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Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bewegt?
    Nach einigen Sekunden des unschlüssigen Wartens sagte Sardaby so laut, dass es auch der Mausbiber am anderen Ende des Gangabschnittes deutlich verstehen konnte: »Das Howalgonium hat sich selbstständig gemacht. Die eingelagerten Brocken wurden beschleunigt und wirkten wie Granaten. Offensichtlich hängt diese Reaktion mit dem Transmittersprung von Erde und Mond zusammen. Mag sein, dass sich Sprung und Howalgonium gegenseitig beeinflusst haben!«
    »Unter Umständen. Aber das werden wir untersuchen!«, knurrte Nebey.
    Es waren acht Männer, die hier auf dem weichen Bodenbelag lagen. Unter zweien der Körper breiteten sich dunkle Blutlachen aus. Die anderen Männer bewegten sich und stöhnten. Auf dem Boden sahen Gucky und die anderen drei lange Spuren. Es sah aus, als habe sich ein riesiger Stichel in den Stahl hineingefressen und einen gewaltigen Span abgehoben. Wieder ertönte rechts von ihnen ein explosionsartiges Geräusch. Ein Loch erschien in der rechten Wand, gleichzeitig eines in der linken, dann wimmerte wieder einer der Verletzten auf.
    »Gucky!«, rief Fellmer Lloyd. »Bring sie hinaus! Dort nach hinten! Das Rettungsteam kann sie besser versorgen als wir!«
    »Verstanden!«, rief der Mausbiber am anderen Ende des Ganges. Er verschwand von seinem Platz und tauchte für zwei Sekunden neben einem Verletzten auf. Kurz darauf verschwanden mit dem charakteristischen Geräusch der ins Vakuum einströmenden Luft der Verwundete und der Ilt. Lloyd, Sardaby und Nebey standen noch immer gegen das Schott gelehnt. Die Luftversorgung war auch nicht mehr in Ordnung. Aus den verkleideten Schächten fauchte und knatterte es, aber die Luft war immerhin atembar.
    Der Mann, der in der Nähe der Wartenden lag und sich krümmte, hob sein Gesicht. Die Gürtelscheinwerfer der Ankömmlinge flammten auf und richteten sich auf den Verwundeten. Sein blutüberströmter Arm hing in einem merkwürdigen Winkel vom Körper ab. Stöhnend rief der Mann: »Howalgonium! Wir sind getroffen worden!«
    Sardaby ließ das Licht des Scheinwerfers um einige Handbreit wandern und begann eine furchtbare Gefahr zu ahnen. »Hinter uns kommt ein Einsatzkommando. Der Teleporter bringt euch in Sicherheit. Nur noch ein paar Minuten!«
    Wieder ertönte das Geräusch, das einer harmlosen Verpuffung ähnelte. Ein weiterer Verletzter verschwand. Wenn das stimmte, was Sardaby und Nebey jetzt zu ahnen begannen, dann saßen sie und zahllose andere Männer im Innern einer gewaltigen Bombe.
    »Schon gut. Wir werden nicht sterben. Wir sind wie von Geschossen getroffen worden. Verstehen Sie …? Explosionen! Das Zeug rast herum wie kleine Satelliten!«
    Gucky teleportierte soeben mit dem letzten Verwundeten aus dem Korridor, kehrte um und blieb dann neben ihnen stehen.
    Fellmer sagte drängend: »Hier, unter und über uns, lagern gewaltige Vorräte an Howalgonium. Noch lagern sie in Ruhe, aber von der Hauptmasse haben sich Kügelchen und Brocken gelöst. Könnt ihr euch vorstellen …?«
    Ein ohrenbetäubendes Krachen und Schmettern unterbrach ihn. Ein starker Luftzug ließ sie taumeln. So schnell, dass sie nur noch als verwischter kleiner Streifen zu sehen waren, durchstießen eine Hand voll von Schrotkugeln des wertvollen Minerals die Wand und rasten weiter, vermutlich auf einer Kreisbahn um das Lager.
    »Wir müssen weiter hinein!«, rief Sardaby. »Wenn ich mich nicht irre, sind die Explosionen in den letzten Minuten weniger zahlreich gewesen.«
    »Das besagt überhaupt nichts!«, protestierte Nebey. »Wenn sich die Hauptmasse in Bewegung setzt, rammt sie in die Erde ebensolche Löcher wie hier in die Wände!«
    »Bring uns in den nächsten Korridor! Oder besser an den Rand des Zentralschachts, Gucky!«, rief Lloyd.
    Der Mausbiber nickte und griff nach den Armen von Sardaby und Lloyd. Lloyd, der seine Fähigkeit als Orter und Telepath mehrmals eingesetzt hatte, konnte hier nichts feststellen – abgesehen von den aufgeregten und schmerzerfüllten Gedanken anderer Verletzter und erschreckter Wächter in diesem verborgenen Materiallager. An anderen Stellen musste es teilweise schlimmer aussehen als hier; aber dank der Spannung während der Transmitteraktion waren die meisten Personalräume leer gewesen. Das hatte vielen Menschen das Leben gerettet.
    Sie waren höchstens zehn Minuten innerhalb des Bauwerks gewesen. Jetzt tauchten sie in einem verlassenem Kontrollraum auf. Eine Glaswand gab den Blick frei in Richtung auf den Zentralschacht. Schon auf den

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