rumpelte der Boden. Die Flut erreichte jetzt mit voller Wucht die ersten Gebäude und zertrümmerte sie. Tonnenschwere Bauelemente wurden herumgewirbelt wie Pappdeckel. Das Klirren und Bersten ging in dem sausenden Geräusch der gewaltigen Welle unter. Dann war die Welle über die Linie der Insel weggezogen, das Meer senkte sich wieder, der Wasserspiegel fiel, als setze die Ebbe ein. Der Abfall und die Trümmer blieben liegen. Im Innern der Inseln hatten sich Teiche voller Brackwasser gebildet. Die schaumgekrönten Wellen rasten zurück, hinaus aufs Meer. Schweigend standen die Mitarbeiter Antos auf.
    »Das war's«, sagte Ssalcea leise. »Die Arbeit eines halben Jahrhunderts in drei Minuten vernichtet!«
    Er drückte auf einen Kontakt. Wieder heulte der Alarm, diesmal schwächer, weil zahlreiche Aggregate ausgefallen waren oder unter Wasser standen. Dann krachte Antos Stimme aus den

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