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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Haaren, struppigem Vollbart und wulstigen Lippen. Bull hatte diese Maschine einmal einen ›alten Nussknacker mit knotigen Muskelpaketen und der Figur eines alternden Herkules‹ genannt.
    »Du verdammter Automat«, brachte Feinberg mühsam hervor. »Gehörst du zu den Immunen, denen es gelungen ist, ihr Plasmateil auszuschalten?«
    »Keineswegs, Sir«, erwiderte Breslauer. »Meine Positronik besaß nie einen biologischen Teil. Mr. Bull bestand bei meinem Kauf darauf, einen Roboter mit reiner Positronik zu bekommen. Die Firma Whistler baute damals den besten nur positronischen Roboter mit menschlichem Aussehen. Sie werden sich nicht daran erinnern, denn Sie waren zu der Zeit noch nicht geboren.«
    »Bull wird dich kurzschließen«, prophezeite Feinberg grimmig.
    »Das würde er zweifellos, wenn er in seinem jetzigen aphilischen Zustand an mich herankäme«, gab Breslauer zu. »Doch ich weiß seit vierzig Jahren, wie ich ihm helfen kann.«
    In Feinberg stieg ein schrecklicher Verdacht auf, aber noch weigerte er sich, an die Möglichkeit zu glauben, die Breslauer angedeutet hatte. »Du kannst nichts tun, um ihn in einen jener Verrückten zu verwandeln, deren Krankheit …«, begann Bulls Sekretär beschwörend, wurde aber von Breslauer unterbrochen.
    »Diese Menschen sind nicht krank. Sie sind normal und immun gegen die Aphilie. Ich weiß, warum Bull als einziger Zellaktivatorträger nicht immun blieb.«
    Feinberg wollte sich aufrichten, aber der zentnerschwere Roboter ließ ihm keine Gelegenheit dazu. Als er schreien wollte, legte sich eine feste Hand auf seinen Mund.
    »Sie werden mich kaum verstehen, Sir«, sagte Breslauer. »Ich muss dafür sorgen, dass Sie keine Gelegenheit finden, die anderen Regierungsmitglieder von meinem Plan zu unterrichten. Bisher war die OGN nie stark genug, um gegen die aphilische Regierung vorzugehen. Deshalb habe ich auch nie eingegriffen. Die Gefahr, dass die Aphiliker einen plötzlich immun gewordenen Regierungschef töten könnten, war zu groß. Die Revolution der Roboter hat jedoch Bulls Chancen für ein Entkommen vergrößert. Nun, da es so aussieht, als hätte diese Revolution keinen Erfolg, muss ich handeln.«
    »Wirst du mich töten?«, fragte Feinberg mit der kühlen Sachlichkeit des aphilischen Menschen.
    »Nein«, erwiderte Breslauer. »Ich werde Sie bewusstlos schlagen.«
    Er holte aus und traf Feinberg hinter dem rechten Ohr. Der Körper des Mannes wurde unter ihm schlaff. Breslauer untersuchte ihn kurz und stellte fest, dass Feinberg keine Reaktionen mehr zeigte. Mühelos hob er den Mann auf und trug ihn in den Nebenraum. Dort befand sich das persönliche Archiv des Regierungschefs.
    Breslauer öffnete die Klappe eines Bodenregals und schob den Körper des Bewusstlosen in die Öffnung. Bevor er die Klappe wieder schloss, klemmte er einen Stift in den Rahmen, damit ein Schlitz offen blieb, durch den Luft in das enge Gefängnis dringen konnte.
    Breslauer verließ das Archiv. Er schrieb den 17. August 3580 alter Zeitrechnung.
    Nicht weit vom Büro entfernt tagte heute schon zum zweiten Mal die aphilische Regierung unter Vorsitz von Reginald Bull. Die Regierung beriet über die Folgen der Roboterrevolution und über die Erfolge der Aktion gegen die Organisation Guter Nachbar.
    Breslauer stellte eine Interkom-Verbindung zur Sicherheitszentrale von Imperium-Alpha her. »Ich verlasse das Büro«, meldete er. »Bull hat mich rufen lassen.«
    Der Polizeiroboter, der die Nachricht entgegennahm, musste an eine Routinemeldung glauben. »In Ordnung«, sagte er. »Meldung bestätigt.«
    Nun war gewährleistet, dass Breslauer sich frei bewegen konnte. Niemand würde ihn aufhalten. Falls tatsächlich ein nervös gewordener Aphiliker in der Sicherheitszentrale nachfragen sollte, warum Bulls Roboter zum Konferenzraum unterwegs war, würde man dem Betreffenden eine beruhigende Auskunft geben. Breslauer wusste, dass er möglichst nahe an Bull herankommen musste, wenn er den entscheidenden Impuls wirkungsvoll abstrahlen wollte. Er verließ das Büro. Der Gang war menschenleer.
    Breslauer hatte für sein weiteres Vorgehen keinen Plan, weil nicht abzusehen war, welche Situation sich entwickeln würde. Er beabsichtigte, die wenigen in Imperium-Alpha befindlichen immunen Roboter, die der Säuberungsaktion noch entgangen waren, zu Hilfe zu rufen. Das durfte er aber erst tun, wenn er Reginald Bull immunisiert hatte. Alles, was das Misstrauen der Sicherheitszentrale wecken konnte, musste

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