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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bordhospital und lassen Sie sich eine Injektion geben, Rorvic.«
    »Dagegen helfen tausend Injektionen nicht mehr, Sir«, entgegnete der Tibeter dumpf. Ich sah meinen Vorgesetzten an. Dalaimoc Rorvic war noch blasser geworden als sonst. Ein dichtes Netz feiner Schweißperlen bedeckte sein Gesicht.
    Da wurde mir klar, dass mein Injektionspflaster, begünstigt durch die Erschütterung des Niesens, etwas vorschnell gewirkt hatte. Ich hatte Mühe, meine Schadenfreude zu verheimlichen.
    »Seien Sie doch nicht so pessimistisch, Rorvic«, meinte Tschubai begütigend. Er wusste eben nicht, worauf sich Rorvics Erwiderung bezogen hatte. Der Tibeter hielt jedoch standhaft aus, bis die Besprechung beendet war.
    Wir erfuhren noch, dass wir in zweieinhalb Stunden mit einer Space-Jet starten und den zweiten Planeten anfliegen sollten, so dass Tschubai mit uns auf die Oberfläche teleportieren konnte, dann wurden wir wieder entlassen. Als wir uns vor dem Transportband im Korridor trennten, sagte ich zu Rorvic: »Sie sehen aus, als hätten Sie Verdauungsschwierigkeiten, Sir.«
    Dalaimoc Rorvic presste die Lippen zusammen, ging mit kleinen Schritten auf das Transportband und sagte nur: »Ha!«
    Ich rieb mir die Hände. Endlich hatte ich dem leichenhäutigen Scheusal etwas von dem heimgezahlt, das er mir am laufenden Band beschert hatte.

22.
    Zweieinhalb Stunden später saßen wir in der Steuerkanzel einer Space-Jet: Leutnant Greenor Varsk, Ras Tschubai, Dalaimoc Rorvic und ich. Noch konnten wir durch das transparente Kanzeldach nur den Schleusenhangar sehen, denn das Diskusschiff war noch nicht gestartet.
    Ich blickte den Tibeter verstohlen von der Seite an. Aber Rorvic war von dem Zwischenfall nichts anzumerken. Er nieste auch nicht mehr. Varsks Nase dagegen lief ununterbrochen. Wie ein Mensch in solcher Verfassung ein Raumschiff steuern sollte, war mir schleierhaft. Aber Tschubai musste ja wissen, wem er sein und unser Leben anvertraute.
    Aus dem Interkom sagte die Stimme von Korom-Khan: »Einsatzgruppe Tschubai, alles klar zum Start. Energetisches Katapult beschleunigt mit Werten, die um ein Drittel höher als die Normwerte liegen, da es darauf ankommt, das Schiff so schnell wie möglich aus der Sonnenatmosphäre zu bringen und ihm eine so hohe Geschwindigkeit mitzugeben, dass die Zeit bis zum Linearmanöver optimal verkürzt wird.«
    »Alles klar!«, sagte Ras Tschubai.
    »Dann erfolgt der Katapultstart in 15 Sekunden«, gab Korom-Khan bekannt.
    Abermals ertönte ein elektronischer Gong, dann zählte eine Robotstimme die letzten Sekunden herunter. Bei ›null‹ stand plötzlich die Hangarschleuse offen. Ich blickte für einen Moment in eine wabernde Hölle aus glühenden Gasen, dann wurde die Space-Jet auch schon mit furchtbarer Gewalt aus dem Schleusenhangar geschleudert.
    Die Schutzschirme des kleinen Diskusschiffs wurden von den anprallenden Gasmassen beinahe zusammengedrückt. Es schien, als rasten wir mitten durch das Zentrum einer Transformbombenexplosion. Doch im nächsten Moment wichen die glühenden Gasmassen zurück. Über uns erstrahlte plötzlich das schönste Schwarz, das ich je gesehen hatte.
    Leutnant Varsk aktivierte die Impulstriebwerke der Space-Jet. Unter uns blieb die aufgewühlte Atmosphäre der fremden Sonne zurück. Mich schauderte, als ich daran dachte, dass darunter die MARCO POLO ›schwamm‹ und dass wir vor kurzem ebenfalls noch dort unten gewesen waren.
    »Ist das Ziel anvisiert, Leutnant?«, erkundigte sich Ras Tschubai mit beinahe heiterer Gelassenheit.
    »Planet Nummer zwei ist anvisiert, Sir«, antwortete Greenor Varsk. Er gab sich gelassen, aber am Vibrieren seiner Stimme merkte ich, dass er aufgeregt war. Immerhin flogen wir einen Planeten an, der dem Volk gehörte, das uns als seine Todfeinde betrachtete – und Varsk hatte als Pilot unserer Space-Jet die Verantwortung für das Leben eines Marsianers der a-Klasse und zweier Mutanten zu tragen.
    »Für Sie und das Schiff besteht keine unmittelbare Gefahr, Leutnant«, sagte Tschubai. Er hatte wohl auch gemerkt, dass Varsk aufgeregt war. »Sie müssen nur nach dem Rücksturz in den Normalraum sofort wieder voll beschleunigen und mit Notwerten wieder zum Linearflug übergehen – auch, wenn Sie uns wieder abholen.«
    »Ja, Sir«, antwortete Greenor Varsk mit spröder Stimme. »Ich komme also genau 16 Stunden, nachdem ich Sie abgesetzt habe, zurück, um Sie abzuholen.«
    »Richtig«, bestätigte Ras Tschubai. »Sollten wir nicht an Bord kommen,

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