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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Königin keinen Raumanzug mehr, sondern ein merkwürdiges Gewand, das sie sogar entfernt humanoid erscheinen ließ. An den acht Fingern ihrer beiden oberen Gliedmaßen leuchteten und glitzerten riesige Steine und edle Metalle.
    »Ich bin bereit. Es fällt mir nicht leicht, gegen die kriegerische Tradition meines Volkes zu handeln. Hören wir auf, uns gegenseitig anzugreifen und zu bekämpfen.«
    Rhodan nickte. »Hören wir damit auf. Für alle Zeiten!«
    »Zeit«, erwiderte die Königin langsam und wartete, bis jedes ihrer Worte übersetzt und von den Lautsprechern wiederholt wurde, »ist eine sehr relative Sache. Wer kann schon sagen, was in vielen Jahren geschehen wird? Für die nächste Zeit werden wir nicht kämpfen.«
    »Gut. Schließen wir also einen Nichtangriffspakt. Brauchen wir Dokumente?«
    »Nein. Ihr Wort gilt wohl, und das Wort einer Königin … Nun, es gibt niemand in meinem Volk, der daran gezweifelt hat und noch lebt. Keiner meiner Krieger, auf welchem Planeten auch immer, wird einen Terraner vorsätzlich angreifen. Zufrieden, Perry Rhodan?«
    »Ich bin zufrieden. Ich bin auch froh, dies allen meinen Leuten sagen zu können. Kommen wir zum nächsten Punkt.«
    »Ihre Raumschiffe?«
    »Ich meine die Schiffe der terranischen Flotte in Ihrem Bereich«, sagte Rhodan. »Ich muss fordern, dass sie unbehelligt abziehen dürfen.«
    Seit dem Augenblick, als die Königin sich in ihrem Palast des Planeten Kneys entschlossen hatte, ihre Flotte durch den Mahlstrom zu führen und sich den Fremden gegenüberzustellen, war Conzentryn zum ersten Mal gegen eine deutliche Grenze gestoßen. Statt die Abtrünnige zu vernichten, war die lebensnotwendige Substanz Teymer in höchste Gefahr gebracht worden. Und ausgerechnet durch denjenigen Gegner, der ihr die härteste und verlustreichste Raumschlacht ihres Daseins geliefert hatte.
    »Die Flotte«, erinnerte Rhodan.
    »Es sind nicht mehr alle Einheiten vorhanden, die ursprünglich eingedrungen sind«, gab die Königin zu bedenken.
    »Ich habe es gewusst. Sie haben eine gnadenlose Jagd auf die Schiffe gestartet?«, fragte Rhodan.
    »Ich befahl es.«
    »Dann befehlen Sie auch«, sagte Rhodan entschieden, »dass sich die Schiffe am Abstrahlpunkt der Ploohn-Galaxis sammeln, an diesem energetischen Wirbel, den wir Aufrisstrichter nennen.«
    Die Königin senkte kurz ihren Kopf und deutete mit einem Arm auf ihre Soldaten. Es schienen einfache Klaschoys zu sein, denn sie hatten den bewegungslosen Klaschoy Benzynurh ehrfürchtig begrüßt.
    »Ich habe es bereits befohlen.«
    »Gut. Ich danke.«
    Der vorläufige Friede schien gesichert zu sein. Die Überreste der Terraflotte würden in kurzer Zeit zurückkehren und wieder ihre alten Plätze einnehmen. Aber die Königin schien die Verhandlungen noch lange nicht als beendet anzusehen.
    »Wir sind keine Freunde, Terraner, aber wir sind ehemalige Gegner, die einander achten. Ich habe immer noch eine Forderung.«
    Janner Daiana beugte sich interessiert nach vorn. In den letzten Stunden hatte er einen tiefen Einblick in die Struktur der Ploohns gewonnen. Sie waren weder edel noch böse, weder verwerflich noch kriegslüstern. Sie handelten nach völlig anderen ethischen Motiven. Er verstand sie besser, wenn er alles Wissen, das er über Ameisen oder Termitenstaaten besaß, zusammennahm und modifizierte. Sie handelten zweckbestimmt und rein rationell. Es konnte nicht anders sein.
    »Eine Forderung?«
    »Ja. Sie kennen die abtrünnige Königin. Sie hat, wie ich weiß, oft Kontakt mit Ihnen gehabt. Töten Sie Zeus!«
    Rhodan lachte kurz. »Zeus verlangte vor wenigen Tagen von mir, einige Drohnen mitzubringen. Er will sich fortpflanzen. Und ich sehe keine Möglichkeit, dieses Wesen zu töten. Außerdem gelten dieselben Vorbehalte, die ich bereits Ihrem Abgesandten mitgeteilt habe. Wir sind nicht die Henker der Ploohns.«
    »Sie können es nicht versprechen, Terraner?«
    »Nein.« Rhodan war versucht, im Interesse eines Friedens zu lügen. Er hatte Zeus ebenso hingehalten, wie er die Königin hinhalten musste. Um diesem Kapitel dennoch eine möglichst positive Wendung zu geben, fügte er wohl überlegt hinzu: »Ich habe den Wunsch der Abtrünnigen nicht erfüllt. Ich bringe keine Mopoys mit mir. Ich kann Ihnen nichts versprechen, aber ich werde sehen, was wir Terraner in dieser Sache unternehmen können. Mehr zu versprechen wäre Lüge.«
    »Gut. Das genügt mir. Die Konferenz ist beendet?«
    Rhodan ging einige Schritte auf das riesenhafte

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