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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sahen sie jetzt die ganze riesige Ebene unter sich.
    180 … 150 … 110 Sekunden.
    »Sie scheinen noch immer an Ihren Erfolg zu glauben, Terraner«, sagte die Königin. Ihr dreieckiger Mund wirkte jetzt noch grausamer als sonst.
    »In einer Minute sehen Sie es selbst. Und Hunderttausende Ihrer Krieger werden erkennen, dass wir sie zwingen können, den Krieg zu beenden.«
    Von der gesamten Zeit, die nach dem Anwerfen des ersten Hypertrons vergangen war, blieben nur noch genau 17 Minuten übrig. Aber das wussten Rhodan und Daiana in diesem Augenblick noch nicht.
    Die letzten Sekunden vergingen. Dann erfolgte der zweite, entscheidende Zündimpuls von der KALKUTTA aus. In der Ebene erschienen in einem flachen, schrägen Hang voller Spalten und in der Flanke eines merkwürdig geformten Spitzkegels weiße, stechende Lichtpunkte, die den Glanz der Nachmittagssonne zu überstrahlen schienen. Sie breiteten sich aus und wurden greller. Aus ihnen entstanden zwei mächtige Kugeln, die wie Miniatursonnen aussahen.
    Das waren die Bomben und die entwickelte Primärenergie. Aber wie verhielt sich dieses sicherlich modifizierte Molkex?
    Die Jet schwebte über dem Lichtschein, der kurze Zeit blendete, dann schwächer wurde und hinter einer riesigen Wolke zu verschwinden schien. Das Molkex löste sich keineswegs auf und raste davon, sondern es schien sich in ein äußerst feines Pulver zu verwandeln.
    Janner stieß hervor: »Die Felsen lösen sich auf. Ein Teil der Ebene zerstäubt einfach!«
    Dem Mund der Königin entrang sich ein langes Gurgeln, das in ein ratterndes, unübersetzbares Geräusch überging. Sie starrte durch die Kanzel und sah, wie der Berg immer kleiner wurde und dann in der riesigen Wolke verschwand. Das Licht ging zurück und wurde gelblich, als sich mehr und mehr Molkex-Staub erhob.
    Die Ebene wurde von der Bombe aufgefressen. Das ›Loch‹ breitete sich aus wie in brennendem Papier. Es wurde in rasender Eile größer und größer. Auch dann verhüllte eine riesige Staubwolke das Bild. Beide Wolken wurden von dem Sturm erfasst, der auf der Rückseite der Gewitterfront von den Bergen kam und nach Osten raste. Die Sonne schien auf die Wolken, die sich jetzt vereinigten und den Strömungen in der Luft folgten. Sie bildeten eine Spirale aus und schraubten sich immer höher. Ein riesiger Turm entstand, der wie eine Parodie auf eine Wendeltreppe aussah.
    Fünfdimensional angereichertes B-Hormon-Konzentrat verwandelte Teymer oder Molkex in Staub. Die Wolke kletterte in einer atemberaubenden Schnelligkeit in die höheren Schichten der Lufthülle und erreichte schließlich die Höhe, in der die Jet schwebte.
    »Soll ich starten? Zurück in den Weltraum?«, fragte Janner in das lähmende Schweigen hinein. Das Fell des Dhiccers war noch immer weiß, aber am Kopf und an den Pfoten färbte es sich bereits wieder gelblich. Die Aufregung war für Rhodan und Janner vorbei.
    »Ja. Gehen Sie höher. Aber achten Sie darauf, dass unser Gast auch alles genau sieht.«
    »Sicher!«
    Die Königin war zur Statue erstarrt. Die Wolken wurden größer und höher. Der Boden war nicht mehr sichtbar. Das Molkex verhielt sich ganz anders, als sie es sich vorgestellt hatten.
    Plötzlich, als die ersten Partikel die Atmosphäre zu verlassen schienen, verwandelte sich die spiralige Riesenwolke in bläulich aufglühendes Gas. Dieses drohende Leuchten breitete sich rasend schnell von zwei unsichtbaren Kernstellen aus und erfasste in wenigen Sekunden den gesamten Staub. Millionen Tonnen gesteinsförmiges Molkex waren zerstäubt worden. Dann, mit einem einzigen Schlag, leuchtete dieses riesige Gebilde in einem tiefen Violett auf.
    »Also doch …«, flüsterte Rhodan. Er erkannte diese charakteristische Farbe wieder. Das folgende Ereignis aber verblüffte ihn abermals. Es gab nur eine Pause von wenigen Augenblicken. Dieses irre, tiefviolette Leuchten filterte das Sonnenlicht und war vermutlich auf anderen Planeten zu sehen. Jedenfalls würde jede Raumschiffsmannschaft erkennen, dass sich zumindest ein großer Teil des Teymers auflöste. Und dass Rhodan nicht geblufft hatte.
    Dann gab es eine gigantische, schmetternde Explosion. Der Hyperraum riss auf. Knisternd und knallend brannten Instrumente und Aggregate durch. Es stank nach Isolierung und nach Ozon.
    Ein ungeheurer Strukturschock tobte nach allen Seiten und in den Hyperraum. Sämtliche Strukturtaster der KALKUTTA schlugen zur gleichen Zeit durch. In den Schiffen der Ploohns waren die

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