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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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denn in eurer Gewalt befinden sich die drei Mopoys, die ich zur Gründung meines Volkes brauche. Ich bin bereit zu beginnen. Aber sobald euer Planet ordnungsgemäß in Bewegung gesetzt worden ist, verlange ich die Mopoys … nicht zu sehen oder zu hören, sondern hier, in meiner Burg. Das ist unsere Abmachung, und ihr werdet euch daran halten, oder eure Welt stirbt!«
    Goshmo-Khan war eine Sekunde lang überrascht, dann antwortete er durch die Lautsprecher des Roboters: »Ich höre, was du sprichst. Es sind unfreundliche und großmäulige Worte. Ich aber sage zu dir: Lass uns aufhören zu reden und anfangen zu handeln! Du wirst deine Mopoys bekommen, wie wir es dir versprochen haben!«

32.
    In dem Augenblick, in dem das Unglaubliche geschah, zeigten die Uhren an Bord der MARCO POLO den achten August des Jahres 3460, 09.43.12 Uhr Allgemeiner Zeit. Es war eine Zeitrechnung, die keinen Sinn mehr hatte, weil die Gestirne, nach deren Lauf sie sich richtete, längst in den Abgründen des Alls verschwunden waren, Millionen von Lichtjahren zurückgeblieben in diesem Universum, das scheinbar kein Ende kannte. Auf der Erde aber und an Bord der terranischen Raumschiffe schlugen die Oszillatoren der Atomuhren noch immer im alten Rhythmus, hunderttausend-, millionen-, milliarden-, sogar billionenmal pro Sekunde, um von der Zeit, die in der alten Heimat gegolten hatte, keine Pikosekunde zu verlieren und auch nicht den Bruchteil einer Pikosekunde dazuzugewinnen. Die Uhren der Solarier liefen noch nach dem uralten Gleichklang.
    Sie würden ihren Rhythmus erst ändern, wenn die Erde in der Nähe der fremden Sonne eine neue Heimat gefunden hatte. Von da an würde es für die Menschen der Erde zwei Zeiten geben: eine, die für die Ewigkeit gedacht war (soweit Menschen die Ewigkeit überhaupt zu ermessen vermochten) und die die Uhren der Menschheit gemessen hatten, seitdem es überhaupt Uhren gab – und eine zweite, die den Menschen den Alltag erleichterte, indem sie sich nach den neuen Gegebenheiten richtete, nach dem neuen planetarischen Jahr, das kürzer sein würde als das alte, und nach dem neuen Tag, der annähernd die gleiche Länge haben würde wie der alte.
    In diesem Augenblick, am achten August 3460 um 09.43.12 Uhr Allgemeiner Zeit also, geschah das Unglaubliche: Um Erde und Mond entstand plötzlich eine leuchtende Hülle, ein riesiges, halb transparentes Gebilde, das aus eigener Kraft zu strahlen schien und hinter dessen Glitzern das menschliche Auge die Lichtpunkte des Planeten, der Kunstsonnen und des Trabanten gerade noch erkennen konnte.
    Im selben Augenblick kam Goshmo-Khans Meldung: »Das Experiment ist angelaufen!«
    Die empfindlichen Messinstrumente des Flaggschiffs registrierten das Toben gewaltiger Energien. Aber der Vorgang dauerte nur wenige Sekunden. Dann hatte das mächtige Absorberfeld sich stabilisiert, und der Transportprozess konnte beginnen. Die leuchtende Hülle des Absorberfelds war von weißlicher Färbung. Innerhalb weniger Augenblicke entstand auf ihrer Oberfläche an der der Sonne Medaillon zugewandten Seite ein leuchtend blauer Fleck, und im selben Augenblick registrierten die Messgeräte der MARCO POLO, dass die riesige Feldhülle mitsamt der Erde, dem Mond und dem Pulk der Kunstsonnen sich in Bewegung gesetzt hatte. Der blaue Fleck war der Auftreffpunkt des Traktorstrahls. Der Verlauf des Strahls selbst konnte optisch nicht wahrgenommen werden, da der leere Weltraum keine lichtstreuende Wirkung besaß.
    Erde und Mond wurden mit einer Beschleunigung von zehn Gravos auf die Sonne Medaillon zugeschleudert; aber auf beiden Himmelskörpern ging das Leben weiter seinen normalen Gang. Niemand spürte etwas von den gewaltigen Kräften, die hier am Werk waren.
    Eine Stunde verging. Die Hektik klang allmählich ab und wich dem Gefühl des Triumphs, der Gewissheit des Sieges über die unberechenbaren Mächte des Schicksals. An Bord der Erde ebenso wie in den wissenschaftlichen Zentren der Erde gab es Menschen, die einander vor Begeisterung in die Arme sanken. Die Öffentlichkeit war informiert worden; aber man hatte ihr nicht den Zeitpunkt genannt, zu dem der Transportprozess beginnen sollte. Perry Rhodan war gewarnt: Unruhen, wie sie vor dem Sprung der Erde durch den Kobold-Transmitter an der Tagesordnung gewesen waren, sollten sich nicht wiederholen. Aus dem Innern des Absorberschirms heraus, also zum Beispiel von der Oberfläche der Erde, war die Feldhülle selbst in der Nacht wegen des ohnehin

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