Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
aller Ruhe das Übersetzungsgerät ab, nahm es unter den Tentakel und verließ dann mit torkelndem Gang den Kommandostand. Er machte den Eindruck eines zufriedenen Müßiggängers, dem alle Zeit des Universums zur Verfügung stand.
    »Kannst du nicht etwas schneller laufen?«, drängte Gucky.
    »Doch«, versicherte Eptrocur, sank auf die vorderen Beinstummel nieder und lief auf allen vieren weiter, ohne dadurch jedoch eine größere Geschwindigkeit zu erzielen.
    Endlich erreichten sie einen Antigravschacht und schwebten in ihm bis in den Maschinenraum abwärts. Gucky machte zwischendurch Aufzeichnungen vom Antrieb und anderen Einrichtungen. Icho Tolot nahm Messungen vor. Eptrocurs gemächlicher Trab ließ ihnen dafür reichlich Zeit.
    Sie durchquerten den Maschinenraum und erreichten eine Rampe, die sich in einer steilen Spirale zwischen Aggregatblöcken und Kraftwerken nach unten wand. Eine Ewigkeit schien vergangen zu sein, bis sie endlich vor den Antriebsdüsen standen.
    Eptrocur öffnete eine Klappe und deutete auf eine senkrechte Sprossenleiter, die ins Freie und entlang der Landestreben zum Boden führte. »Da hinunter müssen wir«, sagte er mit Grabesstimme.
    Der Kelosker tat Gucky Leid, als er sich mit seinen ungeschickten Greiflappen an den Sprossen hinunterhangelte. Sein Körper hing dabei frei in der Luft, weil es ihm unmöglich war, mit den Laufstummeln auf den Sprossen Halt zu finden. Am liebsten wäre Gucky mit ihm nach unten teleportiert. Doch die Präsenz der Laren hob die Vorsicht über sein Mitleid hinaus.
    Eptrocur schnaufte wie eine Dampfmaschine, während er im Schutz der Landestütze Sprosse um Sprosse hinunterkletterte. Die Entfernung vom Schiffsheck zum Rand des Schachts war zum Glück nicht größer als acht Meter, sodass sie die Distanz in relativ kurzer Zeit überwanden. Gucky vergewisserte sich währenddessen, dass weder die Laren noch die Kelosker sie sehen konnten.
    »Kann nicht mehr«, keuchte Eptrocur, als er an dem von Strahlenbündeln glasierten Schachtrand kauerte.
    Icho Tolot verlor die Geduld. Er schulterte sich den tonnenschweren Körper des Keloskers und kletterte wieselflink mit ihm zum Boden des Schachts hinunter.
    »Das wäre geschafft«, stellte Gucky erleichtert fest, als er die beiden erreichte. Er blickte sich unbehaglich um. »Der Schacht hat ja keinen Ausgang. Hier sitzen wir erst recht wie in einer Mausefalle fest. Falls das Raumschiff jetzt startet, werden wir gebraten.«
    »Schiff startet nicht«, behauptete Eptrocur.
    »Trotzdem werden wir hier nicht bleiben«, erklärte Icho Tolot. »In der Stadt sind wir vor Entdeckung sicherer.« Er blickte auf seine Ortungsgeräte und deutete danach auf eine Stelle der Wand aus festgestampftem Boden. »In dieser Richtung stehen die Gebäude am nächsten. Geht zurück!«
    Gucky wusste sofort, was der Haluter plante, als er sich vor der Wand aufbaute. Äußerlich war Tolot keine Veränderung anzumerken, doch er formte den molekularen Aufbau seines Körpers strukturell um. Es war eine der extremen Fähigkeiten der Haluter, ihre Körperstruktur so zu verändern, dass die Zellen kristallin wurden und die Widerstandskraft von bestem Stahl bekamen.
    Icho Tolot gab plötzlich einen seltsam unartikulierten Laut von sich und ließ seine vier Arme vor der Brust wirbeln – so rasend schnell, dass kaum jemand der Bewegung mit den Augen folgen konnte. Dann stürzte er sich auf die Wand. Ein Geräusch erklang, als würde eine Säge über Stein gleiten, Erde spritzte nach allen Richtungen – und Sekunden später war der Haluter verschwunden.
    Nur ein dreieinhalb Meter hohes und fast ebenso breites Loch zeugte davon, wo er sich in den Planetenboden gefräst hatte. Von fern waren seine leiser werdenden Geräusche zu hören. Immer noch flogen vereinzelte Gesteinsbrocken aus dem Loch, dann trat wieder Ruhe ein.
    Eptrocur blickte mit seinen vier Augen von dem Loch zu Gucky, sagte aber nichts. Offenbar kam ihm jetzt erst in den Sinn, dass er und seine Artgenossen die Fremden unterschätzt hatten.
    Um ihn noch mehr zu beeindrucken, erklärte Gucky: »Icho Tolot gräbt sich nicht nur durch den Boden, er stampfte ihn zugleich so fest zusammen, dass kein Aushub zurückbleibt.« Und er konnte sich den Hinweis nicht verkneifen: »Warte erst, bis du mich in Aktion siehst. An meine Fähigkeiten kommst nicht einmal du mit deinen fünf Gehirnen heran.«
    »Habe sofort erkannt, dass du ein Vielschicht-Denker bist«, sagte Eptrocur.
    »Danke für das

Weitere Kostenlose Bücher