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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zug brachte uns die rund zwanzig Kilometer bis zum nächsten Empfangsgebäude.
    Bewaffnete Überschwere standen in kleinen Gruppen herum. Sie waren nur dazu da, einzugreifen, wenn die automatische Kontrolle Unregelmäßigkeiten feststellte. Wer sich mit falschen ID-Chips auf dem Mars einschleichen wollte, konnte nur ein feindlicher Agent sein.
    Kertan, Ertyn und ich brauchten uns in dieser Beziehung keine Sorgen zu machen. Unsere ID-Chips lauteten zwar auf die Namen von drei Überschweren, die überhaupt nicht existierten, ansonsten waren sie echt, sogar auf dem Heimatplaneten Leticrons hergestellt. Atlans Spezialisten hatten nur dafür gesorgt, dass unsere Namen und Identifikationsnummern stilecht aufgeprägt wurden.
    Dennoch hatte ich sekundenlang ein dummes Gefühl in der Magengegend. Doch ich beruhigte mich schnell wieder, denn schon Minuten später hatten wir unser Gepäck in Empfang genommen und durften daran denken, uns eine Unterkunft zu suchen.
    Das Hotel Hoowhawuur gehörte dem Springer-Patriarchen Ekbaar und wurde von seinem Neffen verwaltet. Es lag in einer der schönsten Gegenden von Marsport City und sah von außen fast wie ein bewaldeter Hügel aus.
    Ein vollautomatisches Gleitertaxi setzte meine Gefährten und mich auf dem von blühenden Sträuchern umgebenen Landeplatz ab. Eine bereitstehende Antigravplattform hob sich vom Boden ab und schwebte auf uns zu, gesteuert von einem Marsterraner. Er war der erste terranische Sklave, den wir sahen. Ich hatte befürchtet, ein deprimiertes und unterwürfiges Lebewesen vor mir zu sehen.
    Doch der Sklave wirkte ganz normal. Er war lediglich ärmlich gekleidet und nicht besonders gut ernährt, und sein Blick hatte nichts Devotes an sich.
    »Stell die Koffer auf die Platte und erledige das mit dem Gepäck, Sklave!«, schnauzte ich ihn an, um nicht aus der Rolle zu fallen.
    »Ja, Herr«, erwiderte der Sklave höflich.
    Sie haben sich an die Sklaverei gewöhnt, überlegte ich. Und sie haben sich den herrschenden Verhältnissen angepasst. Dennoch wissen sie, dass sie nicht von der Natur zu ihrem Sklavendasein bestimmt wurden. Sie gehorchen, weichen Auseinandersetzungen aus und konzentrieren sich darauf, zu überleben. Sicher hoffen sie, dass sie oder ihre Nachkommen eines Tages frei sein werden.
    Leise sagte ich zu meinen Gefährten: »Die Okkupanten handeln nicht sehr klug, wenn sie den Besiegten keine Möglichkeiten zu einer echten Integrierung geben.«
    Ertyn Grammlond erwiderte: »Sie wissen, dass sie den Terranern an Vitalität und Ehrgeiz unterlegen sind. Deshalb können sie sich eine Integration nicht leisten. Sie würden sich selbst den Ast absägen, auf dem sie sitzen.«
    »Was ist das für ein Ausdruck, sich selbst den Ast abschneiden, auf dem man sitzt, Ertyn?«, erkundigte sich Kertan Tigentor.
    »Eine altterranische Redewendung«, antwortete Grammlond. »Ich habe sie von Betty. Lasst sie euch von euren Gästen erklären. Sie stammen ja ebenfalls aus der guten alten Zeit.«
    Wurius Bewusstsein berichtete mir, dass die alten Terraner zahllose bildhafte Vergleiche benutzt hatten, um sich kurz und treffend auszudrücken. Diese alten Terraner mussten sehr merkwürdige Menschen gewesen sein.
    Die Hauptpositronik des Hotels wies uns drei Suiten erster Klasse zu, wie wir es forderten. Die Räume lagen in der fünfzehnten Etage und waren mit allem Komfort ausgestattet. Dennoch nörgelten und schimpften wir herum und meldeten Sonderwünsche an.
    Das Gepäck war unterdessen von den Servorobotern verteilt worden. Ich bekam ein schlechtes Gewissen, sobald ich daran dachte, wie die versklavten Marsterraner ihr Leben fristeten. Aber wir schwelgten in Überfluss und Luxus.
    Ertyn Grammlond reckte sich und gähnte. »Ich möchte jetzt zehn Stunden schlafen«, erklärte er.
    »Das geht leider nicht«, erwiderte Kertan Tigentor. »Wir haben viel zu tun. In der Gemeinschaftsbar des Hotels finden wir hoffentlich Leute, die uns mehr über Leticron sagen können.«
    »Einverstanden«, sagten Ertyn und ich wie aus einem Mund.
    Ich kehrte in meine Suite zurück und stieg in eine prunkvolle Kombination, in der ich fast wie ein akonischer Raumadmiral aussah. Ironisch salutierte ich vor dem Feldspiegel, dann verließ ich die Suite.
    Die Arbeit hatte begonnen …

8.
    Ich hatte gerade meine Morgengymnastik beendet, als der Türmelder ansprach. Rasch warf ich mir ein Badetuch über, dann aktivierte ich den Schirm.
    »Kalteen Marquanteur?«, grollte die dumpfe Stimme eines

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