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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Perry Rhodan und … und …
    Vierzig Jahre!
    Eine schrecklich lange Zeit.
    Bull weinte. Seine Hände verkrampften sich. Als er die Augen öffnete, sah er die kalten Blicke der Regierungsmitglieder auf sich ruhen. Sie begriffen nicht, was mit ihm geschah. Aber sie ahnten, dass es ein grundlegender Wandel war.
    Reginald Bull stand langsam auf, als müsse er neben seinem eigenen Körpergewicht noch eine schwere Last hochstemmen. Vornübergebeugt stand er da, von einem übermächtigen Schuldgefühl überwältigt.
    Es war der alte Bull, der da stand, ein warmherziger, humorvoller Mann, den die Lieblosigkeit und die Verzweiflung von vierzig langen Jahren quälten.
    Und es war der alte Bull, der die Aphiliker zu beiden Seiten des langen Tisches ansah und laut und deutlich sagte: »Ihr Scheißkerle!«

24.
    Breslauer überwachte seinen eigenen Körper mit der Gelassenheit einer empfindungslosen Maschine. Die Zerstörung des Nebenaggregats zeigte keine spürbaren Folgen.
    Er wusste noch nicht, welche Folgen sein Einsatz bei Reginald Bull hatte, aber er vertraute seinen Berechnungen und leitete den nächsten Teil des Unternehmens ein. Er begann zu funken. Die Signale waren an alle immunen Roboter in Imperium-Alpha gerichtet. Es gab noch einige, die sich bisher den Kontrollen hatten entziehen können.
    »An alle immunen Roboter!«, funkte Breslauer. »Reginald Bull wurde soeben immunisiert. Er befindet sich im Hauptkonferenzraum und braucht Hilfe!«
    Er wusste, dass das genügte. Alle Roboter, denen es gelungen war, ihren Zellplasmateil zu verdampfen, würden diese Information als Aufforderung zum Eingreifen verstehen. Die aphilischen Maschinen hingegen würden überhaupt nicht reagieren, solange sie keine Befehle von den Aphilikern erhielten.
    Kaum, dass er den Funkspruch abgesetzt hatte, erwachte Breslauer aus seiner körperlichen Starre. Wenn alles erwartungsgemäß abgelaufen war, war der Regierungschef jetzt kein Aphiliker mehr. Der Schutz des Zellaktivators würde von nun an voll wirksam sein. Das bedeutete aber, dass Bull sich von diesem Augenblick an in einem Kreis von Gegnern befand, die schnell begreifen würden, was geschehen war.
    Breslauer trat auf den Gang hinaus. Er rannte los. Am Ende des Korridors standen zwei Männer. Sie unterhielten sich. Einer von ihnen blickte auf und sah Breslauer. Er stieß seinem Gesprächspartner in die Seite.
    »Sieh dir den Alten an!«, rief er. »Kein Mensch kann so laufen.«
    In diesem Augenblick verschwand Breslauer an einer Abzweigung.
    »Schnell!«, entschied der eine Mann. »Wir folgen ihm!«
    »Wir würden ihn nicht einholen«, wandte der zweite ein. »Wir geben Alarm.«
    Inzwischen hatte Breslauer einen automatischen Kontrollpunkt erreicht.
    »Breslauer«, stieß er hervor. »Persönlicher Robot von Regierungschef Reginald Bull auf dem Weg in den Hauptkonferenzraum.«
    Er wartete die Antwort nicht ab, sondern hastete weiter. Als er sich dem Haupteingang zu den Konferenzräumen näherte, verlangsamte er sein Tempo. Er bewegte sich jetzt mit normaler Geschwindigkeit. Vor dem Eingang standen drei TARA-III-UH, zwei Polizeiroboter und zwei bewaffnete Mitglieder der SolAb. Sie zeigten keine Anzeichen erhöhter Aufmerksamkeit. Breslauer schloss daraus, dass es noch keinen Alarm gegeben hatte. Er fragte sich, wie es im Hauptkonferenzraum aussah.
    Sollte Bull wider Erwarten aphilisch geblieben sein?
    Unmittelbar vor der Wachmannschaft blieb der Roboter stehen. »Breslauer«, stellte er sich vor.
    »Der Roboter des Alten«, sagte einer der SolAb-Männer. »Ich kenne ihn.«
    »Seine Ankunft wurde uns nicht angekündigt«, stellte der zweite Mann fest. Er griff zu seinem Armbandfunkgerät, das er lose in den Gürtel seiner Hose gehakt hatte. »Ich frage nach, ob das in Ordnung geht.«
    Breslauer machte einen letzten Versuch, kampflos an der Sperre vorbeizukommen. »Reginald Bull hat mich in den Hauptkonferenzraum bestellt«, sagte er.
    Der andere Mann winkte ab. »Schon gut, du darfst passieren, sobald wir sicher sind, dass alles in Ordnung ist. Es gibt Wachen hier in Imperium-Alpha, die beginnen schon zu schießen, sobald sie einen Roboter sehen. Kein Wunder nach den letzten Ereignissen.«
    Breslauer schätzte seine Chancen ab und stellte fest, dass sie nicht besonders gut waren. Er öffnete die Brustkammer unter seiner Jacke.
    Mit dem ersten, scharf gebündelten Schuss traf er das Armbandgerät, das der Aphiliker gerade vor die Lippen hielt. Die folgende Salve galt den

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